
Die Pariser haben kürzlich eine Erhöhung der Parkgebühren für auswärtige SUV auf den Weg gebracht. Künftig sollen Besucher mit schweren Autos in der Pariser Innenstadt statt 6 Euro pro Stunde 18 Euro zahlen. Hintergrund: In Paris sind Parkplätze knapp und die schweren SUVs belasten die Umwelt.
In Deutschland wird das Thema nun auch diskutiert. Wir haben zehn Würzburgerinnen und Würzburger gefragt, was sie vom Pariser Modell halten. Fänden Sie das auch in Würzburg gut?
1. Nadine Frank (48), Raumausstatterin aus Rottendorf: Das würde auch Familien mit großen Autos treffen

„Ich persönlich finde die Idee nicht in Ordnung. Ich bin aus beruflichen Gründen mit einem Bus unterwegs. Auch Familien sind manchmal darauf angewiesen, größere Autos zu fahren. Bei den Preisen würde man sich dann dreimal überlegen, ob man noch in die Stadt fährt. Man hat mit großen Autos sowieso schon Probleme einen Parkplatz zu finden.“
2. Karin Stumpf (81), ehemalige Kaufmännische Angestellte aus Zell: Eine belebte Innenstadt ist wichtig

„Ich finde das ist nicht der richtige Weg. Es gibt genug kleine, ältere Autos, die auch sehr viel CO2 ausstoßen. Ob man mit höheren SUV-Parkgebühren etwas verbessert, weiß ich nicht. Ich glaube, dass es die Leute abschrecken würde. Es ist dann doch schlecht für die Innenstädte, wenn die Leute außerhalb einkaufen, wo man kostengünstiger parken kann. Die Geschäfte würden ausbluten und wir brauchen weiter eine belebte Innenstadt.“
3. Mark Lange (27), Polizist aus Würzburg: Die Prioritäten müssen anders gesetzt werden

„Im Grunde kann ich es verstehen, aber im Großen und Ganzen finde ich es schwachsinnig. Es gibt viele Kategorien von SUV, unter anderem auch alte SUV, die vielleicht von Leuten gefahren werden, die nicht so viel Geld besitzen. Aber die Leute, die einen neueren SUV fahren, interessieren höhere Parkgebühren nicht. Wenn es um das Thema Umweltschutz geht, sollte man woanders anpacken als bei großen Autos. Da gibt es andere Prioritäten.“
4. Gabriel Hartung (27), Optiker aus Würzburg: Parken sollte bezahlbar bleiben

„Ich finde es nicht gut. Nur weil man ein größeres Auto fährt, heißt es nicht, dass man dreifach so viel zahlen sollte. Die Parkgebühren sind sowieso schon zu hoch, deswegen finde ich es unrealistisch das durchzusetzen. Man sollte sich das Parken noch leisten können, besonders als Pendler. Glücklicherweise ist das Parken auf der Talavera kostenlos. Man sollte Bus- und Bahnnetze ausbauen, damit die Leute eher den ÖPNV nutzen.“
5. Andrea Herrmann (53), Verkäuferin in einer Parfumerie, aus Zell: Kostenlose Parkplätze für alle wären besser

„Ich finde es übertrieben, die Gebühren um das Dreifache zu erhöhen. Natürlich gibt es in Würzburg kleinere Parkplätze, da nehmen SUV anderen Platz weg. Ich denke aber, dass höhere Parkgebühren hier keinen abschrecken würden. Man sollte in die andere Richtung gehen und Parkplätze beispielsweise an bestimmten Wochentagen kostenlos machen.“
6. Dr. Rainer Willing (75), Arzt aus Würzburg: In Deutschland ist das nicht durchsetzbar

„In der derzeitigen Situation ist es verständlich und es trifft den Nerv der Zeit, aber ich halte es für ungerechtfertigt. Dann sollte man für kleinere Autos auch niedrigere Parkgebühren ansetzen und keinen Unterschied zwischen Anwohner und Besucher machen. Wenn es aber schon so schwierig ist, ein Tempolimit auf den deutschen Autobahnen einzuführen, dann wird dieses Modell bestimmt nicht in Deutschland umgesetzt. In Würzburg muss man stattdessen am ÖPNV arbeiten.“
7. Clara Fröhlich (34), Physiotherapeutin aus Würzburg: Das wünsche ich mir auch für Würzburg

„Ich fände das sehr gut. Ich habe längere Zeit in München gelebt, und ich würde mir das für Würzburg wünschen. Die Feinstaubbelastung und den Autoverkehr sollte man minimieren, und das nicht nur in großen, sondern auch in kleinen Städten. Jedes dritte Auto ist mittlerweile ein SUV. Ich finde den drastischen Anstieg der Parkgebühren als härtere Maßnahme demnach gut.“
8. Smilla Six (23), Auszubildende Friseurin aus Würzburg: Es gibt gute ÖPNV-Anbindung in die Innenstadt

