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Würzburg
Wegen Schnee-Chaos: Zwei Schulen sagen Skikurse ab
Noch immer sind viele unterfränkische Helfer im Einsatz in den Alpen. Schulen aus der Region stehen indes vor der Frage: Ins Skilager fahren oder nicht?
Über 500 Helfer der bayerischen DLRG, auch aus Unterfranken, sind im Schnee-Einsatz in den Alpen.
Foto: DLRG Bayern | Über 500 Helfer der bayerischen DLRG, auch aus Unterfranken, sind im Schnee-Einsatz in den Alpen.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:02 Uhr

Unterfränkische Schulen, die aktuell Skikurse in den Alpen geplant haben, sind verunsichert: Fahren oder lieber nicht? Denn niemand will Schüler und begleitende Lehrer angesichts der Schneemassen in Gefahr bringen. "Sicherheit hat oberste Priorität", sagt Monika Zeyer-Müller, Ministerialbeauftragte (MB) für die Gymnasien in Unterfranken. Die Schulleiter würden die Situation vor Ort sehr genau prüfen.

Der MB zufolge haben zwei Gymnasien die Skikurse für diese Woche abgesagt - eines davon in Bad Königshofen. Dort ist Schulleiter Wolfgang Klose froh über die eigene Entscheidung. Denn am Wochenende wurde das Kleinwalsertal von weiteren Schneemassen heimgesucht. Dort hätte die 7. Klasse ihre Skifreizeit verbringen sollen.

Zwei Schulen sagten ihre Skikurse ab

Laut Zeyer-Müller haben beide Gymnasien bereits einen Ersatztermin für das Skilager gefunden. Fünf unterfränkische Gymnasien sind dagegen am Montag planmäßig gestartet - eine Gruppe nach Südtirol, wo ohnehin deutlich weniger Schnee liegt als an der Alpennordseite. Auch aus den Realschulen wurden dem zuständigen MB Karlheinz Lamprecht keinerlei Probleme gemeldet: "Anscheinend klappt alles." Grundsätzlich seien die Skikurse immer noch sehr beliebt.

Über 500 Helfer der bayerischen DLRG, auch aus Unterfranken, sind im Schnee-Einsatz in den Alpen.
Foto: DLRG Bayern | Über 500 Helfer der bayerischen DLRG, auch aus Unterfranken, sind im Schnee-Einsatz in den Alpen.

Ob der Schule oder den Eltern bei einer Absage Kosten entstehen, liegt an der Absprache zwischen jeweiliger Schule mit dem Busunternehmen und dem Quartier in den Bergen. MB Zeyer-Müller geht davon aus, dass gute Lösungen gefunden werden. "Wenn überhaupt, dann dürften sich die Kosten im erträglichen Rahmen bewegen." Manche Schulen haben auch eine Versicherung für derartige Ausfälle.

"Die Dankbarkeit der Hausbesitzer ist enorm."
DLRG-Präsident Ingo Flechsenhar

Um die Schneemassen zu bewältigen, sind in den Alpen weiterhin zahlreiche Helfer aus Unterfranken im Einsatz. Allein die Deutsche Lebens-Rettung-Gesellschaft (DLRG) hat aus ganz Bayern über 500 ehrenamtliche Kräfte geschickt, unter anderem vom DLRG-Ortsverband Gerbrunn (Lkr. Würzburg). Sie sollten bis mindestens Montagabend im Katastrophengebiet bleiben. Mit Einsätzen, so heißt es von der DLRG, sei aber vermutlich bis Mittwoch zu rechnen. "Die Dankbarkeit der Hausbesitzer ist enorm", so DLRG-Präsident Ingo Flechsenhar laut einer Mitteilung.

Kräne sicherten die THW-Helfer aus Bad Staffelstein bei ihrem Einsatz auf Dächern in Reit im Winkl ab.
Foto: THW Bad Staffelstein | Kräne sicherten die THW-Helfer aus Bad Staffelstein bei ihrem Einsatz auf Dächern in Reit im Winkl ab.

Auch das Technische Hilfswerk (THW) hatte bereits zum Wochenende Einsatzkräfte aus Unterfranken in die verschneiten Alpen beordert (wir berichteten). Oberste Priorität hatte auch für sie das Befreien der Dächer von der Schneelast. "Mit vereinten Kräften arbeiten die Mannschaften seit ihrem Eintreffen die Einsatzaufträge ab", heißt es vom THW-Ortsverband  Lohr (Lkr. Main-Spessart). Mit Gurten gesichert schaufeln die THWler den Schnee von Hallen und Häusern. Nächtliche Ruhepausen verbringen sie in Schlaflagern in einer Turnhalle.

Über 1000 THW-Helfer aus ganz Bayern im Einsatz

Über 1000 THW-Ehrenamtliche aus ganz Bayern sind laut Landesverband im Einsatz, aus Unterfranken etwa aus Karlstadt, Lohr, Marktheidenfeld, Würzburg, Schweinfurt, Bad Kissingen Mellrichstadt, Ochsenfurt und Haßfurt. Mit schwerem Gerät halten sie auch Straßen frei und schleppen liegengebliebene Fahrzeuge ab. 13 Einsatzkräfte aus Haßfurt sind in der Zwischenzeit wieder zurückgekehrt. Der Ortsverband rüstet aber bereits eine neue Bereitschaft aus, um sie bei Bedarf ins Krisengebiet zu schicken. Auch mehrere Einsatzkräfte der Bergwacht aus dem Spessart und der Rhön helfen aktuell im Kampf gegen die Schneemassen.

