"Die haben wahrscheinlich einen Kader, der 100 000 Euro kostet", machte Sands Trainer nach der verdienten 0:2-Niederlage gegen den ATSV Erlangen den Unterschied zu seiner Mannschaft klar. Unabhängig, ob diese Summe zu hoch gegriffen ist: Die Gäste aus der Universitätsstadt waren den Sandern in vielen Belangen überlegen – vor allem in den wichtigen.
Allerdings: Die Sander Abwehr hielt diesmal größtenteils stand, erlaubte dem ATSV, für Strätz "der Topfavorit der Liga", nur wenige Tormöglichkeiten. Die, die Gäste allerdings hatten, nutzten sie. Und auf der anderen Seite arbeiteten sich die Sander Offensivkräfte ein ums andere Mal an der ballsicheren Hintermannschaft der Erlanger auf. Die einzig wirklich nennenswerte Möglichkeit hatte Timm Strasser, der aber im letzten Moment gerade noch gestört werden konnte (13.).
Die langen Bälle waren diesmal kein Problem
Gegen die langen Bälle hinter die Kette, die den FC Sand in den vergangenen Wochen immer wieder ins Mark trafen, wehrten sich die Hausherren diesmal erfolgreich, auch wenn ein solch weiter Schlag zum 0:1 führte. Den hätte Torhüter Alessandro Burkard ablaufen können, sein Zögern bestrafte Burak Ayvaz mit der Gästeführung (15.). Ansonsten aber klärten Johannes Bechmann, der nach seiner Verletzung erstmals wieder auf dem Platz stand, und seine Nebenleute die Erlanger Versuche mit diesmal gutem und vielbeinigem Stellungsspiel.
Das ging allerdings auf Kosten der eigenen Offensive, in der Strasser größtenteils auf sich allein gestellt war. Zu zögerlich und ohne das nötige Selbstvertrauen rückte Sand bei eigenen Angriffen nach, so dass die meisten Bälle in die Spitze zu schnell wieder verloren gingen. "Nach zwei 0:4-Niederlagen ist es aber auch klar, dass das Selbstbewusstsein einen Knacks hat", konnte Strätz nachvollziehen, dass seine Elf nicht zu sehr aufrücken wollte.
Als sich Sand im zweiten Durchgang noch mehr zurückzog, zeigte sich Erlangen oftmals zu verspielt, anstatt den schnellen Abschluss zu suchen. Erst nach 65 Minuten netzte der ATSV das zweite Mal ein, als Torjäger Nico Geyer eine butterweiche Hereingabe von Lucas Markert zum 0:2 über die Linie drückte.
Aufgeben war für Sand keine Option
Die Niederlage wollte der Gastgeber aber nicht so ohne Weiteres hinnehmen, versuchte viel, kam aber nicht mehr zum Abschluss. "Wir haben eine sehr junge Mannschaft. Die hat gewollt, nicht aufgegeben", sprach Strätz seiner Elf trotz des 0:2 ein Lob aus.
Und auch Burkard machte seinen Fehler vor dem 0:1 wieder gut, als er kurz vor Schluss mit einem tollen Reflex gegen Markert (84.) rettete. Das 0:3 wäre dann aber auch wirklich zu viel gewesen.