Erst zehn Minuten nach der Pause passierte das, was im Grunde schon nach einer Viertelstunde hätte passieren können, wenn nicht müssen: Die SpVgg Ansbach machte mit dem 3:0 alles klar in einer bis dahin sehr einseitigen Bayernliga-Partie beim FC Sand. Die Gäste ließen vom Anpfiff weg keinerlei Zweifel aufkommen, wer das Seestadion am Sonntagnachmittag als Sieger verlassen würde.
Schon nach vier Minuten musste Sands Keeper Alessandro Burkard das erste Mal in höchster Not gegen Michael Sperr retten, nur zwei Zeigerumdrehungen später setzte Sperr den Ball neben den Kasten, bevor er in der neunten Minute dann doch traf - und das Spiel in die von den Gästen gewünschte Bahn lenkte.
Ansbachs Bälle hinter die Kette sorgen für Gefahr
Immer wieder segelten die langen Bälle der SpVgg hinter die Sander Abwehrkette, "was wir vor dem Spiel wussten und auch klar angesprochen hatten", ärgerte sich Sands Trainer Matthias Strätz nach der Partie. "Da muss man präsenter sein und vor allem mehr miteinander reden. Uns war klar, dass Ansbach genau so agiert."
Doch es ging zunächst genau nach diesem Schema weiter. Die Ansbacher Angreifer wechselten ihre Positionen, zogen die Sander Abwehr auseinander und aus dem Mittelfeld stieß ein Spieler in die entstandenen Lücken und wurde prompt bedient. Erst als Strätz seinen Kapitän André Karmann in die Abwehr-Zentrale beorderte, hatte Sand ein Rezept gefunden, das Ansbacher Spiel in die Spitzen ein wenig zu unterbinden.
Allerdings nur bis zur Schlussminute des ersten Durchgangs. Ein verlorener Zweikampf im Mittelfeld, ein schneller Angriff über Niklas Seefried und Sperr, schon stand es 0:2. Und hätte bis dahin aus Sander Sicht schon gut und gerne 0:3 oder gar 0:4 stehen können. Denn erst leistete sich Burkard einen schweren Patzer, der er aber selbst wieder ausbügelte (16.), dann setzte Patrick Kroiß den Ball am leeren Tor vorbei (36.).
Im zweiten Abschnitt machte es Ansbachs Torjäger besser und schlenzte die Kugel überlegt zum 0:3 und zur frühzeitigen Entscheidung ins lange Eck (54.). Was SpVgg-Trainer Christoph Hasselmeier zum Anlass nahm, gleich vier Spieler auf einmal auszutauschen.
Die Abstiegsränge rücken wieder näher
"Wir sind überhaupt nicht dazu gekommen, unsere Stärken auszuspielen", befand Strätz und meinte damit, dass seine Mannschaft "überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen" sei. Zu schnell ließ Ansbach die Kugel im Mittelfeld laufen, als dass die Sander einmal hätten dazwischenfahren können. Und taten sie es doch einmal, war der Ball viel zu schnell wieder weg, "weil wir die falsche Entscheidung getroffen haben".
Ansbach tat in der letzten halben Stunde nicht mehr als nötig, kam aber trotzdem noch zum 4:0, als Niklas Seefried seinen "Spaziergang" durchs Sander Abwehrzentrum erfolgreich beendete (81.). Die Bemühungen der Korbmacher, wenigstens noch den Ehrentreffer zu erzielen, liefen hingegen bis zum Schluss ins Leere. "Wir hätten auch noch eine Stunde spielen können, ohne zu treffen", so Strätz in seiner Analyse.
Auch wenn Ansbach eine Nummer zu groß war, in den kommenden Partien gegen Gebenbach, Erlangen und Ammerthal braucht der FC Sand wieder das, was ihm bislang die zwölf Zähler brachte: Den Willen, dem Gegner auch mal weh zu tun. Vor allem aber, so Strätz, "müssen wir einfach mehr miteinander reden". Sonst droht das Abrutschen auf die Abstiegsränge.