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Würzburg
Radverkehr in Würzburg: Warum in der Zeller Straße nun auch noch rote Linien auf dem Straßenpflaster sind
Zusätzlich zu den weißen Abgrenzungslinien zum Schutz der Radfahrer gibt es in der Zeller Straße im Mainviertel jetzt auch noch rote Markierungen. Was der Hintergrund ist.
Vor kurzem wurden in der Zeller Straße im Mainviertel die beidseitigen Radstreifen zusätzlich zu den bereits bestehenden weißen Streifen durch rote Straßenmarkierungen abgesetzt. Was ist der Hintergrund?
Foto: Ernst Lauterbach | Vor kurzem wurden in der Zeller Straße im Mainviertel die beidseitigen Radstreifen zusätzlich zu den bereits bestehenden weißen Streifen durch rote Straßenmarkierungen abgesetzt. Was ist der Hintergrund?
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:40 Uhr

Rätselraten in der Zeller Straße im Mainviertel in Würzburg: Städtische Arbeiter haben dort vor kurzem zusätzlich zu den weißen unterbrochen Linien, die seit der Umwandlung der Strecke in eine stadtauswärtige Einbahnstraße den Rad-Schutzstreifen abgrenzten und markierten, nun auch noch parallel dazu unterbrochene rote Streifen auf der Fahrbahn angebracht. Anwohner und Geschäftsleute rätselten und fragten sich, was dahinter steckt.

Claudia Lother von der Pressestelle der Stadt kann das Rätsel auf Anfrage dieser Redaktion lösen: In der Zeller Straße sei das Farbkonzept Radverkehrsanlagen, das der Planungs-, Mobilitäts- und Umweltausschuss des Stadtrates im Oktober vergangenen Jahres beschlossen habe, so zum ersten Mal an einem sogenannten Schutzstreifen umgesetzt worden, informiert sie.

Neues Farbkonzept soll Erkennbarkeit von Radverkehrsanlagen verbessen

In der Heuchelhofstraße sei das Farbkonzept mit einem doppelten durchgezogenen Streifen in Weiß und Rot schon länger an einem Radfahrstreifen zu sehen. In der Zeller Straße sei die Markierung der Schutzstreifen aufgrund des Probebetriebs der Einbahnstraße bislang nur geklebt gewesen. Mit der dauerhaften Einrichtung der Einbahnstraße sei sie nun fest aufgebracht worden – nun eben im neuen Farbkonzept, so Lother weiter.

Das neue Farbkonzept, der "rote Faden der Radverkehrsanlagen", solle die Erkennbarkeit und Wahrnehmung von Radverkehrsanlagen verbessern, sie vom motorisierten Individualverkehr noch besser abgrenzen, Radfahrenden durch einen Farbcode bessere Orientierung geben und deren subjektives Sicherheitsgefühl erhöhen, erläutert sie den Beschluss des Ausschusses.

Auf besondere Gefahrenstellen mit außergewöhnlicher Markierung hinweisen

Da der Einsatz von Farbe im öffentlichen Straßenraum auch eine Veränderung des städtebaulichen Bildes mit sich bringe, sei vom Baureferat ein zurückhaltender Einsatz der Farbmarkierungen empfohlen worden, die sogenannten Begleitlinie. Eine durchgängige, flächige rote Einfärbung der Radverkehrsanlagen würde das Ziel der Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer an kritischen Stellen zu erhöhen, konterkarieren und sei daher nicht zielführend, heißt es in der Beschlussvorlage vom Oktober 2021.

Ziel müsse es daher sein, stattdessen auf besondere Gefahrenstellen mit außergewöhnlicher Markierung hinzuweisen. Zudem gebe es auch technische Gesichtspunkte, wie zum Beispiel die Griffigkeit, die für eine Begleitlinie anstelle einer kompletten Einfärbung der Radstreifen sprächen.

Die neue Farbgebung hat keine rechtlichen Auswirkungen

Gleichzeitig wurde in der Beschlussvorlage darauf hingewiesen, dass die Farbgebung oder eine farbige Begleitlinie nicht den Verkehr regle und keine rechtlichen Auswirkungen habe. Die grundlegenden Regelungen der Straßenverkehrsordnung blieben unberührt, heißt es weiter.

