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Rottendorf
Tarifstreit im Groß- und Außenhandel: Verdi stellt weitere Streiks über Weihnachten in Aussicht
Knapp 200 Streikende versammelten sich am Mittwoch vor der Edeka Zentrale in Rottendorf, um  ihrem Ärger Luft zu machen. So reagierte der Edeka Personalchef.
Knapp 200 Beschäftigte von Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen und dem Rewe Lager in Buttenheim versammelten sich am Mittwoch vor der Edekazentrale in Rottendorf, um für höhere Löhne zu streiken.
Foto: Patty Varasano | Knapp 200 Beschäftigte von Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen und dem Rewe Lager in Buttenheim versammelten sich am Mittwoch vor der Edekazentrale in Rottendorf, um für höhere Löhne zu streiken.
Julia Rüther
 und  Marcel Dinkel
 |  aktualisiert: 20.11.2023 03:04 Uhr

Seit Mitte Mai kommt es in den Zentrallagern des Groß- und Außenhandels in Bayern zu Streiks. In Unterfranken sind vor allem Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen mit Sitz in Rottendorf (Lkr. Würzburg) und seinem Lager in Gochsheim (Lkr. Schweinfurt) sowie das Kaufland Lager in Donnersdorf betroffen. Grund dafür ist der Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft Verdi und der Arbeitgebervereinigung des Landesverbands Bayern Großhandel, Außenhandel (LGAD).

Verdi fordert 13 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem soll die Ausbildungsvergütung um 250 Euro steigen und die Tarifverträge für alle Angestellten verbindlich sein. Die Arbeitgeber hingegen bieten ab September 2023 eine Lohnerhöhung um 5,1 Prozent und 2,9 Prozent mehr Lohn ab August 2024.

Am 21. November gehen die Tarifverhandlungen in die achte Runde. Deshalb rief Verdi am Mittwoch erneut unter anderem Beschäftigte bei Edeka zu einem Streik vor der Zentrale Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen in Rottendorf auf. "Wir wollen sie aufschrecken und nochmal ordentlich Druck für die nächste Verhandlung aufbauen", erklärte Verdi Gewerkschaftssekretär Peter König.

Knapp 200 Beschäftigte aus dem Edeka Lager in Gochsheim und Marktredwitz sowie aus dem Rewe Lager in Buttenheim folgten diesem Aufruf, darunter auch der Berufskraftfahrer Daniel Schäffler, der zwar seinen Job bei Edeka gekündigt hat, seine Kolleginnen und Kollegen jedoch weiterhin solidarisch unterstützte. Gemeinsam zogen sie mit Transparenten, roten Regenschirmen und Trillerpfeifen zur Edeka Zentrale im Rottendorfer Gewerbegebiet. Einige vorbeifahrende Autos und Lkws hupten zustimmend.

Verdi Gewerkschaftssekretär und Verhandlungsführer erwarten am Dienstag eine Einigung

"Ich bin guter Dinge, dass wir am Dienstag eine Einigung erzielen können", sagte König. Denn das Weihnachtsgeschäft sei zu elementar für den Groß- und Außenhandel als dass er weitere Streiks riskieren würde.

Die Streikenden trafen sich am Mittwochvormittag am Rottendorfer Bahnhof und zogen anschließend zur Edeka Zentrale im Gewerbegebiet.
Foto: Patty Varasano | Die Streikenden trafen sich am Mittwochvormittag am Rottendorfer Bahnhof und zogen anschließend zur Edeka Zentrale im Gewerbegebiet.

Auch Verdi-Verhandlungsführer Thomas Gürlebeck in München sieht gute Chancen für einen Tarifabschluss am 21. November. "Ich glaube, dass die Zeichen auf Abschluss stehen", erklärt er auf Anfrage der Redaktion. Denn der Druck auf die Belegschaft und die Arbeitgeber sei vor dem anstehenden Weihnachtsgeschäft besonders hoch.

Die Streikenden hingegen waren unterschiedlicher Meinung. Während einige Beschäftigte des Edeka Lagers in Gochsheim Königs und Gürlebecks Meinung teilten, glaubt Alexander Felde, ein Staplerfahrer bei Rewe in Buttenheim, nicht an eine Einigung am Dienstag. Stattdessen gehe er davon aus, dass sich die Konzerne querstellen werden. "Die Tarifabschlüsse sollen endlich her, damit wir wieder einen normalen Ablauf haben", sagte er.

Edeka Personalchef will nicht vor den Streikenden sprechen

Vor der Konzernzentrale angekommen, wurden die Streikenden bereits vom Personalchef Stefan Breitner, der auch am Dienstag bei den Tarifverhandlungen dabei sein wird, erwartet. Ihm warf König in seiner Ansprache vor, die Tarifverhandlungen zu blockieren.

Außerdem kritisierte er: "Sie hatten seit Corona die fettesten Umsatzjahre. Jetzt zu sagen, es gibt kein Geld, ist lachhaft." Königs Angebot, zu den Streikenden zu sprechen, schlug Breitner aus. Seine Antwort: "Definitiv nicht." Eine typische Reaktion, so König. "Einfach nur dazustehen und zu grinsen zeigt, dass er den Beschäftigten keine Wertschätzung entgegenbringt. Das haben sie nicht verdient", sagte er verärgert.

Sollte bei den Tarifverhandlungen am Dienstag keine Einigung erzielt werden, stellte König Breitner in Aussicht, wiederzukommen: "Wenn es sein muss, werden wir weitere vier Wochen lang streiken!" Das würde dann das Weihnachtsgeschäft betreffen. "Weihnachten steht vor der Tür und wir auch", rief König. Die Streikenden stimmten ihm lautstark zu.

 
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  • Helga Scherendorn
    die Gier greift um sich, jeder will haben haben haben, aber immer weniger tun?
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  • Roland Rösch
    Was arbeiten sie?was verdienen ?sie wo?
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  • Helga Scherendorn
    und sie? legen sie mal ihre Karten auf den Tisch
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  • Klaus Fiederling
    Das wärs ja wohl, wenn am 22 oder 23. Dezember aufeinmal es nichts mehr in den Läden gibt. Aber soweit hoffen wir nicht dass es kommt. Dieses Jahr sind ja 3 freie Tage hintereinander wo die Läden zu haben. Auch für die Verkäufer/innen mal schön, wenn sie an Heilig Abend nicht
    bis um 14.-15.00 Uhr hinter der Ladentheke stehen müssen. DL entwickelt sich so langsam zum Streikland: Verdi - Bahn - usw. was kommt noch?
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  • Hiltrud Erhard
    Gute Reaktion vom Personalchef, denn mit Erpressern verhandelt man einfach nicht!

    So geht man nicht mit den Betrieben und Unternehmen um, die einem Lohn und Brot geben!
    Es bleibt doch jedem selbst überlassen zu bleiben oder zu gehen!
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  • Gerhard Kreßmann
    so geht man aber auch nicht mit zum Teil langjährigen Beschäftigten um.
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  • Hiltrud Erhard
    Was ist schlecht? Was rechtfertigt das Ganze Theater?
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  • Roland Rösch
    So geht man nicht mit Personal um wäre passend.
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