
In Unterfranken gibt es bei den Heizarten deutliche Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Durch die Veröffentlichung von Ergebnissen der großen Volkszählung Zensus 2022 liegen jetzt neue Zahlen dazu vor, womit Wohnungen und Häuser in der Region beheizt werden. Ein Blick auf die Verteilung der meistgenutzten Energieträger in den Städten und Gemeinden:
Wo wird am häufigsten mit Gas und wo am häufigsten mit Heizöl geheizt?
Während in den großen Städten und angrenzenden Gemeinden in Unterfranken hauptsächlich mit Gas geheizt wird, hat überwiegt im ländlichen Raum häufig das Heizöl. In Würzburg sind 71,43 Prozent der Wohnungen mit Gasheizungen ausgestattet, Ölheizungen gibt es bei 8,46 Prozent der Wohnungen.
Unterfrankenweit ist der Anteil der mit Gas beheizten Wohnungen in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg) am höchsten - mit 87,74 Prozent. Heizöl ist in Weibersbrunn (Lkr. Aschaffenburg) am weitesten verbreitet: 82,02 Prozent der Wohnräume dort werden mit Öl geheizt.
Woher stammen die Daten?
Die Daten zu den überwiegenden Heizarten sind vom Statistischen Bundesamt für den Zensus im Mai 2022 erhoben und jetzt öffentlich zugänglich gemacht worden. Werden in einem Gebäude mehrere Energieträger genutzt, ist in der Statistik die Heizart erfasst, mit der der größte Teil der Wohnfläche beheizt wird. Neben der Art des Energieträgers - Gas, Heizöl oder Holz und Holzpellets - wurde auch abgefragt, wo Fernwärme, die aus verschiedenen Energieträgern stammt, zum Heizen genutzt wird.
Wo überwiegen Holz und Holzpellets als Energieträger beim Heizen?
In der Zensus-Statistik sind Holz und Holzpellets gemeinsam erfasst. Nur in zwei unterfränkischen Gemeinden ist Holz der überwiegende Rohstoff zum Heizen: In Sulzdorf an der Lederhecke (Lkr. Rhön-Grabfeld) werden mit Holz und Holzpellets 38,34 Prozent der Wohnungen beheizt. In Fellen (Lkr. Main-Spessart) ist es sogar fast jede zweite Wohnung: Hier sind es 47,13 Prozent.
Wo wird in Unterfranken überwiegend mit Fernwärme geheizt?
Bei Fernwärme wird Wärme meist in Form von heißem Wasser über isolierte Rohrleitungen von einer zentralen Heizanlage zu den Verbrauchern transportiert. Die Heizzentralen nutzen unterschiedliche Energieträger, um Wärme zu gewinnen - beispielsweise fossile Brennstoffe, Biomasse oder Müll. In Unterfranken gibt es nur zwei Gemeinden, in denen der größte Teil der Wohnungen durch Fernwärme beheizt wird: Großbardorf (Lkr. Rhön-Grabfeld) mit 45,22 Prozent der Wohnungen und Gössenheim (Lkr. Main-Spessart) mit 36,78 Prozent.
- Welche Energieträger in allen anderen Städten und Gemeinden in Unterfranken überwiegend zum Heizen verwendet wird, zeigt diese Karte:
Welche Energieträger werden in unterfränkischen Wohnungen selten verwendet?
Die Ergebnisse des Zensus 2022 geben auch Aufschluss über selten verwendete Heizungsarten. In keiner unterfränkischen Gemeinde überwiegt der Anteil an Heizungen mit Biomasse (ohne Holz) und Biogas. Auch Strom oder Kohle dominieren als Energieträger in keiner unterfränkischen Gemeinde. Gleiches gilt für Wärmepumpen und Solar- und Geothermie.
Dabei sticht jedoch die Gemeinde Urspringen (Lkr. Main-Spessart) aus der Statistik heraus: 18,43 Prozent der Wohnungen werden dort den Zensus-Zahlen zufolge hauptsächlich mit Energie aus Wärmepumpen und bzw. oder Solar- und Geothermie beheizt. Einen höheren Anteil haben diese Heizungsarten in keiner anderen Kommune in Unterfranken.
Sind das neue Erkenntnisse?
Zitat: "Werden in einem Gebäude mehrere Energieträger genutzt, ist in der Statistik die Heizart erfasst, mit der der größte Teil der Wohnfläche beheizt wird."