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Würzburg
Würzburgs grüne Oasen: Alandsgrund
Ein Naturidyll befindet sich im Südosten Würzburgs: der Alandsgrund. Warum es sich lohnt, den als Biosphäre für Flora und Fauna bedeutenden Taleinschnitt zu bewahren.
Blick vom Alandsgrund aus durch die Bäume auf die Weinberge und Randersacker.
Foto: Jürgen Sterzbach | Blick vom Alandsgrund aus durch die Bäume auf die Weinberge und Randersacker.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:35 Uhr

Im Südosten Würzburgs liegt zwischen Maisberg und Sanderheinrichsleite, zwischen Uni-Sportzentrum am Hubland und der Grenze zu Randersacker das Naturidyll Alandsgrund. Zu erreichen ist der als Biosphäre für Flora und Fauna bedeutende Taleinschnitt über den Alandsgrundweg. Er verbindet die Randersackerer Straße mit dem Sanderheinrichsleitenweg und führt vorbei an der Gartenstadt Keesburg bis zur Fachhochschule und zum Uni-Sportzentrum.

Den Namen Alandsgrund leitete Thomas Memminger in seinem Buch "Würzburger Straßen und Bauten" aus dem Jahr 1921 von der althochdeutschen Bedeutung von Elend als Fremde oder fremdes Gebiet ab. Zugleich beschrieb er den Alandsgrund "seit Karls des Großen Zeiten" als Würzburger Markungsgrenze: "Jenseits der Bachrinne, die von der Alandsquelle ihren Ursprung nimmt, begann das Aland oder Elend."

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Foto: MP-Grafik Heike Grigull | Logo Würzburgs grüne Oasen

Wiege des Würzburger Weinbaus

Der Alandsgrund bietet trotz Stadtnähe ein Mosaik aus Kleingärten, Streuobstwiesen und Gehölzen, aus Brachland, Weinbergen und Biotopen. Wer die Geräusche der Stadt hinter sich gelassen hat, kann das Zwitschern und Zirpen der artenreichen Fauna hören. Auch eine Luftschneise, die für die Belüftung des Würzburger Talkessels sorgt, zieht durch den Alandsgrund.

Vom Main aus befindet sich der Zugang zwischen den traditionellen Weinlagen Würzburger Abtsleite im Westen und Randersackerer Teufelskeller im Osten. Eine erste schriftliche Erwähnung, dass in diesem Gebiet schon vor 1240 Jahren Weinbau betrieben wurde, stammt aus dem Jahr 779: Ein Winzer namens Fredthant hatte dort seinen Weingarten angelegt.

Wandern rund um den Alandsgrund

Wer den Alandsgrund von der Randersackerer Straße aus betritt, kommt nach den Gewerbebetrieben an einer historischen Weinbergsmauer entlang. Über ihr erhebt sich die Weinlage Abtsleite. Sie fasst die früheren Einzellagen Neuberg, Alandsgrund, Karrnpfad und Meußberg zusammen. Während die Rebstöcke den ersten Eindruck prägen, zeigt sich rechts das Bett des Alandsbachs, der sich, teils unterirdisch, durch den Naturraum schlängelt.

Das Bächlein speist sich durch das Sickerwasser vom 300 Meter hohen Blauen Hügel, vom Quellsee und von den umliegenden Feldern. Es fließt im Taleinschnitt zusammen und zum Main hinab. Im weiteren Verlauf des leicht ansteigenden Alandsgrundwegs, der sich ein wenig später verzweigt, folgt nach den Reben eine Kleingartenanlage. Hinter den Schrebergärten beginnt die auf dem Neuberg gelegene Gartenstadt Keesburg.

Hier versteckt sich ein Naturdenkmal

Nach der Abzweigung zum Abtsleitenweg drängt sich die Hochschule für angewandte Wissenschaften am Sanderheinrichsleitenweg ins Bild, die eine Bürgerinitiative wegen ihrer Nähe zum Naturidyll zu verhindern versuchte. Das Gebäude setzt sich mit seiner Stahlbetonfassade von der es umgebenden Natur ab. Am Hubland öffnet sich der Weg zum Uni-Sportzentrum hin.

Über den Karl-Ritter-von-Frisch-Weg lässt sich von dort aus das dicht von Bäumen umgebene Naturdenkmal Quellsee am Schönstattzentrum erreichen. Eine hohe Pappel prägt den Ort. Er ist ein Refugium für zahlreiche Tiere: Im Gebüsch brüten Singvögel, Libellen und Schmetterlinge leben in Ufernähe und für Amphibien dient der See als Laichgewässer.

Fotoserie

Zur Weinbergskapelle und weiter nach Randersacker führt der Josef-Kentenich-Weg. Parallel zur Randersackerer Straße geht es am Fuße des Weinbergs entlang zurück zur Haltestelle Alandsgrund. Eine Tour auf dem beschriebenen, rund sechs Kilometer langen Rundweg mit einer Höhendifferenz von etwa 100 Metern dauert etwa anderthalb Stunden.

 
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