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Würzburg
Weltfrauentag in Würzburg: 5 starke Frauen sprechen über Beruf, Familie und die Ungerechtigkeiten, die sie erleben
Welche Herausforderungen haben die Frauen heute? Was fehlt ihnen zur Gleichberechtigung? Und was ist das Schöne am Frausein? Frauen aus der Region Würzburg beziehen Stellung.
Fünf Frauen beziehen Stellung zum Thema Gleichberechtigung, von links Gerda Stapf, Katharina Ganz, Fatim Dao, Lisa Kämpf-Dirks und Sophie Rumpel.
Foto: Thomas Obermeier, Katharina Gebauer, Patty Varasano | Fünf Frauen beziehen Stellung zum Thema Gleichberechtigung, von links Gerda Stapf, Katharina Ganz, Fatim Dao, Lisa Kämpf-Dirks und Sophie Rumpel.
Anna-Lena Behnke
,  Gina Thiel
,  Katja Glatzer
 und  Lara Meißner
 |  aktualisiert: 15.07.2024 20:05 Uhr

Sexismus und Rassismus, immer noch fehlende Angleichung der Gehälter sowie der große Spagat zwischen Beruf und Familie: Ist die Gleichberechtigung in der Gesellschaft wirklich angekommen?  Zum Internationalen Weltfrauentag - bei manchen auch Feministischer Kampftag genannt - am 8. März haben wir fünf starke Frauen aus der Region Würzburg mit ganz unterschiedlichen Hintergründen befragt, ob sie sich gleichberechtigt fühlen, und was ihrer Ansicht nach noch dringend getan werden muss, um die Frauenrechte zu stärken.

1. Lisa Kämpf-Dirks (36) aus Würzburg, Mutter von vier Kindern und berufstätig

Die vierfache Mutter Lisa Kämpf-Dirks aus dem Frauenland in Würzburg findet, dass noch wesentlich mehr Bewusstsein für die Diskriminierung von Frauen geschaffen werden muss.
Foto: Thomas Obermeier | Die vierfache Mutter Lisa Kämpf-Dirks aus dem Frauenland in Würzburg findet, dass noch wesentlich mehr Bewusstsein für die Diskriminierung von Frauen geschaffen werden muss.
Was bedeutet für Sie Gleichberechtigung und fühlen Sie sich gleichberechtigt?

Lisa Kämpf-Dirks: Bis ich Mutter wurde, fühlte ich mich gleichberechtigt, sowohl gesellschaftlich als auch in meiner Partnerschaft. Erst als Care-Arbeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Thema wurde, wurden mir viele Ungerechtigkeiten bewusst. Eltern-sein bedeutet, dass Opfer gebracht werden müssen, körperlich, mental, finanziell und beruflich, ich kenne keine Familie, bei der das gerecht aufgeteilt wurde. Da fühlt man sich auch von der Gesellschaft schon oft im Stich gelassen.

Mit welchen Herausforderungen haben/hatten Sie als Frau zu kämpfen?

Kämpf-Dirks: Mein Mann und ich haben uns immer bemüht eine gleichberechtigte Elternschaft zu leben, jedoch wurden uns viele Glaubenssätze erst nach und nach bewusst. Diese fördern leider eine Ungleichbehandlung von Frauen. Ich finde es wahnsinnig anstrengend, mich von diesen patriarchalen Gedanken zu verabschieden und gegen Widerstand mein Recht einzufordern.

Glauben Sie, es muss noch etwas getan werden, um die Stellung der Frau in der Gesellschaft zu verbessern?

Kämpf-Dirks: Absolut! Vor allem muss ein Bewusstsein geschaffen werden für viele Diskriminierungen, die uns ganz selbstverständlich erscheinen. Besonders gefährlich finde ich dabei Argumentationen, die auf die Natur der Frau und ihrer angeblichen Freude an Aufopferung abzielen. Das muss ich leider schon bei meinen Töchtern beobachten, die, anders als mein Sohn, von vielen Seiten ganz selbstverständlich zu sozialem und altruistischem Verhalten aufgerufen werden.