 
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    Skikurse sind obsolet. Schifahren aus Umweltgründen ein absolutes noGo.
    Warum fällt den Schulen keine Alternative zu Schikursen ein?
    Warum werden da die Kultusminister nicht aktiv? Wie wärs mal mit einem survival Training? Das schweißt doch die Schüler und Schülerinnen auch zusammeln. Dafür muss man auch keine ewig langen Busfahrten unternehmen. So ein Überlebenstraining kann gut auch in Unterfranken durchgeführt werden. Zur Not helfen die Einzelkämpferausbilder der Bundeswehr in Hammelburg.
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  • J. H.
    Eine richtige Entscheidung!

    An alle Kommentatoren:

    Hier geht es nicht um den ökologischen Aspekt des Skifahrens an sich - den man durchaus kritisch sehen kann.

    Hier geht es um den Sicherheitsaspekt. Angesichts der aktuellen Schneelage in der nördlichen Alpenregion sollten sich auch Privatleute die so etwas vorhaben, überlegen, ob sie ebenfalls in die betroffenen Katastrophengebiete reisen wollen. Im Sinne der eigenen Sicherheit, aber auch der Versorgungslage von sich selbst und der dort lebenden Bevölkerung.

    Sehen wir es mal aus Sicht der Leute dort, auch wenn die meisten vom Tourismus leben:
    Wenn schon die Versorgungslage kritisch ist, weil man droht, von der Aussenwelt eine zeit lang abgeschnitten zu werden und man zu tun hat, dass einem die Hütte nicht unter dem Schnee zusammenstürzt, braucht man nicht auch noch scharenweise Touristen, die man bedienen muss und deren Mäuler man mitstopfen muss.
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  • A. H.
    geeenau!
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  • W. P.
    Einfach alles verbieten was irgendwie Spaß macht. Damit retten wir die Welt!
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  • H. A.
    Wo steht das irgendwas verboten ist? In Zeiten wo aber selbst Sxhüler auf die Straße gehen und für den Klimaschutz demonstrieren, passt es aber irgendwie nicht zusammen das man auf der anderen Seite in ein Skilager möchte. Von daher ist auch Ihr Kommentar völlig daneben gegriffen.
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  • A. S.
    Heute Schülerprotest wegen Klimwandel (gut), nächste Woche aber dann zum Skikurs - Nachdenken ist angesagt!
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  • S. E.
    Schön, dass da mal jemand meiner Meinung ist ... ich selbst bin in den Achtzigern aus ebendiesen Gründen nicht mitgefahren und habe mit erlaubt, das "Umwelt-Argument" in den Nullern an einem Würzburger Gymnasium kundzutun. Eieiei ... da gab's Gegenwind ("Sie fahren dann bestimmt auch nicht Auto" und derlei ...)
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  • C. L.
    Zum Glück gab es bei uns die Auswahl Langlauf oder Alpin.
    Dank des Kurses ist es mir möglich hier mal sportlich Langlauf zu fahren, wenn es der Schnee zulässt. Die Ski + Schuhe gehen eher nicht kaputt.
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  • G. B.
    Die in den Schulen noch immer obligatorischen Skikurse hinterfrage ich jetzt mal im Allgemeinen.
    Wintersport ist mittlerweile ökologisch sehr fragwürdig. Bei Skikursen werden aber die künftigen Skitouristen heran gezogen.
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  • R. W.
    Es geht bei den Skikursen aber auch um Zusammengehörigkeit und Teamfähigkeit. Vom Spaß mit den Freunden mal ohne Eltern "Urlaub" zu machen mal ganz abgesehen.
    Was aber passiert, wenn alle plötzlich nicht mehr Skifahren gehen? Fragen Sie mal die vom Tourismus abhängige Bevölkerung, die freuen sich bestimmt, wenn keiner mehr kommt.
    Ferner bitte ich Sie, nur noch mit dem Rad Urlaub zumachen. Mit dem Auto oder gar dem Flugzeug schaden Sie ja auch der Umwelt ...
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  • G. R.
    Ich denke die Frage ist durchaus berechtigt warum es gerade Skifahren sein muss!
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  • A. H.
    Das kann man alles auch ohne Skikurs "trainieren"!
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  • A. H.
    ...und: Ich habe vor Jahren die Teilnahme am Skikurs abgelehnt, weil mein Vater das Geld dafür nicht übrig hatte. Ich durfte dafür eine Woche in einer unteren Klasse "absitzen" (wie ich zunächst dachte). Der dort zuständige Klassenlehrer - ein wahrer Pädagoge - hat mich aber als Unterstützung und Art Nachilfe für schwächere voll in den Unterrichtet einbezogen (Gruppenarbeit u.ä.); was meinen Sie wohl, was ich da auch für mich gelernt habe? Mehr als auf dem Skikurs.
    P.S.: Zum Skifahren kam ich später immer noch........
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