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"Der Frauentag allein ist nicht genug": Was hinter den queer-feministischen Aktionstagen in Würzburg steckt
Für die queer-feministischen Aktionstage sind verschiedene Vorträge und Workshops geplant. Was an den Tagen vom 2. bis 8. März alles auf dem Programm steht.
Das Bündnis '8. März Würzburg' mit (v.l.) Saraina, Cirka, Sabine, Ana, und Pfefferminz ruft vom 2. bis 8. März zu den queer-feministischen Aktionstagen auf und veranstaltet verschiedene Workshops.
Foto: Thomas Obermeier | Das Bündnis "8. März Würzburg" mit (v.l.) Saraina, Cirka, Sabine, Ana, und Pfefferminz ruft vom 2. bis 8. März zu den queer-feministischen Aktionstagen auf und veranstaltet verschiedene Workshops.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:31 Uhr

Am 8. März ist internationaler Frauentag, an dem nicht nur traditionell das weibliche Geschlecht gefeiert wird, sondern auch auf immer noch andauernde Missstände in Bezug auf Frauen aufmerksam gemacht werden. Dazu zählen unter anderem die Gender-Pay-Gap (deutsch: Gehaltsunterschied zwischen Mann und Frau), die Frauenquote oder weitere soziale Ungerechtigkeiten.

Doch das geht dem Bündnis "8. März Würzburg" nicht weit genug, wie Sophie Rumpel erklärt. Sie wollen darauf aufmerksam machen, dass nicht nur Frauen, sondern auch weitere Teile des geschlechtlichen Spektrums mit Problemen zu kämpfen haben und oft Mehrfachdiskriminierung ausgesetzt sind.

1. Was ist der konkrete Anlass für die queer-feministischen Aktionstage?

Anlass für die Aktionstage ist der internationale Frauentag. "Schon im letzten Jahr haben wir an dem Tag die queer-feministische Tanzdemo veranstaltet", erklärt Sophie Rumpel, Mitorganisatorin der queer-feministischen Aktionstage. In diesem Jahr wollte das Bündnis noch einen Schritt weiter gehen und ihr Angebot rund um den Feiertag erweitern.

Denn: "Der Frauentag allein ist nicht genug", sagt Rumpel. Es gäbe noch viele weitere Themen, die in diesem Zusammenhang wichtig seien, über die gesprochen und auf die aufmerksam gemacht werden müsse. Deshalb finden in diesem Jahr vom 2. März bis 8. März verschiedene Aktionen, Vorträge und Workshops rund um das Theme Queer-Feminismus statt. 

2. Wieso queer-feministisch? Was bedeutet das eigentlich?

"Es geht darum, dass wir nicht nur über Frauenquoten sprechen, sondern über Machtstrukturen in unserer Gesellschaft und Mehrfachdiskriminierung", erklärt sie. Deshalb spricht das Bündnis nicht von Frauen, sondern "FLINTAS", also Frauen, Lesben, Non-binäre Personen, Trans*-Frauen und Agender (Personen ohne Geschlechtszugehörigkeit).

All diese diskriminierten Geschlechtergruppen sammeln sich unter dem Oberbegriff "Queer". Feminismus ist der Oberbegriff für die kritische Analyse von Geschlechterordnung, Gleichberechtigung, Menschenwürde und Selbstbestimmung.

3. Welche Themen betrifft das im Alltag konkret? Wo findet Diskriminierung statt?

Flintas sind meist Mehrfachdiskriminierung ausgesetzt. Das heißt, sie erfahren Benachteiligung nicht nur aufgrund ihres Geschlechtes, sondern auch aufgrund ihrer vermeintlichen Herkunft (Rassismus), Behinderung (Ableismus) oder sexueller Orientierung (Homophobie). Aber auch Themen wie die Tabuisierung von Schwangerschaftsabbrüchen oder die Diskriminierung nicht-männlicher Geschlechter im Beruf oder sozialen Leben, sind immer wieder relevant.

3. Welche Workshops, Vorträge und Aktionen werden angeboten?

Am 2. März beginnen die queer-feministischen Aktionstage mit einem Workshop zum Thema "Geschlechtergerechtigkeit im akademischen Raum". Verschiedene Sprecherinnen berichten über die Erfahrungen und Probleme in ihrer wissenschaftlichen Karriere. Die Veranstaltung ist exklusiv für Flintas und beginnt um 18 Uhr im CCTB (Center for computational and theoretical biology) am Hubland Nord in Würzburg.

Am 3. März findet um 18.15 Uhr ein Kinoabend im Central in der Frankfurter Straße statt. Dort wird der Film "Fly so far" gezeigt, der das Thema Abtreibung und Fehlgeburt aufgreift. Der Eintritt ist frei.

Am 4. März finden verschiedene Veranstaltungen statt. Von 10 bis 13 Uhr startet der Workshop zum Thema "Klima und Gendergerechtigkeit". Parallel dazu findet der Vortrag von Sophie Rumpel zum Selbstbestimmungsgesetz statt. Weiter geht es dann von 10 bis 17 Uhr mit dem Workshop zur Intersektionalität, also der Verflechtung Sexismus und Rassismus. Zum Ende gibt es dann noch einen Tanzworkshop von 14 bis 17 Uhr mit Tänzerin Maya Tenzer vom Mainfranken Theater. Alle Veranstaltungen finden in den Räumen der katholischen Hochschulgemeinde in der Hofstallstraße 4 statt.

