Der Bürgerentscheid 2 "Kostenloses Parken auf der Talavera" hat deutlich gewonnen: 32.535 Wähler und Wählerinnen oder gut 76 Prozent kreuzten ihn mit Ja an. Dem Ratsentscheid "Besser in den Bischofshut" stimmten nur 13.342 oder knapp 36 Prozent zu. (Stand 21.40 Uhr beim Auszählen von 89 von 90 Stimmbezirken). Damit bleiben die rund 1000 Stellplätze auf der Talavera weiter kostenlos.
Das Interesse der Würzburgerinnen und Würzburger am achten Bürgerentscheid in der Stadt war sehr groß: Rund 50 Prozent der gut 102.000 Wahlberechtigten haben mitgestimmt, rund 47 Prozent per Briefwahl. Das Auszählen verzögerte sich, erst um 21.30 Uhr waren alle Stimmen gewertet und das Ergebnis stand fest.
Bewirtschaftungsgegner lagen von Anfang an vorne
Allerdings lagen die Gegnerinnen und Gegner der Bewirtschaftung von Anfang an vorne. Ab 20.15 Uhr war etwa die Hälfte der Stimmen ausgezählt und der Vorsprung des Bürgerbegehrens schon deutlich abzusehen.
"Die Stimmung bei uns ist super", sagte Florian Wilbald, der mit Hans Stascheck und Jasmin Puhl-Brandt das Bürgerbegehren "Kostenfreies Parken auf der Talavera" initiiert hat und die Ergebnisse am Sonntagabend im Würzburger Ratssaal verfolgte. Jetzt müsse der Stadtrat mit dem Ergebnis umgehen und trotzdem die kostenlose City-Straßenbahn auf den Weg bringen.
Wolfgang Roth, Fraktionsvorsitzender der CSU, die das Bürgerbegehren gegen die Bewirtschaftung unterstützt hat, freute sich mit den Initiatoren. "Sie haben gut argumentiert und den Bürgern klar gemacht, dass die Bewirtschaftung der Talavera zur falschen Zeit kommt. Wir brauchen erst einen verbesserten ÖPNV und Park & Ride-Möglichkeiten am Stadtrand. Danach kann man wieder über die Bewirtschaftung der Talavera sprechen."
Klimabürgermeister Martin Heilig (Grüne), dessen Fraktion zusammen mit Linken, FDP/Bürgerforum, FWG, ÖDP und anderen Mitgliedern des Stadtrats die Talavera-Bewirtschaftung im Januar als Teil eines Gesamtplans beschlossen hatte, nahm im Würzburger Ratssaal dazu Stellung: "Wir nehmen das Ergebnis mit Demut hin und hätten uns natürlich mehr Zustimmung erhofft." Es sei schwierig gewesen, die Notwendigkeit der Bewirtschaftung zu kommunizieren.
"Wir nehmen die Botschaft an, noch stärker an der Verbesserung des ÖPNV zusammen mit dem Landkreis zu arbeiten." Froh zeigte sich Heilig darüber, dass mit dem Bürgerentscheid eine Debatte in Schwung gekommen ist. "In dieser hat das Gesamtverkehrskonzept viel Zustimmung erfahren", sagte Heilig. Es bestehe Übereinstimmung darin, "dass wir im Klimawandel die Stadt umgestalten und grüner machen müssen".
Bischofshut-Bündnis betont Geschlossenheit
Ähnlich äußerte sich Charlotte Schloßareck (Bürgerforum): "Wir nehmen das Ergebnis so hin, wie es die Bürger entschieden haben. Wir haben dadurch jetzt den Auftrag, die Maßnahmen in einer anderen Reihenfolge durchzuführen." Die Zusammenarbeit des bunten Stadtratsbündnis an einer neuen Verkehrspolitik sei durch die Niederlage nicht gefährdet. "Wir lassen uns nicht spalten."
Dass die Umsetzung des Bischofshut-Konzepts weiter gewährleistet ist, betonte auch FDP-Stadtrat Joachim Spatz. Das Ergebnis des Bürgerentscheids sei "eine kleine Kurskorrektur". Jetzt sei das Bündnis – aber auch alle anderen – in der Pflicht, an den Alternativen wie der Verbesserung des ÖPNV zu arbeiten. Erste Schritte müssten gemeinsam mit dem Landkreis erfolgen.
Auch Josef Hofmann (FWG) sieht etwas Positives in der Niederlage: "Die Ziele unseres Verkehrsbündnisses Bischofshut sind durch die Diskussionen der vergangenen Wochen einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden." Gleichzeitig müsse man selbstkritisch einräumen, dass "unser Angebot, etwas gegen den Klimawandel und für den ÖPNV zu tun, so offensichtlich von den Bürgern nicht gewollt wird."
Die Titelseite feiert das Ergebnis des Bürgerentscheids.
Das zeigt, wer diese Entscheidung besonders gut findet und wem sie nützt. Chapeau! So wird Würzburg weltberühmt!
Stolz darauf?
Normalerweise sollte die Stadt auf den Landkreis zu gehen. Was bringt’s wenn der LK P+R Plätze schafft und die Stadt dann nicht in die Puschen kommt.
Siehe z. B. Linie 6.
Ich habe vor über 17 Jahren ein Haus direkt neben einer Kirche gekauft. Wie oft da die Kirchenglocken läuten muss ich wohl niemanden erzählen. Zudem bei gewissen Ostwind bekommen wir den Geruch von der Landwirtschaft ab. Und nein, ich beschwere mich nicht darüber, da es von mir so entschieden wurde. Außerdem war die Kirche und die Landwirtschaft schon ehr da, als ich mich dafür entschieden habe. Aber heute wird alles in frage gestellt von Obergescheiten zu tote Studierten Verbotsbürger.
kostenlose Parkplätze abgestimmt. Nie zufrieden?
So wird das nichts mit seinem Denkmal als 13. auf der Brücke.
Wie schon oft von mir geschrieben; Was ich nicht möchte haben andere nicht zu tun. Und deswegen haben wir inzwischen eine "Verbotskultur".
Dazu sag ich nur:
1. Schlechter Verlierer und
2. Demokratie muss man halt auch aushalten können