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Würzburg
Höhere Parkgebühren für SUV in Paris: Was Würzburgs Klimareferent Heilig von dieser Idee für Würzburg hält
Besucher mit SUV müssen in Paris jetzt mehr zahlen. Wäre das auch in Würzburg möglich, um die Verkehrsbelastung der Innenstadt zu senken?
Bürgermeister Martin Heilig ist Umwelt- und Klimareferent der Stadt Würzburg.
Foto: Johannes Kiefer | Bürgermeister Martin Heilig ist Umwelt- und Klimareferent der Stadt Würzburg.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 19:24 Uhr

In Paris haben die Bürger am Sonntag entschieden, dass Besucher mit SUV dreimal höhere Parkgebühren zahlen müssen. Das gilt für Stadtgeländewagen, schwere Limousinen und Vans. Ab September kostet für diese das Parken im Zentrum 18 Euro pro Stunde statt üblicherweise 6 Euro, in Außenbezirken 12 Euro statt 4 Euro.

Hintergrund ist, dass die schweren Karossen mehr Kohlendioxid und andere Abgase erzeugen, häufig auf Rad- oder Fußwegen stehen und generell viel öffentlichen Raum verbrauchen – Probleme, die es in vielen Städte gibt.

Auch in Würzburg fahren immer mehr SUV. Bewohnerinnen und Bewohner der Innenstadt wünschen sich weniger Autos im öffentlichen Raum und mehr Platz für Grün und Aufenthaltsqualität. Ebenso ist die Belastung mit Feinstaub im Würzburger Talkessel immer wieder Thema. 

Bürgermeister Heilig: In Würzburg wäre das nicht sinnvoll

Ob eine SUV-Regelung wie in Paris sinnvoll wäre, hat die Redaktion Klimabürgermeister Martin Heilig (Bündnis 90/Die Grünen) gefragt.  "Rechtlich wäre das gar nicht möglich", sagt er zur Idee von höheren Parkgebühren für SUV. Damit eine Kommune in Bayern SUV anders behandeln könnte als andere Pkw, müsste der Freistaat die entsprechenden Gesetze ändern.   

Unabhängig davon fände der Umwelt- und Klimareferent das Pariser Modell für Würzburg auch nicht sinnvoll. "Wir müssen Anreize schaffen, dass Menschen ihr Auto stehenlassen", nennt Heilig den seiner Meinung nach besseren Weg, also dass weniger Pkw – und damit auch SUV – in die Stadt kommen. Schwere SUV mit hohem Spritverbrauch könnten seiner Meinung nach zum Beispiel durch höhere Steuern unattraktiver werden.

Alternativen zum Auto attraktiver machen

Eine andere Idee aus einem anderen Land findet Heilig wesentlich interessanter, um die Anzahl von Autos in der Stadt zu senken: "In japanischen Großstädten muss man einen Stellplatz nachweisen können, wenn man ein Auto zulassen will." In Tokio sind Stellplätze zum Beispiel sehr begehrt und entsprechend teuer. In Deutschland ist dagegen der Nachweis beziehungsweise die Erstellung von Stellplätzen eine Bedingung beim Bau von neuem Wohnraum. "Das macht Wohnraum teurer", sagt Heilig.

"Wenn man einen Stellplatz bezahlen muss, überlegt man sich genau, ob man wirklich ein Auto braucht oder ob zum Beispiel Carsharing nicht die attraktivere Alternative wäre." Heilig nennt eine Studie, nach der Autos durchschnittlich nur eine Stunde am Tag bewegt werden. "23 Stunden am Tag stehen sie – meistens auf der Straße." 

 
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  • Johannes Metzger
    Quellenangaben fehlen. Bitte belegen Sie Ihre Aussagen mit entsprechenden Links und fügen Sie diese in einen neuen Kommentar ein.
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  • Hermann Spitznagel
    Solange keine Bezeichnung " SUV " in amtlichen KFZ -Papieren zu finden ist, ist es überflüssig, über Gesetze oder Vorschriften zu diesem Thema zu schreiben oder zu reden.
    Wichtiger wäre es , mal über die derzeitigen Kosten von ca 10 Cent am Tag für Anliegerparkplätze zu reden, als über 18 Euro / Stunde für SUVs in Paris.
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  • Elisabeth Hofmann
    In meinen Augen ist es doch kontraproduktiv (man kann das auch drastischer ausdrücken), wenn aus Umweltgründen die Parkgebühren nach Gewicht berechnet werden sollen.

