Seit Tagen sind im südbayerischen Raum Hilfsorganisationen – auch aus Unterfranken – im Einsatz, um der Schneemassen Herr zu werden. Die Rettungskräfte einschließlich des Technischen Hilfswerkes sind im Dauereinsatz. Zur Unterstützung und Verstärkung der dortigen Mannschaft wurden am Samstag auch die THW-Ortsverbände Karlstadt, Lohr und Marktheidenfeld entsandt. Insgesamt 30 Helfer mit zwei Führungsfahrzeugen und drei Mehrzweckkraftwagen sowie das THW Marktheidenfeld mit einem Lkw mit Ladekran sind inzwischen in Miesbach und Ramsau (Landkreis Berchtesgadener Land) im Einsatz, schreibt Katrin Brendolise vom THW Lohr. Auch die Bergwacht Frammersbach ist vor Ort.
Die Anwohner vor Ort haben die Helfer durchweg herzlich empfangen und seien dankbar für die Hilfe. "Die Stimmung ist bei den Kollegen gut, wurde mir gesagt", berichtet Brendolise. Die Helfer aus Lohr und Karlstadt übernachten in der Turnhalle in Miesbach, sagt die Pressesprecherin, die sie sich mit Einsatzkräften anderer Hilfsorganisationen und der Bundeswehr teilen. Für Abendessen und Frühstück sorgen die Kameraden des THW Miesbach
Marktheidenfelder Lkw-Kran als Fixpunkt
Die Marktheidefelder THW-Mannschaft ist im oberbayerischen Ainring – nur wenig kleiner als ihre Heimatstadt – untergebracht und räumt Schnee von Dächern in Ramsau. Der Marktheidenfelder Lkw mit Ladekran dient als Festpunkt für die Sicherung der Helfer beim Einsatz in der Höhe und hebt Lasten, wie beispielsweise eine Schneefräse, auf das Dach.
Das Befreien der Dächer von der Schneelast hat oberste Priorität, so Brendolise. Die Helfer des THW sind dafür mit einem Gurt gesichert auf den Dächern von Hallen und Häusern unterwegs. Es werde mit weiteren Schneefällen gerechnet, es habe geregnet, der Schnee sei zunehmend nasser und schwerer. "Eine sehr anstrengende Arbeit", erklärt Brendolise, darüber hinaus eine sehr nasse, "über Nacht sind nicht alle Handschuhe trocken geworden". Mit vereinten Kräften arbeiten die Mannschaften seit ihrem Eintreffen die Einsatzaufträge ab.
Insgesamt seien mittlerweile rund 1400 Ehrenamtliche der bayerischen THW-Ortsverbände im Einsatz, gibt Katrin Brendolise den Stand von Montagmittag wieder. Schwerpunktarbeiten für das Technische Hilfswerk sind, neben dem Abräumen der Dächer, wichtige Straßen mit schwerem Gerät frei zu halten, liegengebliebene Fahrzeuge abzuschleppen und steckengebliebene Autofahrer zu versorgen. THW-Fachberater unterstützen außerdem die Einsatzleitung an verschiedenen Orten und beurteilen die Statik von Gebäuden, die unter der schweren Schneelast zusammenbrechen könnten.
Einsatz bis kommende Woche geplant
Der Einsatz wird in der kommenden Woche fortgesetzt, so sei das der aktuellen Lage nach geplant, erklärt Brendolise. Verlängerung und Austausch der Mannschaften sind für diese Zeit in Planung. Am Montagmittag fuhren beispielsweise wieder fünf Helfer des THW Lohr nach Südbayern, andere kämen dafür heute wieder zurück.
Vorerst sollen immer 30 Helfer aus Main-Spessart im Einsatz sein, erklärt die Pressesprecherin. Viele THW-Einsatzkräfte wurden dankenswerterweise von ihren Arbeitgebern für die Einsätze freigestellt, so Brendolise, die meist deutlich länger dauern als beispielsweise bei der Feuerwehr. "Einige arbeiten bei Großbetrieben, da geht das leichter."
Aktuell befinden sich aus dem Landkreis Main-Spessart auch vier Ehrenamtliche der Bergwacht Frammersbach in Bad Reichenhall im Einsatz. Dort gilt es unter anderem das Bad Reichenhaller Krankenhaus von den Schneemassen auf den Dächern zu befreien.