Durch den unterschiedlichen Einsatz von roter Farbe finde aber auch eine Abstufung statt, heißt es in der Antwort Lothers. So finde sich die durchgehende rote Farbigkeit nur auf Konfliktflächen, und Radverkehrsstraßen würden durch breite rote Querbalken besser erkennbar.

 
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  • Petsch06120702
    Die Blödheit von Behörden und Beamten nimmt in gleichen Maße zu wie die Blödheit von vielen Verkehrsteilnehmern. Und genau das ist unser Problem heut zu Tagen.
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  • neffwerner
    Eine absolute Sicherheit für Verkehrsteilnehmer aller Art gibt es leider nicht, man kann
    auf Gefahrenquellen nur hinweisen oder diese kenntlich machen. Meines Erachtens hat die Stadt Würzburg vieles in diese Richtung getan. Es muß auch mal Schluß sein mit dem ja fast unendlichen Sicherheitsbestreben. Wo baulich halt nichts mehr geht, geht halt auch nichts mehr. Wer sich nicht sicher fühlt schiebt halt mal sein Rad. Gegenseitige Rücksichtnahme ist halt gerade auch im Straßenverkehr gefragt. Ich selbst bin wie viele Autofahrer und Radfahrer zugleich.
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  • rolandroesch@web.de
    Wo soll da die Sicherheit sein ? Das ist nur der Deckname für selbst gemachten Unsinn .
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  • June
    Gefühlte Sicherheit... Ich hoffe die Stadt bringt bald auch tatsächliche Sicherheit für den Radverkehr.
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  • office@herrlein.de
    Am Heuchelhofberg wurde ich fast zusammen gefahren weil der Autofahrer aus irgend einem Grund abglenkt in den Radschutzstreifen gezogen ist. Was es braucht ist die bauliche Trennung! Ich fand es sehr angenehm wie es während der Baurarbeiten an der A3 war. Ja, für Autofahrende war es Heuchelhofabwärts sehr eng, aber nicht unmöglich. Ich bin da ebenfalls mit dem Auto runter und habe mir in der Zeit keine Schäden am Auto zugezogen. Im Straßenverkehr soll man aufmerksam sein, und jede unaufmerksamkeit wird da direkt belohnt. Radfahrende sind so jedoch wesentlich besser geschützt.
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  • mainpost@mi-gas.de
    Die Markierung am Heuchelhofberg war vor Anfang an schwachsinnig. Es wäre sicher möglich gewesen eine Lösung zu finden den mittleren Katzenbergweg weiter zu nutzen, eventuell nur leicht verlegt neben der Baustelle unter der Brücke entlang. Dann wären Rad und Fußweg weiterhin vorhanden und gänzlich separiert vom KFZ Verkehr.
    Aber statt sich eine sinnvolle Lösung zu überlegen nimmt man die Quick and Dirty Methode, mit welcher am Ende keine Partei wirklich zufriedengestellt wird. Doch für sinnvolle Lösungen müsste man sich anstrengen und ein vernünftiges Konzept überlegen. Das ist wohl so manchen verantwortlichen zu anstrengend.
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  • d.temming@gmx.de
    Warum fährst du nicht auf dem vorhandenen Radweg oberhalb der Straße? Wegen Euch haben Autofahrer nur eine Spur zur Verfügung und man muss den Schnarchnasen hinterhergurken, die mit 42 km/h den Berg hochgurken.
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  • holle4es
    Fahrradfahrer sind also schuld, wenn andere Autofahrer zu langsam fahren??
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  • d.temming@gmx.de
    Nein. Langsame Autofahrer sind Schuld, dass Autos zu langsam fahren. Aber Radfahrer sind Schuld, dass Autofahrern nur 1 Spur zur Verfügung steht. Zum Vergleich: Radfahrer haben auf dem Heuchelhof 2 separate Radwege. Das ist einfach nur eine Knechterei der Autofahrer, die völlig sinnlos ist.
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  • daniel.kleinhenz@mainpost.de
    Also ich fahre fast jeden Tag den Berg hoch. Es macht absolut keinen Unterschied wie schnell man hoch fährt, die Ampel ist dann in 80% der Fälle sowieso rot.
    Wer sich darüber aufregt hat keine anderen Probleme oder Spaß daran sich an so banalen Sache aufzuhängen.
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  • tegutti59@web.de
    Ich soll mich also sicherer fühlen wenn ein roter Strich ohne irgendwelche Verkehrsrechtlichen Auswirkungen auf die Straßen gemalt wird? Das ist das lächerlichste was ich je gehört habe. Jeder Fachmann in Europa wird bestätigen das nur baulich abgetrennte Radwege der Sicherheit im Rad Verkehr dienen. Ich frage mich deshalb warum die Stadt nicht Nägel mit Köpfen macht ohne die Straßen mit Farbe zu beschmieren. An dieser Straße die Fahrrad Wege baulich zu trennen wäre problemlos möglich. Bergabfahrend die parkenden PKW nach außen und die Radfahrer innen. Bergauf nicht überfahrbare Sockel da dort sowieso nicht geparkt oder gehalten werden darf. Ist das denn SOO schwer.
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    Die Schutzstreifen sind prinzipiell ein gefährlicher Irrweg weil sie zu zu engem Überholen verleiten. In anderen Städten werden sie daher schon längst nicht mehr gebaut. Auch die grundsätzliche Einfärbung von Radverkehrsanlagen wird in anderen Städten anders gehandhabt. Nur unser Tiefbauamt weiß natürlich alles besser und baut weiterhin diese Todesfallen für Radfahrer. Wir brauchen endlich eine konsequente Umsetzung des Radentscheids und vernünftigte, sichere Radverkehrsanlagen. Würden Sie ein 10-jähriges Kind hier guten Gewissens fahren lassen ? Wo man diese Frage nicht eindeutig mit "Ja" beantworten kann, ist die Radverkehrsinfrastruktur Mist.
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  • tommy33
    „ baut weiterhin diese Todesfallen für Radfahrer“ : können Sie diese Behauptung belegen? Wieviele Tote gibt es ? Bei mir wäre der Kommentar gesperrt worden mit der Begründung:
    „ Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln (unbelegte Behauptungen) auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.“