Was ist das Schöne daran, eine Frau zu sein?

Kämpf-Dirks: Ich bin wirklich gerne Mutter und ich freue mich über die engen Verbindungen zu meinen Freundinnen, Schwestern, meiner Mutter und meiner Schwiegermutter. Diese besondere Art sich zu unterstützen und Gemeinschaft zu teilen, ist etwas ganz Besonderes. Wir sollten uns das viel häufiger bewusst machen und Kolleginnen, andere Mütter und Frauen in unserem Umfeld mehr unterstützen.

2. Fatim Dao (27), Mutter eines fünf Monate alten Jungen und für das Studium nach Deutschland gekommen

Fatim Dao glaubt, dass noch viel zu tun ist, bis wirklich alle Frauen gleichberechtigt sind.
Foto: Thomas Obermeier | Fatim Dao glaubt, dass noch viel zu tun ist, bis wirklich alle Frauen gleichberechtigt sind.
Was bedeutet für Sie Gleichberechtigung und fühlen Sie sich gleichberechtig?

Fatim Dao: Für mich bedeutet Gleichberechtigung, dass Frauen, egal welcher Herkunft, Religion, Hautfarbe oder sozialem Status die gleichen Rechte, Chancen und dieselbe Anerkennung bekommen, wie jede andere Person in unserer Gesellschaft. Leider fühle ich mich selbst nicht immer gleichberechtigt, denn auch heute gibt es noch strukturelle Ungleichheiten und Diskriminierung

Mit welchen Herausforderungen haben/hatten Sie als Frau zu kämpfen?

Dao: Als PoC-Frau (Anmerk. d. Red.: PoC kommt aus dem englischen "Person of Colour" und ist eine Selbstbezeichnung für Menschen, mit nicht weißer Hautfarbe) habe ich mit vielen persönlichen Herausforderungen zu kämpfen, darunter Rassismus und Sexismus. Ich erlebe also oft eine doppelte Diskriminierung aufgrund meines Geschlechtes und meiner ethnischen Zugehörigkeit. Als Studentin, die nach Deutschland gekommen ist, sind auch der Zugang zu Bildung, Beschäftigungsmöglichkeiten und angemessene Gesundheitsversorgung immer wieder Probleme, denen ich mich stellen muss.

Glauben Sie, es muss noch etwas getan werden, um die Stellung der Frau in der Gesellschaft zu verbessern?

Dao: Ja, definitiv. Obwohl schon viele Fortschritte erzielt wurden, gibt es noch viel zu tun – gerade um die Stellung von PoC-Frauen in unserer Gesellschaft zu verbessern. Dazu braucht es eine Veränderung gesellschaftlicher Strukturen, um Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für alle zu ermöglichen.

Was ist das Schöne daran, eine Frau zu sein?

Dao: Das Schöne daran eine PoC-Frau zu sein ist die Stärke, Widerstandsfähigkeit und Vielfalt, die wir mitbringen. Wir haben eine reiche kulturelle Geschichte und eine starke Gemeinschaft, die uns unterstützt und inspiriert. Trotz der Herausforderungen sind wir in der Lage unsere Stimme zu erheben und positive Veränderungen in der Welt herbeizuführen.

3. Katharina Ganz (53), Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen

Katharina Ganz, Ordensschwester, Theologin und Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, setzt sich für Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche ein. 
Foto: Katharina Gebauer | Katharina Ganz, Ordensschwester, Theologin und Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, setzt sich für Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche ein. 
Was bedeutet für Sie Gleichberechtigung und fühlen Sie sich gleichberechtigt?

Katharina Ganz: In der Gesellschaft und in Unternehmen stoßen Frauen oft an eine gläserne Decke, wenn sie Führung wahrnehmen wollen. In der katholischen Kirche liegt die Letztverantwortung immer bei geweihten Männern. Hier empfinde ich den Unterschied bei den Geschlechtern besonders stark.

Was sind Ihre persönlichen Herausforderungen mit denen Sie als Frau zu kämpfen haben/hatten?

