25 500 Suchergebnisse meldet die Internet-Suchmaschine Google für „Heinrich Sander“, immerhin 1300 sind es noch, wenn man „Heinrich Sander“ und Würzburg eingibt. Zieht man den niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander ab, bleiben 357 übrig. Hans-Heinrichs Vater Heinrich Sander war Bauer und FDP-Bundestagsabgeordneter; keine Spur führt von ihm nach Würzburg, bleiben 80 Treffer. Klarer wird trotzdem nichts.
Vielleicht dieser? Im 18. Jahrhundert lebte ein Heinrich Sander ein kurzes, aber prominentes Leben, von 1754 bis 1782. Theologe und Professor der Naturgeschichte und Beredsamkeit war er in Karlsruhe, bekannt mit Klopstock, Wieland, Goethe und Lessing.
Er wear der Autor von Werken wie „Von der Güte und Weisheit Gottes in der Natur“ – aber das Internet gibt keine Hinweise auf eine Verbindung zu Würzburg.
Rechtsanwalt Dieter Salch glaubt die Lösung zu kennen. Dem 1165 in Würzburg geborenen Heinrich Cresse, dem späteren Heinrich von Rothenburg, sei der Weg gewidmet, der Zusatz „Sander“ dem Namen der Sanderau entliehen. Dieser Heinrich war Küchenmeister der Kaiser Heinrich VI. und Otto IV. und hat, schreibt Salch, Weinberge in der Dürrbacher Heinrichsleite und im Meusberg zwischen Alandsgrund und Abtsleite besessen.
Ein Teil der Fläche vom Meusberg sei später ebenfalls Heinrichsleite genannt worden. Die Verdienste dieses Mannes sind ungewiss. Johann Grässe (1814 bis 1885), ein Schriftsteller, berichtete Unerfreuliches über ihn: Heinrich sei Otto IV. „auf seinem Zuge zur Krönung nach Rom gefolgt und habe auf dieser Reise die leider noch heute vielfach exercirte Kunst erlernt, concentrirten Wein aus schlechtem herzustellen“. Mit anderen Worten: Dieser Heinrich war ein Weinpanscher.