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Würzburg
Wegen Stau am Würzburger Nautiland: CSU will Einbahnstraßenregelung am Zeller Berg wieder aufheben
Ob durch die Einbahnstraße am Zeller Berg Rettungsfahrzeuge behindert werden, überprüft jetzt die Stadt Würzburg. Das sagen Polizei und Rettungskräfte dazu.
De Zeller Berg ist seit vier Jahren Einbahnstraße  –behindert das die Rettungswege? 
Foto: Johannes Kiefer (Archivbild) | De Zeller Berg ist seit vier Jahren Einbahnstraße  –behindert das die Rettungswege? 
Christoph Sommer
 und  Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 21.10.2024 02:33 Uhr

Seit etwa vier Jahren ist die Zeller Straße eine Einbahnstraße. Autos und Lkws dürfen nur noch stadtauswärts fahren. Dafür gibt es in beiden Richtungen einen Radweg. CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Roth und Stadträtin Sonja Buchberger hatten jetzt beantragt, die Einbahnstraße wieder aufzuheben. Ihr Hauptgrund: die Regelung führe zu Staus und blockiere damit Rettungswege.

Sie berufen sich dabei auf Andreas Öhrlein, Geschäftsführer der Würzburger Bäder GmbH (WBG), und Christian Rauch, Geschäftsführer der Würzburger Stadtverkehrs-GmbH (SVG). Die beiden haben sich mit einem Schreiben an ihre jeweiligen Aufsichtsratsvorsitzenden – Sonja Buchberger bei der WBG und Wolfgang Roth bei der SVG – gewandt. Dem Brief zufolge führe die Einbahnstraße zu großen Problemen für das Nautiland und die Eisbahn.

Kritik an der Einbahnstraßenregelung am Zeller Berg: Stau blockiere Rettungswege

Kern des Problems: Laut Sonja Buchberger können aufgrund von "ständigen Stauungen" rund um die Kreuzung von Zeller Straße und Nigglweg Polizei, Rettungsfahrzeuge und Feuerwehr das Nautiland und die Eisbahn im Notfall nicht schnell genug oder gar nicht erreichen. Es sei zwar noch keine Gefahr im Verzug, "aber es gab schon zig brenzlige Situationen", sagt Buchberger.

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Die Situation sei "nicht verantwortbar", heißt es im Schreiben der beiden Geschäftsführer. Als erste Maßnahme seien Defibrillatoren für Nautiland und Eisbahn angeschafft worden. Die Geschäftsführer sehen die Aufhebung der Einbahnstraße als Lösung, um "möglichst viele abfließende Verkehrsströme" zu erzeugen.

Das sagen Polizei und Rettungskräfte in Würzburg: Keine regelmäßigen Probleme bekannt

Wie Paul Justice vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung der Redaktion sagt, ist "nicht bekannt, dass es an dieser Stelle zu einer Häufung von Problemen kommt." Natürlich komme es immer wieder zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten zu Stau in Würzburg. Aber: "Wenn Rettungskräfte im Notfalleinsatz sind, können sie auch Blaulicht und Martinshorn nutzen."

Auch ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Würzburg berichtet der Redaktion, dass von Seite der Polizei keine größeren Behinderungen an dieser Stelle festgestellt würden. Es gebe keine Informationen, wonach Polizeikräfte am Zeller Berg mal "nicht durchgekommen sind."

Grünen-Fraktionsführer Konstantin Mack wies außerdem darauf hin, dass es eine Zufahrt für Feuerwehr und Rettungsdienste zum Nautiland von der Luitpoldstraße aus gibt. "Das ist der schnellere Weg. Ich bezweifle, dass die Aufhebung der Einbahnstraße die einzige Lösung des Problems ist", sagte er. Zudem habe sich der Elternbeirat des Deutschhaus-Gymnasiums in einem Schreiben stark für die Einbahnstraßenregelung ausgesprochen, "weil sie zu vielen positiven Effekten für Schüler und Lehrkräfte geführt hat".

Sorgt die Einbahnstraße in Würzburg für Mehrbelastung der umliegenden Straßen?

Buchberger bemängelte zusätzlich, dass durch Umgehungsverkehr unter anderem in der Dreikronenstraße seit vier Jahren "sinnlos Schadstoffe in die Luft geblasen" würden. Unter anderem mit diesem Argument hatte die CSU bis zum Beschluss 2022 gegen die Einführung der Einbahnstraße gekämpft.

Während der zweijährigen Testphase der Einbahnstraße war vom Baureferat festgestellt worden, dass sich in der Zeller Straße Verkehrsaufkommen und Lärmbelastung stark reduziert haben. In den umliegenden Straßen hatte der Verkehr in der Probezeit gleichzeitig nicht so stark zugenommen, dass von einer unverhältnismäßigen Belastung ausgegangen werden konnte.

Entschieden wurde über den Antrag am Dienstag im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität des Stadtrats letztlich doch nicht: Buchberger und Roth einigten sich mit Baureferent Benjamin Schneider darauf, dass die Situation der Rettungswege von der Verwaltung überprüft wird– und der Antrag deswegen zurückgezogen werden kann.

 
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  • Stephan Römmelt
    Eine Öffnung des Zellerbergs in beide Richtungen würde die Dreikronenstraße erheblich entlasten. Deswegen bitte den Zellerberg öffnen.
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  • Wolfgang Heß
    Ja, weg mit der Einbahnstraße! Ich fahre viel mit dem Rad, auch dort. Der Umweg, den Autofahrer wegen der Einbahnstraße machen müssen, erzeugt Schadstoffe, ist Quatsch. Danke für den guten Vorschlag!
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  • Dietmar Eberth
    Wenn die Polizei und die Rettungskräfte keine Probleme mit der Einbahnstraße haben, sollte man einfach die am meisten Betroffene - die Anwohner - fragen ob die Verkehrsführung geändert werden soll.
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