    Kompliment VCD 👏🏾👏🏾👏🏾
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  • Arcus
    @vcd Mitglied. Sie haben sicher mit ihrer Forderung nach Umsetzung des Radentscheides Recht. Aber deshalb die Schutzstreifen gleich zu verteufeln halte ich nicht für gerechtfertigt. Schließlich verleitet der Radfahrstreifen auch zu engem Überholen. Während beim Schutzstreifen die 1,5m Überholabstand eingehalten werden müssen, müssen Sie das beim Fahrradstreifen nicht.
    Grundsätzlich haben Sie natürlich Recht, dass die Fahrradverkehrsinfrastruktur so geschaffen sein muss, dass sie von einem 10jährigen Kind gefahrlos befahren werden kann. Das ist in WÜ selten der Fall. Heißt aber in vielen Fällen „Autos raus“. Damit tut sich die Stadt-Politik schwer. Deshalb würde ich der ausführenden Verwaltung weniger in den FOKUS nehmen, sondern die Stadtpolitik.
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  • Barbara
    Würzburg will bunt werden
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  • Arcus
    Was wir brauchen sind geschützte Radwege. Wo das nicht möglich ist, müssen der Verkehrsraum für den MIV eingeschränkt werden.
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  • holle4es
    Was für eine Farbenverschwendung. Diese sog. Schutzwürdigen bringen nach meiner Erfahrung keinerlei Schutz für die Radler. Die allermeisten Autofahrer denken immer noch, das seien Radwege und überholen an der Linie.
    Ohne Schutzstreifen überholen die meisten mit mind. 1 Meter, viele sogar mit den vorgeschriebenen 1,5m. Nun noch diese zweifarbige Verwirrung....
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