    Durchschnittlich wiegen batterieelektrische Fahrzeuge 300 bis 450 Kilogramm mehr als ihre vergleichbaren Verbrennermodelle.(hab ich gegockelt).
    Aber doch genau die E-autos sollen doch aus Umweltgründen gefördert werden Und werden jetzt bestraft ??

    Mit freundlichen Grüßen
    Lorenz Hofmann
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  • Robert Hippeli
    So ein Krampf dies an SUV und einem Schubladendenken aufzuhängen!

    Es geht doch in den Städten darum, daß die Fahrzeugflächen die nicht zu den Verkehrsflächen passen. In Paris macht man es am Gewicht fest, da mehr Breite und Länge in der Logik mehr wiegen.

    Ich könnte aus dem Stehgreif von drei verschieden Herstellen einen Vergleich von Familien-VAN zu SUV aufzeigen, wo jeweils VAN und SUV auf der selben Fahrzeugplattform gebaut wurden, ähnliche Ausmaße, Motorleitung und Verbrauch haben - aber beim Neidfaktor ist VAN gut und SUV böse! Bitte lasst diese Bildzeitungsbetrachtung, es geht doch um die Probleme!

    Ich befürworte grundsätzlich diese Diskussion, aber der Umweltaspekt wird mir zu wenig gewürdigt. Wir wollen CO2freie Elektromobilität. Und da ist ein PHEV und EV nun mal schwerer.

    Und egal was dabei rauskommt, die Gewerbefahrzeuge und da fallen halt bei den Handwerken inzwischen die riesigen Pick-ups mit 5 Litermaschinen darunter, werden bei uns NIE und NIMMER dabei bedacht!
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  • Helga Scherendorn
    Wie kann man die Provinzstadt Würzburg in einem Atemzug mit Paris nennen? Bleibt mal auf dem Teppich der Tatsachen!
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  • Barbara Fersch
    SUV ist ein weitläufiger Begriff.....wo beginnt man von einem SUV zu sprechen?? Interessanter wäre, wann stellen die Parkhäuser ihre Parkplätze auf aktuelle Daten um ?? Es ist wohl kein einziges Auto ......egal ob SUV oder nicht , mehr in der Grössenordnung zu finden wie vor 30 Jahren......doch die Parkhäuser haben keine Plätze für die längst neuen Maße
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  • Thomas Müller
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Silke Müller
    Herr Heilig sagt, dass die Kommunen aufgrund von bayerischen Gesetzen gar nicht das Recht haben, Parkgebühren nach solchen Kriterien zu staffeln? Haben nicht CSU und Freie Wähler gegen das Volksbegehren von Grünen und ÖDP gegen den Flächenfrass das Argument der kommunalen Selbstbestimmung wie eine Monstranz vor sich hergetragen? Welch Bigotterie!
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  • Hélène Moreau
    es gibt so viele Ausnahmen bei dieser Regelung in Paris, die Bewohner der Stadt sind nicht davon betroffen, nur wer nach Paris fährt.
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  • Robert Hippeli
    @Hélène Moreau:
    bei uns würde so eine Regelung mit so vielen Ausnahmen eh von der EU gekippt (siehe PKW-Autobahnmaut).
    Wie gesagt bei uns, weil wir Deutschland sind.
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  • Fabian König
    Dann haben Sie nicht verstanden, um was es in besagtem EuGH-Urteil zur PKW-Maut ging. Im Gegensatz zum Pariser Modell, das nur danach unterscheidet, ob es sich in Bezug auf die Ausnahmeregelung um SVUs von Anwohnern/Handwerkern/Pflegediensten handelt, egal ob diese französische Staatsbürger sind oder nicht, knüpfte die Ausnahmeregelung der deutschen PKW-Maut an die deutsche Staatsangehörigkeit an. Das ist glasklar ein Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot des Art. 18 AEUV - das war jedem einigermaßen im Europarecht bewanderten Juristen von vornherein klar.
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  • Michael Zink
    Naja, mit der Staatsangehörigkeit hatte es nichts zu tun, sondern damit, wo das Auto zugelassen ist. Ansonsten gebe ich Ihnen aber Recht.

