Westlich von Würzburg könnte bald das zweitgrößte Trinkwasserschutzgebiet Bayerns entstehen. Die Trinkwasserversorgung Würzburg (TWV) plant, das Grundwassereinzugsgebiet der "Zeller Quellen", das rund die Hälfte der Bevölkerung der Stadt Würzburg mit Trinkwasser versorgt, als Schutzgebiet ausweisen zu lassen und letzteres somit von 7 auf 66 Quadratkilometer zu erweitern. An diesem Mittwoch findet dazu ein Vorgespräch zwischen Landratsamt Würzburg, Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg und Wasserversorger statt.
Während viele Gemeinden im westlichen Landkreis ob der künftigen Einschränkungen verunsichert sind, kommt Rückendeckung von Naturschützern: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt das Vorhaben, heißt es in einer Pressemitteilung, "denn Trinkwasserschutz muss gerade in Hinblick auf die Klimakrise oberste Priorität genießen“, sagt Armin Amrehn, Vorsitzender der Kreisgruppe Würzburg.
Gerade die Region um Würzburg werde "zunehmend zum Klimahotspot", schreibt Steffen Jodl, Regionalreferent für Unterfranken. Zwischen 2015 und 2020 habe sich hier die Temperatur um durchschnittlich 1,4 Grad erhöht. Das erhöhe den Wasserverbrauch und die Verdunstung. Gleichzeitig falle weniger Niederschlag.
So fehle in der Region innerhalb von fünf Jahren fast ein ganzer Jahresniederschlag. Die Folge sind sinkende Grundwasserstände. Umso wichtiger sei es, so die Naturschützer, das Grundwasser vor Schadstoffen von der Oberfläche zu schützen.
Naturfreunde fühlen sich vom Vorgehen des Umweltamtes verunsichert
Ähnlich argumentieren die Naturfreunde Würzburg. "Trinkwasser ist kostbar", heißt es in ihrer Stellungnahme. Das Bayerische Landesamt für Umwelt mache strenge Auflagen für Wasserschutzgebiete. Man sei deshalb vom Vorgehen des Umweltamtes am Landratsamt Würzburg verunsichert.
Das Amt hatte Anfang des Jahres eine dreijährige Veränderungssperre für das ganze Gebiet ins Spiel gebracht und war nach heftiger Kritik aus den betroffenen Gemeinden kurze Zeit später zurückgerudert. Landrat Thomas Eberth (CSU) hatte versichert, die geplante Bauschutt-Deponie der Klasse 1 in Helmstadt sei mit dem zukünftigen Trinkwasserschutzgebiet vereinbar und eine Veränderungssperre somit nicht länger nötig.
Die Naturfreunde bleiben skeptisch. Der stellvertretende Vorsitzende Gunnar Haeuschkel fordert jetzt "wasserdichte Auflagen" mit "ausreichenden Kontrollen" für die geplante DK1-Deponie. Sonst, so seine Befürchtung, könne sich "illegale Müllentsorgung im großen Stil" wiederholen. Haeuschkel sagt: "Wir brauchen eine Deponie, doch besser wäre, solche Deponien erst gar nicht in einem zukünftigen Wasserschutzgebiet zu genehmigen."
Damit lässt sich der Klimaverlauf bestens abbilden. Hier in der Region scheint ein absoluter Hotspot zu sein - die polaren Jetstreams haben uns mittlerweile leider vergessen. Die im letzten Jahr im Stadtgebiet Würzburg in Vielzahl vertrockneten Bäume stellen ein Indiz hierfür dar. Für diese braucht man also schnellstens Wasser, viel Wasser. Unsere Wälder im ländlichen Umfeld kann man dafür zugrunde gehen lassen; das Wasser muss für die 60.000 Würzburger Bürger abgepumpt werden! Unsere Umweltverbände stehen für ein solches Ansinnen natürlich sofort Gewehr bei Fuss.
Randständig angemerkt: Macht doch aus unserer ganzen Region ein Wasserschutzgebiet - dies wäre wesentlich glaubhafter! Übrigens, wenn Petrus kein Nass liefert, wird auch unten nichts mehr ankommen. - Fallen dann seine wunderschönen Farbbilder unserem Hydrogeologen vielleicht sogar gehörig auf die Füße!?
In der neuesten Cambridge-Studie u.a. sind tausende Bäume untersucht worden im Hinblick auf eine Abbildung eines Klimaverlaufes über 2.100 Jahre, demnach bis zurück zu jenen Zeiten, als die Römer hier vor Ort versuchten, Fuß zu fassen.
Forscher extrahierten und analysierten aus Baumringen stabile Kohlenstoff- u. Sauerstoffisotope. Gegenüber normalen Baumring-Messungen, die sich auf Ringbreite u. Holzdichte beschränken, spiegeln die dabei untersuchten stabilen Isotope die physikalischen Bedingungen und Reaktionen der Bäume wider.
Die Sauerstoffwerte werden durch das Quellwasser beeinflusst, die C-Werte hängen von der photosynthetischen Aktivität ab.