
Unterfränkische Gegner scheinen dem FC Sand (14. Platz/12 Punkte) zu liegen – zumindest in Heimspielen. Sowohl gegen den TSV Großbardorf (2:1) als auch gegen den Würzburger FV (4:0) gab es Jubel im Seestadion. Den dritten Heimdreier im Duell mit einem Unterfranken soll es an diesem Samstag ab 16 Uhr geben, wenn die Strätz-Elf mit Vatan Spor Aschaffenburg (18./7) den dritten Gast aus dem heimischen Bezirk empfängt.
Bei den beiden Derbysiegen mit dabei war Johannes "Joe" Bechmann. Dem 34-Jährigen, seit dieser Saison zum spielenden Co-Trainer befördert, kommt in dieser Saison mehr Verantwortung zu. Er ist gefragt, wenn es darum geht, die meist jungen Mitspieler zu führen. "Es ist natürlich immer wichtig, dass die Mischung stimmt", weiß Bechmann um die Bedeutung der "alten Hasen" im Team. "Wenn du Führungsspieler bist, ist es immer so, dass du den Jungen was mitgeben willst. Ob als Co-Trainer oder nicht, ist da egal", hat sich seine Rolle auf dem Feld nicht wesentlich geändert.
Bechmann war lange Zeit dafür bekannt, eine stolze Anzahl an Karten zu sammeln, zum Leidwesen mancher Trainer auch gerne mal jene mit der roten Farbe. Doch hält sich der Innenverteidiger mittlerweile etwas zurück, wenn es um strafbare Grätschen geht. "Das Gerücht hält sich hartnäckig", weist er die ihm oft angedichtete harte Spielweise weit von sich. "Das hab' ich noch nie so dramatisch gesehen. Ich weiß auch gar nicht, wann ich die letzte Rote Karte bekommen habe." Die gab's am 23. November 2019 beim 0:1 gegen Gebenbach. In der aktuellen Saison steht nur eine Ampelkarte beim 2:2 in Feucht zu Buche.
Statt einer Sperre war es in dieser Saison der Oberschenkel, der Bechmann drei Spiele lang zum Zuschauen und zuletzt zu zwei Auswechslungen verurteilte. "Eigentlich hätte ich die letzten beiden Partien gar nicht spielen sollen. Am Samstag sollte es aber wieder funktionieren, auch wenn der Muskel noch nicht ganz wieder hergestellt ist", glaubt Sands Co-Trainer, gegen Aufsteiger Aschaffenburg auflaufen zu können.
Auswärtsschwacher Aufsteiger
Der hat auswärts bislang nur einen Punkt geholt, dabei insgesamt nur drei Tore erzielt und steht am Tabellenende. "Die Bedeutung, da drei Punkte zu holen, steht außer Frage. Nach unserer Niederlagenserie mit 0:14 Toren in vier Spielen wollen wir wieder in positives Fahrwasser kommen. Nachdem wir mit Ansbach, Erlangen und Ammerthal drei Gegner von oben hatten, kommt Aschaffenburg jetzt natürlich ganz gelegen. Wir tun gut daran, uns drei Punkte zu holen, um den Abstand nach hinten zu vergrößern."
Bechmann erwartet auf jeden Fall "ein enges Spiel, ich tippe auf ein 2:1 für uns", glaubt er dennoch an ein positives Signal. "Es schaut natürlich nicht gut aus, wenn du so lange kein Tor erzielt hast. Ein positives Erlebnis wäre für unsere Offensiven unheimlich wichtig", weiß der Defensivspieler um das aktuell schwächelnde Selbstvertrauen der Sander Angreifer. "Aber ich bin guter Dinge, dass wir da wieder rauskommen" – und am Samstag der dritte Heimsieg im dritten Bezirksderby gefeiert werden kann.
Den erhofft sich natürlich auch Trainer Matthias Strätz: "Wir müssen Druck machen, länger den Ball halten und nicht nur mit langen Bällen agieren. Daran haben wir im Training gearbeitet." Fehlen werden ihm am Samstag Maximilian Zang, Luca Zeiß, Christian Knoblach und Frederik Kirchner. Sebastian Wagner ist zudem fraglich.