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Würzburg
Würzburger Experte nennt 5 Gründe, warum der Kompost im Frühling ausgebracht werden sollte
Haben Komposthaufen und Komposter ihre Arbeit getan, ist nun ein guter Zeitpunkt, den Kompost im Garten auszubringen. Wir geben hierzu 5 Tipps.
Für ein erfolgreiches Gartenjahr sollte der Kompost im Frühling ausgebracht werden.
Foto: Getty Images | Für ein erfolgreiches Gartenjahr sollte der Kompost im Frühling ausgebracht werden.
Julia Graber       -  Julia Graber ist im Landkreis Würzburg aufgewachsen. Sie studierte Politik und Geschichte in Würzburg und Jena. Seit 2022 arbeitet Julia Graber für die Mediengruppe Main-Post, zunächst als Praktikantin in der Stadtredaktion Würzburg, dann als Werkstudentin und schließlich als Vollzeitkraft im Bereich Custom Content, Sonderpublikationen. Julia Graber ist seit April 2024 Volontärin bei der Main-Post.
Julia Graber
 |  aktualisiert: 06.03.2024 02:55 Uhr

Erste wärmeliebende Pflanzen wie Paprika werden bereits im Haus angezogen. Auch der Garten erwacht langsam aus seinem Winterschlaf. Hier kann einiges erledigt werden, beispielsweise können Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner den Kompost ausbringen.

Ein Komposthaufen oder ein Komposter sind nicht nur ideal, um Rasenschnitt und Abfälle aus der Küche zu kompostieren. Kompost aus dem Komposter oder vom Komposthaufen ist auch das ideale Material, um den Boden im Garten mit wichtigem Humus zu versorgen. Gottfried Röll, Gartenbautechniker und Mitarbeiter des Gartentelefons bei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim, nennt 5 Gründe, warum der Kompost jetzt im Frühjahr ausgebracht werden sollte.

1. Kompost als Dünger nach der Winterruhe

Im Frühjahr erwachen Pflanzen aus ihrer Winterruhe und beginnen zu wachsen. Kompost als Düngemittel unterstützt die Pflanzen beim gesunden Wachsen. Doch auf die richtige Menge kommt es an. "Kompost ist Dünger. Mit Dünger sollte man es nicht übertreiben. 3 Liter Kompost pro Quadratmeter sind daher ausreichend", erklärt Röll. "Was man dann noch nachdüngen muss, ist Stickstoff." Hierfür empfiehlt Röll beispielsweise Hornspäne oder Hornmehl.

Besondere Vorsicht ist beim Düngen von jungen Pflanzen geboten. Hier empfiehlt Röll ein Substrat bestehend aus 50 Prozent gewaschenem Sand, 30 Prozent Gartenboden und 20 Prozent Kompost.

Viele Küchen- und Grünabfälle aus dem Garten werden auf einem Kompost oder im Komposter mit der Zeit zu Dünger.
Foto: Christin Klose, mag | Viele Küchen- und Grünabfälle aus dem Garten werden auf einem Kompost oder im Komposter mit der Zeit zu Dünger.

2. Kompost für Bodenstrukturverbesserung im Garten

Über den Winter kann der Boden durch Frost und Niederschläge verdichtet werden. Kompost verbessert die Bodenstruktur, indem er ihn auflockert und die Krümelstruktur fördert. Dies erleichtert das Wurzelwachstum und verbessert die Wasserdrainage sowie die Luftzirkulation im Boden. "Für die Wurzeln brauchen die Pflanzen Luft im Boden, damit die Wurzeln nicht stocken", erklärt Röll.

Hat man einen schweren Boden im Garten, sollte "gewaschener Sand mit eingearbeitet werden, dann ist der Boden leichter zu bearbeiten", lautet Rölls Experten-Tipp. Das gelte vor allem für schwere Lehmböden.

3. Kompost für Feuchtigkeitsspeicherung

Kompost hat ein hohes Wasserhaltevermögen. Wenn man ihn im Frühjahr im Garten ausbringt, hilft er, Feuchtigkeit im Boden zu speichern, was besonders in den trockeneren Monaten wichtig sein kann. Gleichzeitig sorgt er dafür, dass der Boden nicht zu nass wird, wodurch Kompost der Wurzelfäule vorbeugt.

"Kompost ist wichtig für den kompletten Humusaufbau", sagt Röll. "Der Boden im Garten ist wie ein Schwamm, der durch den Kompost noch größer wird. Er kann dann mehr Wasser halten als ein leichter und sandiger Boden im Garten."

4. Kompost fördert das Bodenleben im Garten

Kompost ist reich an Mikroorganismen, die für ein gesundes Bodenökosystem unerlässlich sind. Diese Mikroorganismen im Dünger helfen, den Boden zu belüften, organische Stoffe abzubauen und Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar zu machen. Ein lebendiger Boden unterstützt das Wachstum starker und widerstandsfähiger Pflanzen im Garten.

"Wenn Dünger auf dem Boden eingebracht wird, können die Bodenorganismen die organische Masse im Kompost weiter umbauen und zersetzen", erklärt Röll. "Sobald die Bodenorganismen Material zersetzen, geben sie Nährstoffe für die Pflanze frei, die diese dann aufnehmen kann."

Regenwürmer gehören zu den unverzichtbaren Gartenhelfern.
Foto: Getty Images | Regenwürmer gehören zu den unverzichtbaren Gartenhelfern.

5. Kompost gegen Krankheiten und Schädlinge

Gesunde Pflanzen mit einem starken Wurzelsystem und einer guten Versorgung mit Nährstoffen sind weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Kompost kann auch nützliche Mikroorganismen enthalten, die pathogene Bakterien und Pilze unterdrücken können, was zur Reduzierung von Krankheiten im Garten beiträgt.

Pflege und Standort spielen auch eine bedeutende Rolle. "Wenn eine Pflanze gut wächst und sich am richtigen Standort befindet, dann ist sie nicht so krankheitsanfällig. Voraussetzung hierfür ist, dass die Versorgung mit den Nährstoffen keine Überversorgung ist", sagt Röll. "Gerade beim Kompost wird zu viel verwendet, denn viele Hobbygärtner sehen Kompost als Erde an", so Röll. Daher seien viele Gartenböden mit Phosphat und Kali überversorgt.

Fazit: Warum Kompost im Frühling ausgebracht werden sollte

Indem man Kompost im Frühjahr ausbringt, wird nicht nur die Nährstoffversorgung sichergestellt, sondern auch die allgemeine Bodengesundheit gefördert, was die Grundlage für ertragreiche Pflanzen im Garten bildet.

Circa eine Woche vor der Aussaat sollte der Kompost auf dem Beet ausgebracht werden, wenn das Beet vorher nicht mit Pflanzen wie Salat bestellt war, lautet der abschließende Tipp.

 
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