Ganz: Ich setze mich für Geschlechtergerechtigkeit vor allem in der katholischen Kirche ein. Denn Frauen werden aufgrund ihres Geschlechts nicht geweiht und können nicht die Sakramente spenden. Das ist ungerecht und diskriminierend.

Glauben Sie, es muss noch etwas getan werden, um die Stellung der Frau in der Gesellschaft zu verbessern?

Ganz: Noch immer verdienen Frauen weniger als Männer. Sie übernehmen oft die Hauptsorge für Kinder und zu pflegende Eltern. Deshalb leiden sie besonders im Alter häufiger unter Armut. Auch Alleinerziehende haben es sehr schwer. Und das sind meistens Frauen.

Was ist das Schöne daran, eine Frau zu sein?

Ganz: Ich hatte es als Mädchen und Frau nicht immer leicht, bin aber durch manche Herausforderungen gewachsen und möchte heute kein anderer Mensch sein als die (Ordens-)Frau, die ich bin.

4. Sophie Rumpel (35), Transfrau, Jugendsekretärin bei der DGB-Jugend Bayern und Sprecherin für Feminismus bei den Jusos Bayern

Als Jugendsekretärin des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Bayern kritisiert Sophie Rumpel unter anderem die ungleiche Aufteilung von Haushalts- und Sorgearbeit zwischen Männern und Frauen. (Archivfoto)
Foto: Archivfoto/Patty Varasano | Als Jugendsekretärin des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Bayern kritisiert Sophie Rumpel unter anderem die ungleiche Aufteilung von Haushalts- und Sorgearbeit zwischen Männern und Frauen. (Archivfoto)
Was bedeutet für Sie Gleichberechtigung und fühlen Sie sich gleichberechtigt?

Sophie Rumpel: Gleichberechtigung bedeutet für mich mehr, als auf dem Papier dieselben Rechte zu haben. Die rechtlichen Grundlagen gibt es zum Beispiel mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz. Aber gesellschaftlich gesehen bin ich nicht gleichberechtigt. Da gibt es immer noch Diskriminierung. Das ist allerdings oft schwierig nachzuweisen, weil die Personen meistens nicht offen sagen, dass ich zum Beispiel für eine Stelle oder ein Amt abgelehnt wurde, weil ich eine Frau bin oder eine Transperson.

Was sind Ihre persönlichen Herausforderungen, mit denen Sie als (Trans-)Frau zu kämpfen haben?

Rumpel: Als Transfrau stehst du immer ein bisschen zwischen den Stühlen. Einerseits wirst du von Männern diskriminiert, weil du eine Frau bist. Anderseits wirst du von Frauen diskriminiert, weil du eine Transfrau bist. Vor etwa zwei Jahren saß ich zum Beispiel in einem Vorstellungsgespräch. Dort wurde mir dann gesagt: "Grundsätzlich sind Sie perfekt geeignet für die Stelle, aber weil Sie eine Transfrau sind, wird das Thema 'Transgender sein' immer im Fokus stehen und nie Ihre inhaltliche Arbeit." Deshalb wurde mir abgesagt.

Glauben Sie, es muss noch etwas getan werden, um die Stellung von Frauen in der Gesellschaft zu verbessern?

Rumpel: Es muss definitiv etwas getan werden. Als Gewerkschafterin denke ich erstmal an Equal Care, Equal Pay, an Quotenregelungen für diverse Gruppen. Aber auch daran, dass Frauenberufe grundsätzlich schlechter bezahlt werden. Außerdem müssen wir noch deutlicher machen, dass es Transpersonen nicht darum geht, den Platz für Frauen kleiner zu machen, sondern darum, mehr Platz für alle zu schaffen.

Was ist das Schöne daran, eine Frau zu sein?