Am internationalen Frauentag selbst, also am 8. März, startet dann um 16.30 Uhr die queer-feministische Tanzdemo am oberen Markt in Würzburg. In der Zeit steht außerdem eine Kinderbetreuung zur Verfügung und es werden verschiedene Vorträge gehalten. Alle Redeanteile werden in Gebärdensprache übersetzt und am Ende des Demozuges gibt es einen Reiz reduzierten Block für sensible Personen.

Für die Workshops und Vorträge können sich interessierte Personen unter der E-Mail-Adresse miss-mutig@riseup.net anmelden.

 
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Kommentare
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  • robert.hippeli@t-online.de
    Frauenquoten am Arbeitsplatz finde ich nicht gut. Arbeitsqualität hängt auch vom Wettbewerb ab und da sagt mir meine langjährige Berufserfahrung: Frauen schneiden da genauso gut ab wie Männer, sie müssen sich nur mehr zutrauen.

    Gleichstellung findet in den Köpfen statt und diese sind leider noch geprägt aus alt her gebrachter Erziehung und alten Religionseinflüssen.

    Liebe Frau Thiel, sie müssen aber MP-intern auf Ihre Kollegen achten, bestes Beispiel heute 03.03.23 in der Beilage zu den Berufsschulen: Das Bild zur Programmierung von Industrieanlagen zeigt offensichtlich eine lockeren jungen Mann. Das Bild zur Berufsfachschule für Kinderpflege zeigt zwei Mädels. Also das klassische Rollenbild in den Köpfen.

    Jetzt setze ich noch eines drauf. Der junge Mann beherrscht alleine eine ganze Front von Monitor. Die Mädels müssen (können) offensichtlich zu zweit im Team arbeiten. Zufall?

    Es geht bei der Gleichstellung alleine um die Köpfe nicht um Quoten und gendergerechte Sprache!
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  • norbert.zirnsak@igmetall.de
    Der internationale Frauentag, das sind Klara Zetkin und Rosa Luxemburg. Das ist die proletarische Frauenbewegung. Dieser Klamauk hat damit überhaupt nichts zu tun.
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  • Mainkommentar
    Feministinnen beim Frühstück:

    „Kannst du mir bitte die Salzstreuerin reichen?“

    Darauf die andere: „Nein, ich habe eine Muskelkatze.“
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  • mona.froehling@googlemail.com
    Sehr geehrte Frau Thiel,

    als Journalistin ist es Ihre Aufgabe, über Sachverhalte objektiv und neutral zu berichten.

    Sie schreiben aber z.B.:
    "Flintas sind meist Mehrfachdiskriminierung ausgesetzt. Das heißt, sie erfahren Benachteiligung nicht nur aufgrund ihres Geschlechtes, sondern auch aufgrund ihrer vermeintlichen Herkunft (Rassismus), Behinderung (Ableismus) oder sexueller Orientierung (Homophobie). Aber auch Themen wie die Tabuisierung von Schwangerschaftsabbrüchen oder die Diskriminierung nicht-männlicher Geschlechter im Beruf oder sozialen Leben, sind immer wieder relevant."

    Ihre Ausführung ist weder als Zitat gekennzeichnet, noch verwenden Sie indirekte Rede ("seien"). Auch ein Beleg für die Behauptung der Mehrfachdiskriminierung (die ich nicht leugnen will) wird nicht genannt. Damit übernehmen Sie aber eins zu eins die Position des Bündnis und verlassen den Rahmen objektiver, distanzierter Berichterstattung.

    Gibt es bei der MP keine Redakteure für Qualitätskontrolle?
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  • FairPlay
    Gina Thiel in ihrem Element, so kennt man sie.
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  • l.saubert@web.de
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln (unbelegte Behauptungen) auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • kej0018@aol.com
    @fend

    So so, Sie wollen also "Qualitätskontrolle"?

    In anderen Staaten gibt es das schon, man nennt es Zensur... Wenn Sie nur ihre eigene Meinung gespiegelt lesen wollen darf ich Ihnen den Wechsel zu einem anderen, weit weniger seriösen, Blatt empfehlen...
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  • l.saubert@web.de
    Journalisten sollten sich an gewisse Standards halten. So müssen Meinung und Information klar getrennt und erkennbar sein. Wie beschrieben gibt es da einige Mängel. Dafür ist die Chefredaktion verantwortlich. Die Mainpost hat hoffentlich immer noch den Anspruch, überparteilich zu sein. Das hat mit Zensur nichts zu tun.
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  • Funkenstern
    Als“normalo“ könnte man sich zuweilen ebenfalls diskriminiert fühlen…
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  • Auf eigenen Wunsch gesperrt.
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  • Auf eigenen Wunsch gesperrt.
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  • Albatros
    Gähn..........
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  • l.saubert@web.de
    Frau Thiel bietet wieder einmal einer feministisch- queeren Splittergruppe ein überproportionales Forum. Der Frauentag ist zu Recht für Frauen, "flintas" wollen ihnen okkupieren und spalten fleißig die Gesellschaft.
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  • kritischerbeobachter
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • matthiasr
    Cool, da beginnen die Tage die für viele neue Themen behandeln mit dem Vortrag "Geschlechtergerechtigkeit im akademischen Raum" erst einmal mit einer Diskriminierung an statt dass man auch sensibilisierten XYlern die Möglichkeit gibt reumütig ihre Fehler zu hören…

    Klappt super mit dem (nicht) spaltem der Gesellschaft…

    By the way, wenn mann sagt mann sei gerade nicht sicher ob mann mann sei darf mann sicher rein, oder?
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