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WÜRZBURG
Fachhochschule: 33-Millionen-Euro-Neubau ist fertig
Endspurt beim 33-Millionen-Projekt Fachhochschule
Foto: Thomas Obermeier
Von unserem Redaktionsmitglied Holger Welsch
 |  aktualisiert: 22.06.2022 09:06 Uhr

Der Bildungsstandort Unterfranken wird seinen Ansprüchen zunehmend gerecht: Nach der Eröffnung des Campus Nord der Universität Würzburg im Frühjahr auf dem Gelände der ehemaligen Leighton Barracks für rund 60 Millionen Euro sowie des Erweiterungsbaus der Fachhochschule am Standort Schweinfurt im August ist 2011 nun die dritte bedeutende Baumaßnahme im Hochschulwesen fertiggestellt: Am Dienstag, 20. September, wird der knapp 33 Millionen Euro teure Neubau der Fachhochschule (FH) Würzburg-Schweinfurt am Sanderheinrichsleitenweg im Würzburger Stadtteil Keesburg im Beisein des bayerischen Wissenschaftsministers Wolfgang Heubisch seiner Bestimmung übergeben. Es ist einer von drei Standorten der FH in Würzburg.


Grüne Nachbarschaft

Der lichtdurchflutete Bau für 950 Studenten mit knapp 300 Räumen in zwei L-förmigen Gebäudeteilen und einem großzügigen Innenhof, eingebettet am Hang, gibt an fast allen Ecken und Enden den Blick frei auf die grüne Nachbarschaft. Nicht zuletzt wegen der Nähe zum Naturidyll Alandsgrund wollte eine Initiative im Sommer 2008 per Bürgerentscheid das Projekt stoppen, bekam Unterstützung auch von den Grünen – und scheiterte.

75 Prozent stimmten für den Hochschulbau, den ein breites Bündnis aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zur Stärkung des Bildungsstandorts Würzburg massiv unterstützte. „Das war eine harte Probe, aber ich habe mich über die große Solidarität gefreut“, erinnert sich Heribert Weber, Präsident der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt.

Die rechtzeitige Fertigstellung zum Wintersemester 2011/12 war wegen der doppelten Abiturjahrgänge von G8- und G9-Absolventen ebenso wichtig wie wegen der vor zwei Wochen begonnenen Sanierung des WiSO-FH-Gebäudes in der Würzburger Münzstraße. Deshalb startet der Betrieb am Sanderheinrichsleitenweg unter erschwerten Bedingungen.

Konzipiert für 950 Studienplätze der Fachbereiche Gestaltung, Informatik, Wirtschaftsinformatik und E-Commerce mit Arbeitsplätzen für 25 Professoren, muss der Neubau ein Jahr lang auch die Studenten der Fachbereiche Betriebswirtschaft und Sozialarbeit aufnehmen. So werden ab 4. Oktober vorrübergehend bis zu 4000 Studenten einziehen. „Aber das kriegen wir hin, die sind ja nicht alle zur gleichen Zeit da“, ist Weber optimistisch. Für den Vormittag sind einige Säle im Cinemaxx-Kino für Vorlesungen angemietet.

Improvisieren ist man an der FH gewohnt. Seit der Aufgabe des Gebäudes in der Hans-Löffler-Straße 1995 waren die Studenten des Fachbereiches Gestaltung auf sieben Studienorte verteilt. Dass das Provisorium so lange dauerte, lag an der langwierigen Standortsuche, bei der sich die FH schon 1997 einen Bürgerentscheid „einfing“: Als sich die FH im Röntgen-Gymnasium ausbreiten und die Schule dafür einen Neubau in den Herrieden bekommen soll, sagten die Bürger Nein. Im Oktober 1997 setzte dann der Stadtrat den Startschuss für die Bebauung am Sanderheinrichsleitenweg.

Elf Jahre später erfolgte der symbolische Spatenstich, nach zweieinhalbjähriger Bauzeit sind die Räume nun bezugsbereit. „Der Bau hat eine hohe architektonische Qualität“, lobt Joachim Fuchs, Chef des staatlichen Bauamtes, den Entwurf des renommierten Architekturbüros Gerber Architekten (Dortmund, Hamburg).

Und nicht allein wegen der auffälligen grünen Fensterpaneele ist es auch eine grüne FH geworden: Regenwasserversickerung auf dem 24 000 Quadratmeter großen Gelände, begrünte Flachdächer, Pelletheizung, Wärmerückgewinnung, im Parkdeck im Untergeschoss „versteckte“ Pkw-Stellplätze, viele Fahrradstellplätze und eine Busverbindung mit der verlängerten Linie 14 vor der Haustür sind der Beweis.

 
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Kommentare
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  • H. S.
    steigen die Studiengebühren, dass die FH den Unterhalt und Erhalt des Gebäudes erlauben kann. Schließlich sind Studiengebühren, dass beste an der bayerischen Bildungswüste zwinkern
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    denn gut sein?
    Die weniger Betuchten werden vom Studium und damit von der Chancengleichheit im Bildungswesen abgehalten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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    etwas billiger gegangen ??
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    aber die Würzburger wollten es so.

    Außerdem hat der Bürgerentscheid ja auch aufgeklärt:

    Die Fachhochschule steht gar nicht im Alandsgrund. Der Alandsgrund ist völlig unberührt geblieben. Diese "Lüge" hat die Bürgerinitiative erhebliche Stimmen gekostet

    Ist doch auch was wert?

    Danke MP!
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  • P. H.
    Es wäre auf dem Leighton's Gelände dann in jedem Fall nicht rechtzeitig vor dem doppelten Abiturjahrgang fertig geworden.
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    Ich denke die Geschichte wurde zu Bürgerentscheid-zeiten ausdiskutiert.

    Leider nicht als Gesamtbetrachtung, sondern in dem man sich einzelne Argumente heraugesucht und als unabänderlich gewichtet hat. Allgemeine Standortfaktoren traten in den Hintergrund (warum wohl?)

    Als der Bürgerentscheid ins Lebern gerufen wurde, war noch von 450 Studienplätzen und 20 Mio Kosten die Rede. Die Mehrbelastung dieses "Tales, das nicht Alandsgrund heißt" hat also damals schon keine Rolle gespielt.

    Ebensowenig die Tatsache, daß die Uni auf dem Leihton-Gelände fertig gebracht hat, was die FH nicht hätte könnnen sollen: In angemessener Zeit Lehreinrichtungen bereitzustellen.
    Die Gründe waren damals (nur zur Erinnerung):
    potentiell belastete Böden, dort wo die Uni nicht baut und
    keine Eignung der Flächen, dort wo die Uni nicht baut.

    Bitte gestatten Sie mir die Anmerkung: Die FH ist auch nicht zum Sommersemester 2011 (doppelte Abiturjahrgänge) fertig geworden und hat es organisatorisch hinbekommen.
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  • P. H.
    …muss es heißen. Ansonsten sehr schön da. Habs mir letzte Woche bei bestem Sonnenschein angeschaut grinsen
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