
Nachdem Landrätin Tamara Bischof an diesem Freitag, 19. Juli, die Läuferinnen und Läufer mit ihrem Startschuss um 18.30 Uhr auf die 10,4 Kilometer lange Strecke des Schwanberglaufs geschickt hat, geht es für diese auf Feld-, Wald- und Wiesenwegen erst 200 Höhenmeter rauf und dann wieder runter. Vom Rödelseer Tor in Iphofen führen sie durch die Weinberge und über den Schwanberg bis zum Weinfest nach Castell. Seit 1984 ist das so.
Eigentlich wären es seitdem 41 Läufe gewesen. Doch 2003 war die Strecke verändert worden. Was Unmut hervorrief: 230 Unentwegte liefen am für sie gewohnten Termin, dem ersten Freitag des Casteller Weinfests, trotzig die gewohnte Strecke. Ihr Motto: "Ich lauf’ nur das Original." Nach der Rückkehr zu diesem wurde die 20. Auflage im folgenden Jahr erneut gezählt.
Anstieg auf den Schwanberg sportlich herausfordernd
Nachdem die Corona-Pandemie – 2020 und 2021 fanden virtuelle Läufe statt, die auch gezählt wurden – auch bei dieser Laufveranstaltung tiefe Spuren hinterlassen und für einen Einbruch bei den Teilnehmerzahlen gesorgt hatte, hat sich der Kultlauf über den Berg nach seinem Comeback erholt und strebt auf alte Höhen. In seinen besten Jahren waren hier mehr als 1000, im besten Jahr sogar mehr als 1400 Läuferinnen und Läufer unterwegs.

Pünktlich zum Jubiläum sehen die Zahlen noch etwas rosiger aus: 826 Sportlerinnen und Sportler haben sich vorangemeldet. Das sind schon jetzt ein Viertel mehr Voranmeldungen als im vergangenen Jahr. Somit wird der 40. Schwanberglauf mit Gewissheit die 722 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Vorjahr übertreffen. Einer will dabei nicht fehlen: Gerhard Gaßner von der Turngemeinde Kitzingen (TGK), er nimmt zum 39. Mal teil.
Gründe, warum der sportlich durchaus anspruchsvolle Lauf nicht nur einer, sondern vielleicht der beliebteste der Gegend ist, zählte Georg Will, selbst ein "alter Hase" der Laufszene und viele Jahre Abteilungsleiter des TGK-Laufteams, schon 2009 zum 25. Lauf auf: der Start am romantischen Rödelseer Tor, die Herausforderung durch den steilen Anstieg auf das Schwanberg-Plateau, die Strecke durch den Wald entlang des geschichtsträchtigen Keltenwalls und der Zieleinlauf, getragen vom Applaus des Publikums, im Casteller Schlosspark.
Knackt der Schwanberglauf erneut die 1000er-Marke?
Auch ist es die Geschichte einer Wette des Landtagsabgeordneten Franz Brosch, in 100 Minuten von Iphofen über den Schwanberg nach Castell laufen zu können, wie Brosch selbst vor einigen Jahren in einem Interview mit dieser Redaktion verriet, die sich als Gründungsmythos wie eine Weinrebe um diesen besonderen Lauf über den 474 Meter hohen Berg rankt.
Wer jetzt noch spontan teilnehmen möchte, kann sich an diesem Freitag zwischen 15.30 und 18 Uhr im Foyer der Karl-Knauf-Halle in Iphofen nachmelden, wo auch die Startnummern ausgegeben werden. Mit den Kurzentschlossenen könnte es gelingen, in die Nähe oder sogar über die 1000er-Marke zu kommen, die in den 2010er-Jahren gesetzt war. Weiterhin gilt: Die Organisatoren um Anja Sebastian, Sophia Zull und Dominik Heilmann, unterstützt von vielen Helferinnen und Helfern, spenden den gesamten Erlös.
Den Streckenrekord bei den Männern hält Langsteckenläufer Manuel Stöckert aus Ostheim vor der Rhön mit einer Zeit von 34:28 Minuten (2009). Bei den Frauen lief die für die LG Bamberg startende Brenda Kebeya mit 41:03 Minuten (2016) am schnellsten.