
In vielen Städten und Gemeinden ist der Wohnungsmarkt immer wieder ein großes Thema. Ein wichtiger Indikator für die Situation bei verfügbarem Wohnraum ist die sogenannte Leerstandsquote. Doch welche Rückschlüsse lassen sich daraus ziehen?
Nach der Veröffentlichung von Ergebnissen der großen Volkszählung Zensus 2022 liegen jetzt neue Zahlen vor. Ein Blick auf die Lage der unbewohnten Wohnungen in Unterfranken:
Was gibt die sogenannte Leerstandsquote an?
Die Leerstandsquote stellt den Anteil der leerstehenden Wohnungen an allen Wohnungen in einer Stadt oder Gemeinde dar. Eine hohe Leerstandsquote kann auf ein Überangebot an Wohnungen hinweisen. Eine niedrige Leerstandsquote kann auf eine hohe Nachfrage und möglicherweise einen angespannten Wohnungsmarkt hindeutet. Die Gründe für den Leerstand können von Wohnort zu Wohnort ganz verschieden sein.
Woher stammen die Daten zur Leerstandsquote?
Die Daten zur Leerstandsquote in den einzelnen Kommunen wurden vom Statistischen Bundesamt für den Zensus erhoben, der Stichtag lag im Mai 2022. Ferienwohnungen und Wohnungen in Wohnheimen wurden dabei nicht berücksichtigt.
Wo stehen in Unterfranken besonders viele Wohnungen leer?
Spitzenreiter unter der unterfränkischen Kommunen mit besonders hohen Leerständen ist die Gemeinde Holzkirchen (Lkr. Würzburg). Dort stehen den aktuellsten Zahlen des Zensus zufolge 11,69 Prozent aller Wohnungen leer. In Gräfendorf (Lkr. Main-Spessart) wohnt in ungefähr jeder zehnten Wohnung niemand (10,68 Prozent). Vergleichbar hoch ist die Leerstandsquote in Heigenbrücken (Lkr. Aschaffenburg) mit 10,46 Prozent.
Wo stehen in Unterfranken besonders wenige Wohnungen leer?
Unterfrankenweit am niedrigsten ist die Leerstandsquote in Rüdenhausen (Lkr. Kitzingen). In der Marktgemeinde stehen nur 2,96 Prozent aller Wohnungen leer. Auch in der Stadt Würzburg beträgt der Anteil der unbewohnten Wohnungen lediglich 3,11 Prozent. Ähnlich ist die Lage in Niedernberg (Lkr. Miltenberg) mit einer Quote von 3,38 Prozent.
Warum stehen die Wohnungen in Unterfranken leer?
In Unterfranken stehen insgesamt 5,51 Prozent der Wohnungen leer. Das bedeutete: Am Stichtag im Mai 2022 wohnte in 38.044 Wohnungen niemand. Zwei Drittel der unbewohnten Wohnungen standen zu diesem Zeitpunkt schon seit mindestens einem Jahr leer. Etwa 9100 Wohnungen waren den Daten zufolge unbewohnt, weil daran gebaut wurde oder Baumaßnahmen unmittelbar bevorstanden. Rund 1400 Wohnungen sollten abgerissen oder zurückgebaut werden. Als weitere Gründe für Leerstand wurde bei der Volksbefragung angegeben, dass das Gebäude oder die Wohnung verkauft oder von den Eigentümern künftig selbst genutzt werden sollte.
Nicht mal als "Sommerloch-Füller" zu gebrauchen. Was bringen heute - 2 Jahre später - Zahlen zum Wohnungs-Leerstand von 2022?