Rumpel: Für mich ist das Schöne, dass innerhalb von vielen Frauennetzwerken eine krasse Solidarität und Zusammenarbeit da ist. Zum Beispiel bei Missmutig (Anmerkung der Redaktion: Queerfeministische Gruppe in Würzburg) sind ganz unterschiedliche Menschen dabei, die ihre eigenen Geschichten mitbringen. Trotzdem schaffen wir es Projekte, wie die queerfeministischen Aktionstage, zu organisieren.

5. Gerda Stapf  (79), ehemalige Inhaberin des Salons Friseur und Cosmetic Stapf in der Sanderau

Gerda Stapf hat 42 Jahre lang einen Friseursalon in Würzburg geführt. Sie würde sich wünschen, dass es keine Ungleichheit mehr bei Gehältern von Frauen und Männern gibt. 
Foto: Thomas Obermeier | Gerda Stapf hat 42 Jahre lang einen Friseursalon in Würzburg geführt. Sie würde sich wünschen, dass es keine Ungleichheit mehr bei Gehältern von Frauen und Männern gibt. 
Was bedeutet für Sie Gleichberechtigung und fühlen Sie sich gleichberechtigt?

Gerda Stapf: Ja, ich fühle mich im Großen und Ganze gleichberechtigt. Ich finde, dass im Vergleich zu früher die Gleichberechtigung ein großes Stück vorangeschritten ist. Das sehe ich sehr positiv, denn in meiner Jugend beispielsweise hatten es Mädchen und Frauen noch um einiges schwerer, selbstbewusst ihren Weg zu gehen.  

Was sind Ihre persönlichen Herausforderungen, mit denen Sie als Frau zu kämpfen haben oder hatten?

Stapf: Ich habe 42 Jahre lang meinen Salon Friseur und Cosmetic Stapf betrieben und habe dadurch auch viele Herausforderungen gemeistert. Ich war zum Beispiel die Erste in Bayern, die Friseur, Füße und Kosmetik in einem gemacht hat. Das war nicht leicht durchzusetzen damals. Mir fallen aber sonst keine Situationen ein, in denen ich mich als Frau angefeindet gefühlt hätte. Sicher, Neider hat es immer gegeben, aber darauf muss man nicht eingehen. Ich habe mein Ding gemacht. Ich bin ein zufriedener Mensch, was die anderen so machen und denken, das hat mich nicht so sehr interessiert.   

Glauben Sie, es muss noch etwas getan werden, um die Stellung von Frauen in der Gesellschaft zu verbessern?

Stapf: Die Bezahlung von Frauen in höheren Positionen ist oftmals noch nicht angeglichen. Das sollte sich auf jeden Fall ändern. Auch die Doppelbelastung, die Frauen oft haben, Beruf und Kinder in Einklang zu bringen, sollte mehr gewürdigt werden. Die Männer machen zwar viel mehr als früher im Haushalt und der Kindererziehung, angeglichen ist es meiner Meinung nach trotzdem noch nicht.     

Was ist das Schöne daran, eine Frau zu sein?

Stapf: Ich erlebe Frauen oft als offener und flexibler als Männer. Es ist aber auch schön, dass man als Frau so viele Möglichkeiten hat, sich schön zu kleiden, schöne Frisuren zu machen, ja, sich einfach herzurichten. Das mache ich heute genauso gerne wie früher. Frau kann Frau sein - das genieße ich.  

 
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  • Klaus Fiederling
    es ist richtig, dass Frauen immer noch benachteiligt werden, ob in Beruf oder in anderen Kreisen.
    Es ist aber auch richtig, dass Frauen oftmals ihre Männer in "Stich" lassen oder bei Kinderrziehung ihren Mann nichts reinreden lassen. Es gibt wie überall 2 Seiten der Medailien.
    Woher kommt eigentlich der Frauentag heute am 8.3.? Etwa von Amerika, wie der Muttertag?
    Dann möchten wir Männer auch einen Männertag nicht nur am VaterTag!
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  • Ingrid Reichelt-Schölch
    Ich habe keine Ahnung, woher der Tag kommt. M. E. ist er einfach ein Reminder für Anerkennung mit reichlich bestehendem Verbesserungspotential bei den Rechten für Frauen, Gleichberechtigung, Bezahlung usw. Und denken Sie dran, dass wir früher nicht einmal unsere Arbeitsverträge unterschreiben durften und bis Ende des vorigen Jahrhunderts Männer der C- Parteien wie Merz und Seehofer gegen die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe gestimmt haben. Was nicht so ganz viel geändert hat. Da war und ist schon Bedarf! Oder?

