Noch immer regiert der Schnee viele Landkreise in Bayern. Auch in Schleching (Lkr. Traunstein) sind weiterhin viele Helfer damit beschäftigt, Dächer von Schnee zu befreien, Wasserhydranten frei zu schaufeln und umgefallene Bäume zu beseitigen. Unter den vielen Helfern waren am Sonntag auch sieben ehrenamtliche Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Gerbrunn vor Ort. Im Landkreis Traunstein hat das dortige Landratsamt die DLRG Bayern um Unterstützung gebeten, diese wiederum hat bei den Ortsverbänden angefragt, ob sie Kapazitäten haben, um Ehrenamtliche an die Grenze zu Tirol zu schicken. Auch Florian Räder, technischer Leiter der DLRG Gerbrunn, war im Einsatz. Zusammen mit seinen Kollegen ist er Sonntagnacht um drei Uhr in Richtung Süden aufgebrochen.
„Wir wussten nicht genau, was uns erwartet“, sagt Florian Räder. Denn ihr Spezialgebiet sei in der Region eher die Rettung zu Wasser. Im Landkreis hatten sie es nun aber mit dem gefrorenen Element zu tun. „Einen vergleichbaren Einsatz hatten wir bisher noch nie“, so Räder.
Lockere Stimmung vor Ort
Deswegen musste sich das siebenköpfige Team gut vorbereiten, vor allem hinsichtlich der Absturzsicherung. Denn die DLRG sollte primär bei der Arbeit auf dem Dach unterstützen. Der einsetzende Regen hat diese Aufgabe nicht einfacher gemacht, weil er die Dächer zusätzlich beschwerte. Trotz der fordernden Arbeit sei die Stimmung aber sehr locker gewesen. Und die Bewohner der kleinen Gemeinde hätten sich sehr dankbar für die Hilfe der Ehrenamtlichen gezeigt. „Sie konnten gar nicht glauben, dass wir extra aus Würzburg gekommen sind“, sagt der 28-Jährige.
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Am Sonntagnachmittag gegen 17 Uhr waren die Arbeiten für die DLRG Gerbrunn dann erst einmal beendet. Doch Florian Räder schätzt, dass auch in den kommenden Tagen weitere Kollegen zur deutsch-österreichischen Grenze geschickt werden. Laut DLRG Bayern seien bisher über 500 ehrenamtliche Kräfte in die Landkreise entsandt worden, in denen der Katastrophenfall ausgerufen wurde.