    Es war schon ziemlich bescheuert, in jedem ereichbaren Bierzelt von der Ausländermaut zu schwärmen und zu versprechen, kein Deutscher würde mehr zahlen. Und dann der EU erklären zu wollen, es ginge gar nie nicht gegen Ausländer ...
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  • Thomas Müller
    Och iss ja süssss wie hier wieder geschrieben wird. Wird eigentlich die Höhe eines Parkplatzes bei den SUVs mitberechnet bei den Parkgebühren? 🤔🤔
    Laut der ganzen Parkplatzlogik hier müsste ein A6 Kombi auch mehr bezahlen als ein Kleinwagen. Für die hiesigen Kommentatoren habe ich mal den Gockel bemüht! Folgendes kam dabei heraus:
    Maße A6: 4.939 mm L x 1.886 mm B
    Maße Q5: 4.682 mm L x 1.893 mm B

    Übersetzt heißt das: beide unter 5 Meter lang, der Kombi ist auch noch länger und der Q5 ist ja immerhin ganze 7mm !!! breiter!

    Wow 😳😳😳😳😳😳😳
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  • Fabian König
    Ich glaube, es geht weniger um die Maße als um das Gewicht und die damit verbundenen höheren Emissionen sowie um die Gefährlichkeit bei Unfällen.
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  • Thomas Müller
    Jaja der Glaube! Apropos Gewicht, die ach so sauberen elektrischen sind viel schwerer als Ihre Verbrenner Pendents!
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  • Klaus B. Fiederling
    ich denke, wenn das halt mit höheren Parkplatzgebühren in Würzburg einmal der Fall sein wird,
    kommt gleich auch wieder die Talavera auf den Tisch. Irgendwann werden wohl in Würzburg nur noch Fahrräder unterwegs sein und die Stadt wohl weniger Einkäufer haben, wie jetzt schon.
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  • Thomas Müller
    Nun lieber Herr Fiederling, als gebürtiger Würzburg werde ich gar nicht mehr in Würzburg unterwegs sein. Auch nicht mit dem Fahrrad. Und das nicht weil ich nicht will, sondern aus gesundheitlichen Gründen! Sollte ich das Rentenalter erreicht haben ist es mir völlig Wurscht wer mit was in Würzburg rumfährt!
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  • Ralf Eberhardt
    Viele, die zu einem bestimmten Thema die Freiheiten anderer einschränken wollen, sollten sich immer bewusst sein, dass eventuell auch die von ihnen eingeforderten Rechte an anderer Stelle die Freiheiten anderer beeinflussen. Ich fahre einen SUV (ca. 11.000 KM im Jahr), fliege in 2024 nach gut 15 Jahren EINMAL wieder (nach Madeira, unser Schlauchboot ist leck). Und finde, dass ich insgesamt keine so schlechte Klimabilanz habe. 18 Euro für 1 (in Worten EINE) Stunde Parken ist schlicht eine Unverschämtheit. Aber ich muss ja auch nicht in Paris parken grinsen
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  • Fabian König
    Offenbar hat Paris ein massives Problem mit SUVs. Und ganz ehrlich: Wer sich ein solches überdimensioniertes Auto leisten kann, kann es sich auch leisten, 18€ pro Stunde fürs Parken zu zahlen. Natürlich muss das weh tun, sonst ändert sich ja nichts.

    Aber wie es viele Andere hier schon angesprochen haben: Die Gegebenheiten in Paris unterscheiden sich eben von denen in Würzburg. Und genau danach zu fragen, war Sinn dieses Artikels.
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  • Robert Hippeli
    @Fabian König, ich glaube sie haben das Problem in Paris mit "SUV" nicht verstanden. Es geht nicht um ein Schubladendenken oder den Neidfaktor.

    Ich könnte aus dem Stehgreif von drei verschieden Herstellen einen Vergleich von Familien-VAN zu SUV aufzeigen, wo jeweils VAN und SUV auf der selben Fahrzeugplattform gebaut wurden, ähnliche Länge, Breit, Höhe, Motorleitung und Verbrauch haben - aber beim Neidfaktor ist VAN gut und SUV böse! Bitte lassen Sie dies Bildzeitungsbetrachtung, es geht doch um die wirklichen Probleme!
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