
Das Wetter passte hervorragend, es gab keinerlei Anlass für einen Einsatz von Rettungskräften, und beim Zieleinlauf waren viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sichtlich glücklich: Die Rahmenbedingungen waren top für die 38. Auflage des Schwanberglaufs von Iphofen nach Castell (Lkr. Kitzingen), bei der mit Philipp Zabel vom Reitclub am Schwanberg und Delia Schmitt vom Laufstil-Runningclub zwei Ärzte gewannen.
Philipp Zabel galt als Favorit nach schon fünf Siegen in der Vergangenheit, doch stellte sich die Frage, ob der einst mehrfache Sieger Ulf Sengenberger bei seinem überraschenden Comeback nach über zehn Jahren Zabel gefährlich werden könnte. Diese Frage war schnell geklärt: Der 14 Jahre ältere Sengenberger war nicht in der Lage, mit seinen 53 Jahren den Jüngeren den Sieg streitig zu machen.

Vielmehr erschreckte der Eritreer Esseyas Hadush den Favoriten, ging der Afrikaner doch ein hohes Anfangstempo und machte neun Kilometer lang die Pace, ehe der 39-jährige Wahl-Rödelseer und Arzt in der Klinik Kitzinger Land ihn noch abfing und nach 38.42 Minuten mit 33 Sekunden Vorsprung seinen sechsten Gesamtsieg perfekt machte. Rang drei verdiente sich Elias Kriester von der LG Main-Spessart. Die besten Läufer aus dem Kitzingen Landkreis waren Konstantin Jung (SG Sparkasse Mainfranken), der Kitzinger Ulf Sengenberger und Tobias Seßler (Firme Fritsch) auf den Plätzen acht bis zehn.
Delia Schmitt landet einen Start-Ziel-Sieg
Einen Start-Ziel-Sieg landete Delia Schmitt, die in Würzburg lebt und Ärztin in der Missionsärztlichen Klinik ist. Nach 42.46 Minuten kam sie dreieinhalb Minuten vor der zweiten Frau Sandra Perez Jimenez (Laufstil-Runningclub) strahlend ins Ziel. Rang drei belegte Carina Hiebl.

Die 28-Jährige Schmitt war als Frau alleine auf weiter Flur gewesen und hinterher froh, dass sie mit dem Eritreer Filimon Habtemikael über einen Gutteil der 10,4 Kilometer langen Strecke von Iphofen nach Castell einen Begleiter gehabt hatte. In die Top-Ten der Frauenwertung schafften es aus dem Kitzinger Landkreis Raphaela Johne (Knauf-Laufgruppe) und Judith Weiß-Meyer von der TG Kitzingen.
Aber auch manche Jungen mischten erfolgreich mit und zeigten respektable Vorstellungen. Die Knauf-Laufgruppe hat seit vielen Jahren ein Abonnement auf den Preis der teilnehmerstärksten Gruppe, heuer reichten 52 Knaufianer, um erneut den Preis einzuheimsen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus allen Altersgruppen, mit leichtem Vorsprung stellten die Hobby-Läuferinnen- und Läufer der Altersklasse 50 Jahre den größten Anteil im Läuferfeld.
Senior Klaus Schrader zeigt, dass Alter nicht vor Leistung schützt
Bei idealer Witterung hatten die Läuferinnen und Läufer ihren Spaß trotz der Anstrengung am steilen Anstieg zum Schwanberg hoch, und der Applaus der Zuschauenden tat den Finishern gut.
Ein Paradebeispiel, dass Alter nicht vor Leistung schützt, gab Klaus Schrader vom TSC Neuendettelsau ab. Der mittelfränkische Senior ist Jahrgang 1940, das heißt im 82. Lebensjahr, und schaffte die Herausforderung problemlos: Er benötigte 99 Minuten und war dabei nicht der Letzte im Ziel.
629 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Anja Sebastian zog für das Organisationsteam ein positives Fazit. Sie zeigte sich nicht verwundert, dass die Teilnehmerzahl von 629 weiblichen und männlichen Freizeitsportlern nicht annähernd an die Rekordzahlen aus der Vergangenheit, als oftmals die 1000-Grenze überschritten worden war, heranreichten. Denn die Corona-Pandemie hat in allen Sportarten Spuren hinterlassen.

Trotzdem erbrachte die unter der Prämisse "Laufen für einen guten Zweck" firmierende Laufveranstaltung wieder einen schönen Erlös. "Wir werden neben dem Kitzinger Klinik-Förderverein auch die Lebenshilfe und das Rote Kreuz bei unseren Spenden berücksichtigen", kündigte Anja Sebastian an.