    Doch grundsätzlich stimmt m. E. nichts gegen einen Männertag - außer, dass das dann einer national und weiter organisieren sollte, damit der „gelebt“ wird, also nicht überwiegend nur „begossen, wie der Vatertag.

    Natürlich wäre das gerecht, ist der Anspruch verständlich, äähhh …welcher bzw. wofür genau soll der
    stehen?

    Doch wie gesagt, legen Sie los, das dauert, bis sich sowas etabliert hat.

    Ernsthaft, viel Erfolg bei eine gute und hilfreiche Idee.
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  • Ingrid Reichelt-Schölch
    Liebe Redaktion,
    Ich möchte anmerken, dass ich mir hier mehr Vielfalt, nicht nur bei Frauen, auch Fragen, gewünscht hätte. Natürlich möchte und kann (!) sich nicht jede Frau vor allem arbeitsplatzbezogen überhaupt 100% öffentliche Ehrlichkeit leisten. Das ist der Nachteil des Anspruchs mit Bild/Klarnamen usw., Übrigens auch in den Kommentaren. Wer riskiert da zu bestimmten polit. Gruppierungen wirklich Kritik, wenn er Angst vor Diffamierungen und/oder Gewalt haben muss? Doch würden hier die wenigsten z.B. sagen, sie haben den Job nicht bekommen, weil sie eine Frau mit Kind sind, denn im Klartext: die fehlt jedesmal, wenn der Sprössling in der Kita hustet! Und wenn’s um mittl. Führungspositionen geht, die kein Gehalt, das eine Tagesmutter erlaubt beinhaltet, wird’s eng!
    Ich bin keine Freundin von Quoten, trotzdem müssen verbindliche Rahmenbedingungen her, die Männer diesbzgl! verpflichten. „Freiheit“ hin wie her. Liebe Männer, ja ich weiß, viele tun das schon. Nur nicht genug.
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  • Gertraud Behringer
    Vielleicht sollten heute mal die Männer das Kommentieren sein lassen.
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  • Martin Deeg
    …“Ich finde es wahnsinnig anstrengend, mich von diesen patriarchalen Gedanken zu verabschieden und gegen Widerstand mein Recht einzufordern.“….

    Sagen Sie das einmal den vielen Tausenden Vätern in diesem Land, die jahrelang und gegen den Widerstand von institutionellen Ideologien, Vorurteilen und Rollenstereotypen darum „kämpfen“ müssen, ihre Kinder überhaupt „sehen“ zu können!

    Wenn eine Mutter den Vater ausgrenzt, schafft es diese Gesellschaft nicht einmal, die „Mindeststandards“ der Gleichberechtigung und des Art. 6 GG durchzusetzen.

    Dieses ständige sich selbst nähernde Narrativ eines allgegenwärtigen frauenbenachteiligenden Patriarchats, das hier permanent medial gepflegt werd, hält der Lebenswirklichkeit nicht im geringsten stand!
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  • Ingrid Reichelt-Schölch
    Es ist richtig, dass es nicht einseitig gesehen werden darf. Die spannendste Frage bei Ihnen mit dem Besuchsrecht der Kinder ist aber, warum die Kinder überhaupt bei der Mutter und nicht beim Vater sind? Kann es sein, dass Frau, da systemisch schlechter bezahlt, pflichtschuldigst zu Hause blieb, ohne Renten- und größtenteils sonstige Ansprüche ?
    Das veraltete System hat nicht der einzelne Mann versiebt, trotzdem diskriminierend. Dazu gehört/e natürlich noch, Frauenaufstieg nach oben zu verhindern. Dann kann die Herrenrunde allein entscheiden.

