"Wir hätten die Möglichkeit gehabt, uns in eine noch bessere Situation zu bringen. Das haben wir nicht geschafft und deswegen müssen wir jetzt die restlichen drei Partien gewinnen". Zumindest ein Drittel des Vorhabens, das Dominik Tobola nach der verlorenen Partie am Freitag gegen Burgau ausgegeben hat, setzten er und die restlichen Haßfurter Hawks am Faschingssonntag bereits um.
Zwei Tage nach der enttäuschenden 7:9-Heimniederlage hielten sie jedenfalls dem Druck erstmals stand: Dank eines 6:3-Erfolges in Germering haben es die Haßfurter weiterhin selbst in der Hand, den Einzug in die Play-Offs zu schaffen. Eine ganz entscheidende Rolle spielte dabei ausgerechnet Daniel Vlach, an dessen Einsatz noch am Samstagabend wohl niemand glaubte: Der erst vor einigen Wochen zum Team gestoßene Tscheche erzielte die letzten drei der vier ESC-Treffer im Schlussdrittel.
Und dies, obwohl der 28-Jährige am Freitag nach einem übertrieben harten Bandencheck vfrühvom Eis musste und mit dem Verdacht auf eine schwere Schulterverletzung ins Krankenhaus gebracht wurde. Doch Vlach, der "nur" eine starke Schulterprellung sowie eine leichte Bänderdehnung erlitt, biss – auch mit Hilfe von Schmerzmitteln – auf die Zähne und stellte sich in den Dienst der Mannschaft.
"Super. Er war wirklich mitentscheidend", freute sich neben den knapp 90 Haßfurter mitgereisten Schlachtenbummlern auch Abteilungsleiter Andreas Kurz über Vlachs Einsatz. Dass es keine hochklassige Partie zu sehen gab, spielte für die Hawks eigentlich nur eine untergeordnete Rolle. Spannend war es auf alle Fälle.
"Jeder hat eigentlich auf die Fehler des Anderen gelauert", sagte Kurz und war froh, dass sich die Germeringer im letzten Abschnitt ein paar mehr Patzer erlaubten, die erst Vlach (49./54./55./) und zu guter Letzt Jakub Stramek (59.) ausnutzten.
Derweil war auch Dominik Tobola nach dem Heimauftritt gegen Burgau sehr enttäuscht. 612 Zuschauende sahen dabei eine Begegnung, in der den Hawks selbst eine zweimalige komfortable Führung sowie vor allem sieben erzielte Tore nicht zum Sieg langten.
Eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand gegeben
Schon fast pure Erleichterung war im Haßfurter Lager zu spüren, als Tobola noch vor der zweiten Pausensirene nach einem 4:1-Vorsprung und dann 4:5-Rückstand wenigstens wieder der 5:5-Ausgleich gelang (39.). Und es schien nach Wiederbeginn, als ob die die gesamte Mannschaft wieder zu alter Stärke wiedergefunden hat.
Groß war der Jubel, nachdem erst Daniel Hora einige zuvor gemachte Patzer mit der 6:5-Führung wieder gut gemacht hatte und Tomas Pribyl mit seinem Treffer zum 7:5 erneut für einen Zwei-Tore-Vorsprung sorgte (47.). Dieser verhallte allerdings recht schnell und mündete letztlich in purer Enttäuschung.
Zwei Heimspiele zum Abschluss der Meisterrunde
Max Arnawa (48.) sowie Marc Bachmann mit einem Dreier-Pack (52./56./59.) drehten die Partie abermals und brachten den Auswärtssieg für die Schwaben unter Dach und Fach. "Trotzdem sind wir jetzt erst einmal froh und hoffen, dass wir am kommenden Wochenende bei den zwei Heimspielen das Ganze noch in die richtige Richtung drehen können", sagte Andreas Kurz am Sonntagabend.