„Ich fahre selbst gerne Auto. Ich habe zwar keinen SUV, aber einen Bus. Ich kann es trotzdem aus umwelt- und platztechnischen Gründen nachvollziehen. Aber die 18 Euro würde ich nicht zahlen. Ich kann nicht beurteilen, ob das hier in Würzburg auch eingeführt werden sollte, da man in Würzburg nämlich durch die gute Anbindung außerhalb günstig parken und in die Stadt reinfahren kann.“
9. Leander Rüdinger (25), Student aus Würzburg: Ich würde es mir für Würzburg auch wünschen

„Ich finde das ist eine richtige Schlussfolgerung. SUV sind teurer, und mit so einem großen Auto sollte man auch mehr zahlen müssen. Sie sorgen auch dafür, dass das Straßenbild nicht sonderlich schön und zugeparkt wird. Ich würde es mir für Würzburg auch wünschen, jedoch kann ich mir nicht vorstellen, dass es umgesetzt werden würde. Da ist der Widerstand zu groß. Alternativ sollte man den Anreiz, das Auto stehen zu lassen, erhöhen, indem zum Beispiel die Bahn in einem häufigeren Takt nach Würzburg fährt.“
10. Samuel Breunig (24), Student aus Würzburg: Den Tourismus würde es nicht beeinflussen

„Ich verstehe, dass man das in Paris nur für Besucher einführt. Man kann sehen, dass viele die Nutzung von SUV nicht unterstützen. Es ist jedoch fraglich, wie man das hier implementieren kann. Vielleicht würde es mit einem Bürgerentscheid funktionieren. Aber ich glaube, dass es allgemein in Deutschland schwierig ist, sowas durchzusetzen. Aber es würde den Tourismus bestimmt nicht einschränken, denn die meisten reisen eher mit anderen Verkehrsmitteln."
Verstößt sicher gegen das Gleichbeahndlungsgesetz.
Das hat ja auch die Autobahnmaut zu Fall gebracht.
Damals sollte im Gegenzug zu den Mautgebühren die KFZ-Steuer sinken, sodass Deutsche Nutzer effektiv nichts mehr bezahlt hätten(wer gar keine Autobahn nutzt, sogar weit weniger), aber ausländische Nutzer schon.
Die gestellte Frage ist somit also aus der Luft gegriffen.
Es gehört befragt, wie die Leute dazu stehen, dass ALLE schweren Autos/SUV höhere Parkgebühren zahlen sollen.
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Welche Lenkungswirkung hätte die Änderung auch, wenn ein Würzburger mit Cayenne Turbo weiterhin die gleichen Gebühren zahlt, wie der Würzburger mit Smart ?
Dass man unterscheiden müsste, wie alt der "SUV" bzw. das große Auto ist, wie lang, breit, schwer er ist, ob er kleinen Fahrzeugen den Parkplatz wegnimmt (obwohl ob darauf ein kleines oder großes Auto steht ist dem Parkplatz doch egal), oder welches Markenemblem er trägt, ob er eingebaie Vorfahrt hat oder wieviel Leistung das Fahrzeug hat, ob es aus irgendwelchen Gründen notwendig ist oder nicht oder wieviel Sprit er verbraucht oder COS ausstößt, etc. alles geschenkt.
Es werden Neid Diskussionen geführt, Welche Parteianhänger bevorzugen welche Autos oder wieviel Radwege man für wieviele-SUV bauen könnte.
Außer Acht gelassen wird z.B. dass neue SUV nicht mehr Treibstoff als ein Kleinwagen verbraucht, dass die Abgasee saubberer sind, als die Umgebungsluft oder das Sicehrheitsaspekt.
Hauptsache der Deutsche hat wieder etwas was nach Richtungskampf aussieht und polarisiert.
Gibt es nichts wichtigeres?
Von Physik verstehen Sie offensichtlich nicht viel. Stattdessen glauben Sie die Werbeversprechen einer Industrie, die die letzten 15 Jahre nicht gerade durch ihre Ehrlichkeit aufgefallen ist.
Das mit dem "Verbrauch eines Kleinwagens" können Sie getrost vergessen. Auch Kleinwagen haben moderne Motoren und die physikalischen Gesetze gelten auch für SUVs. Höherer Luftwiderstand und breitere Reifen bedeuten mehr Verbrauch. Punkt.
Ebenso das mit den sauberen Abgasen. Es gibt z,B, immer noch ein legales Thermofenster bei den aktuellsten Dieseln, welches bei einstelligen Aussentemperaturen die Abgasreinigung KOMPLETT abschaltet. Also in etwa die hälfte aller Tage im Jahr.
Das sind schon tausendmal widerlegte Gerüchte. Warum muss man das immer aufs neue angehen? Lernt denn niemand mehr dazu?
In Frankreich/Paris wird von die Bezeichnung nirgends geschrieben.
Es geht nur um Gewicht - Größe - hoher Verbrauch.
Und diese Vorgaben überschreiten die meisten deutschen PKWs der oberen Mittelklasse.
Mir scheint, dass bei uns bestimmte Kreise mit dieser Berichterstattung Politik machen wollen.