    Sagt eine Frau, die sich bis oben durchgekämpft hat gegen machtgeile Mobber, die 50% der Arbeitszeit mit Eigen-PR und Netzwerken verbracht haben! Ich war oft die einzige Frau, falls keine Sekretärin dabei war, in Konferenzen. Das ist heute besser, aber nicht ausgewogen.

    In meinen Verantwortungsbereichen habe ich Wert auf eine gute Mischung gelegt, Männlein&Weiblein, alt&jung, intern&extern rekrutiert. Nur so erreicht man dauerhaft! Erfolg!
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  • Martin Deeg
    ...."warum die Kinder überhaupt bei der Mutter und nicht beim Vater sind?"....

    Interessante Frage. Die Antwort ist vielschichtig:

    a) Weil immer noch gilt "Das Kind gehört zur Mutter".

    b) Weil Väter jahrzehntelang nicht einmal das "Sorgerecht" bekamen, wenn die Mutter dies - anlasslos - nicht wollte.

    c) Weil mit Konflikten überforderte und gleichgültige Institutionen seit Jahrzehnten immer noch nach dem Motto "guter Elternteil - böser Elternteil" diese Konflikte verschärfen anstatt sie zu lösen und natürlich immer noch a) gilt.

    So ist es möglich, dass selbst "Hausmänner", die ihren Beruf aufgegeben haben, komplett ausgegrenzt werden - während die "Alleinerziehende" bspw. "nebenbei" als Fachanwältin o.ä. arbeitet - und keiner hinterfragt was da läuft.
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  • Ingrid Reichelt-Schölch
    Jein, Einzelfälle gibt's immer und dass sich das statistisch summiert, ohne Frage. Viele Männer wurden finanziell erbarmungslos gemolken bei Scheidungen usw.
    Egal wo, doch die Scheidungsreform, nach der viele Frauen dann, wenn sogar 2 Kids in die Schule kommen, zwar ungern eingestellt werden, aber keinen Unterhalt bekommen. Sozialhilfe, nicht so der Brüller. Und die Minijobs führen nicht zu einigermaßen vernünftiger Rente. Ich habe nie verstanden, warum Frauen sich darauf eingelassen. Übrigens habe ich einige Phasen des Dilemmas bei der Scheidung meiner Eltern miterlebt und meine alte Mutter lange "gesponsert", weil sie nach altem Scheidungsrecht damals freiwillig stolz auf Zugewinn verzichtete.
    Und natürlich schlafmützige Bürokratie. Nur - äähh - wer sitzt da eigentlich bzgw. zumindest federführend und hielt das alles für unsinnig oder nicht nötig? Vielfach die Herren, oder?
    Es gibt heute noch Frauen, denen der Ehemann sagt, was gewählt wird. Also: Frauentag bleibt, ok?
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  • Bernhard Feghelm
    Die Wahrnehmung von Frauen der Geschichte schwankt ebenso, wie manches Männerbild. Der große Konfuzius äußerte sich um 350 v. Chr. wie folgt:
    Männer können zwar eine Welt erobern, aber mit Hilfe der Frauen können sie diese für immer beherrschen. Er ließ offen, welche Charaktereigenschaften der Frauen dieses Machtgefüge bewerkstelligen können. Während die biblische Judith als Amazone auftrat, praktizierte die Mutter Teresa in Kalkutta die christliche Nächstenliebe.
    Beide Frauen leisteten für ihren Glauben wertvolle Dienste. Ob Kriegerin oder Samariterin, Frauen vollbringen Großes, und manche Frauen haben mehr Kraft als mancher "lasche Typ".
    Mittlerweilen geht die Emanzipation jedoch Wege,. Wege, welche einen auch beunruhigen können: "Immer mehr Frauen trinken so viel." So lautete ein Artikel in der Main-Post vom 24.02.2024.
    Die Frauen halten also in allen Lebenslagen mit. Deshalb sollten sie auch als gleichgestellt und -berechtigt behandelt werden.
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