Unterfränkische Schulen, die aktuell Skikurse in den Alpen geplant haben, sind verunsichert: Fahren oder lieber nicht? Denn niemand will Schüler und begleitende Lehrer angesichts der Schneemassen in Gefahr bringen. "Sicherheit hat oberste Priorität", sagt Monika Zeyer-Müller, Ministerialbeauftragte (MB) für die Gymnasien in Unterfranken. Die Schulleiter würden die Situation vor Ort sehr genau prüfen.
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Der MB zufolge haben zwei Gymnasien die Skikurse für diese Woche abgesagt - eines davon in Bad Königshofen. Dort ist Schulleiter Wolfgang Klose froh über die eigene Entscheidung. Denn am Wochenende wurde das Kleinwalsertal von weiteren Schneemassen heimgesucht. Dort hätte die 7. Klasse ihre Skifreizeit verbringen sollen.
Zwei Schulen sagten ihre Skikurse ab
Laut Zeyer-Müller haben beide Gymnasien bereits einen Ersatztermin für das Skilager gefunden. Fünf unterfränkische Gymnasien sind dagegen am Montag planmäßig gestartet - eine Gruppe nach Südtirol, wo ohnehin deutlich weniger Schnee liegt als an der Alpennordseite. Auch aus den Realschulen wurden dem zuständigen MB Karlheinz Lamprecht keinerlei Probleme gemeldet: "Anscheinend klappt alles." Grundsätzlich seien die Skikurse immer noch sehr beliebt.
Ob der Schule oder den Eltern bei einer Absage Kosten entstehen, liegt an der Absprache zwischen jeweiliger Schule mit dem Busunternehmen und dem Quartier in den Bergen. MB Zeyer-Müller geht davon aus, dass gute Lösungen gefunden werden. "Wenn überhaupt, dann dürften sich die Kosten im erträglichen Rahmen bewegen." Manche Schulen haben auch eine Versicherung für derartige Ausfälle.
Um die Schneemassen zu bewältigen, sind in den Alpen weiterhin zahlreiche Helfer aus Unterfranken im Einsatz. Allein die Deutsche Lebens-Rettung-Gesellschaft (DLRG) hat aus ganz Bayern über 500 ehrenamtliche Kräfte geschickt, unter anderem vom DLRG-Ortsverband Gerbrunn (Lkr. Würzburg). Sie sollten bis mindestens Montagabend im Katastrophengebiet bleiben. Mit Einsätzen, so heißt es von der DLRG, sei aber vermutlich bis Mittwoch zu rechnen. "Die Dankbarkeit der Hausbesitzer ist enorm", so DLRG-Präsident Ingo Flechsenhar laut einer Mitteilung.
Auch das Technische Hilfswerk (THW) hatte bereits zum Wochenende Einsatzkräfte aus Unterfranken in die verschneiten Alpen beordert (wir berichteten). Oberste Priorität hatte auch für sie das Befreien der Dächer von der Schneelast. "Mit vereinten Kräften arbeiten die Mannschaften seit ihrem Eintreffen die Einsatzaufträge ab", heißt es vom THW-Ortsverband Lohr (Lkr. Main-Spessart). Mit Gurten gesichert schaufeln die THWler den Schnee von Hallen und Häusern. Nächtliche Ruhepausen verbringen sie in Schlaflagern in einer Turnhalle.
Über 1000 THW-Helfer aus ganz Bayern im Einsatz
Über 1000 THW-Ehrenamtliche aus ganz Bayern sind laut Landesverband im Einsatz, aus Unterfranken etwa aus Karlstadt, Lohr, Marktheidenfeld, Würzburg, Schweinfurt, Bad Kissingen Mellrichstadt, Ochsenfurt und Haßfurt. Mit schwerem Gerät halten sie auch Straßen frei und schleppen liegengebliebene Fahrzeuge ab. 13 Einsatzkräfte aus Haßfurt sind in der Zwischenzeit wieder zurückgekehrt. Der Ortsverband rüstet aber bereits eine neue Bereitschaft aus, um sie bei Bedarf ins Krisengebiet zu schicken. Auch mehrere Einsatzkräfte der Bergwacht aus dem Spessart und der Rhön helfen aktuell im Kampf gegen die Schneemassen.
Warum fällt den Schulen keine Alternative zu Schikursen ein?
Warum werden da die Kultusminister nicht aktiv? Wie wärs mal mit einem survival Training? Das schweißt doch die Schüler und Schülerinnen auch zusammeln. Dafür muss man auch keine ewig langen Busfahrten unternehmen. So ein Überlebenstraining kann gut auch in Unterfranken durchgeführt werden. Zur Not helfen die Einzelkämpferausbilder der Bundeswehr in Hammelburg.
An alle Kommentatoren:
Hier geht es nicht um den ökologischen Aspekt des Skifahrens an sich - den man durchaus kritisch sehen kann.
Hier geht es um den Sicherheitsaspekt. Angesichts der aktuellen Schneelage in der nördlichen Alpenregion sollten sich auch Privatleute die so etwas vorhaben, überlegen, ob sie ebenfalls in die betroffenen Katastrophengebiete reisen wollen. Im Sinne der eigenen Sicherheit, aber auch der Versorgungslage von sich selbst und der dort lebenden Bevölkerung.
Sehen wir es mal aus Sicht der Leute dort, auch wenn die meisten vom Tourismus leben:
Wenn schon die Versorgungslage kritisch ist, weil man droht, von der Aussenwelt eine zeit lang abgeschnitten zu werden und man zu tun hat, dass einem die Hütte nicht unter dem Schnee zusammenstürzt, braucht man nicht auch noch scharenweise Touristen, die man bedienen muss und deren Mäuler man mitstopfen muss.
Dank des Kurses ist es mir möglich hier mal sportlich Langlauf zu fahren, wenn es der Schnee zulässt. Die Ski + Schuhe gehen eher nicht kaputt.
Wintersport ist mittlerweile ökologisch sehr fragwürdig. Bei Skikursen werden aber die künftigen Skitouristen heran gezogen.
Was aber passiert, wenn alle plötzlich nicht mehr Skifahren gehen? Fragen Sie mal die vom Tourismus abhängige Bevölkerung, die freuen sich bestimmt, wenn keiner mehr kommt.
Ferner bitte ich Sie, nur noch mit dem Rad Urlaub zumachen. Mit dem Auto oder gar dem Flugzeug schaden Sie ja auch der Umwelt ...
P.S.: Zum Skifahren kam ich später immer noch........