
In Paris haben die Bürger am Sonntag entschieden, dass Besucher mit SUV dreimal höhere Parkgebühren zahlen müssen. Das gilt für Stadtgeländewagen, schwere Limousinen und Vans. Ab September kostet für diese das Parken im Zentrum 18 Euro pro Stunde statt üblicherweise 6 Euro, in Außenbezirken 12 Euro statt 4 Euro.
Hintergrund ist, dass die schweren Karossen mehr Kohlendioxid und andere Abgase erzeugen, häufig auf Rad- oder Fußwegen stehen und generell viel öffentlichen Raum verbrauchen – Probleme, die es in vielen Städte gibt.
Auch in Würzburg fahren immer mehr SUV. Bewohnerinnen und Bewohner der Innenstadt wünschen sich weniger Autos im öffentlichen Raum und mehr Platz für Grün und Aufenthaltsqualität. Ebenso ist die Belastung mit Feinstaub im Würzburger Talkessel immer wieder Thema.
Bürgermeister Heilig: In Würzburg wäre das nicht sinnvoll
Ob eine SUV-Regelung wie in Paris sinnvoll wäre, hat die Redaktion Klimabürgermeister Martin Heilig (Bündnis 90/Die Grünen) gefragt. "Rechtlich wäre das gar nicht möglich", sagt er zur Idee von höheren Parkgebühren für SUV. Damit eine Kommune in Bayern SUV anders behandeln könnte als andere Pkw, müsste der Freistaat die entsprechenden Gesetze ändern.
Unabhängig davon fände der Umwelt- und Klimareferent das Pariser Modell für Würzburg auch nicht sinnvoll. "Wir müssen Anreize schaffen, dass Menschen ihr Auto stehenlassen", nennt Heilig den seiner Meinung nach besseren Weg, also dass weniger Pkw – und damit auch SUV – in die Stadt kommen. Schwere SUV mit hohem Spritverbrauch könnten seiner Meinung nach zum Beispiel durch höhere Steuern unattraktiver werden.
Alternativen zum Auto attraktiver machen
Eine andere Idee aus einem anderen Land findet Heilig wesentlich interessanter, um die Anzahl von Autos in der Stadt zu senken: "In japanischen Großstädten muss man einen Stellplatz nachweisen können, wenn man ein Auto zulassen will." In Tokio sind Stellplätze zum Beispiel sehr begehrt und entsprechend teuer. In Deutschland ist dagegen der Nachweis beziehungsweise die Erstellung von Stellplätzen eine Bedingung beim Bau von neuem Wohnraum. "Das macht Wohnraum teurer", sagt Heilig.
"Wenn man einen Stellplatz bezahlen muss, überlegt man sich genau, ob man wirklich ein Auto braucht oder ob zum Beispiel Carsharing nicht die attraktivere Alternative wäre." Heilig nennt eine Studie, nach der Autos durchschnittlich nur eine Stunde am Tag bewegt werden. "23 Stunden am Tag stehen sie – meistens auf der Straße."
Wichtiger wäre es , mal über die derzeitigen Kosten von ca 10 Cent am Tag für Anliegerparkplätze zu reden, als über 18 Euro / Stunde für SUVs in Paris.
Durchschnittlich wiegen batterieelektrische Fahrzeuge 300 bis 450 Kilogramm mehr als ihre vergleichbaren Verbrennermodelle.(hab ich gegockelt).
Aber doch genau die E-autos sollen doch aus Umweltgründen gefördert werden Und werden jetzt bestraft ??
Mit freundlichen Grüßen
Lorenz Hofmann
Es geht doch in den Städten darum, daß die Fahrzeugflächen die nicht zu den Verkehrsflächen passen. In Paris macht man es am Gewicht fest, da mehr Breite und Länge in der Logik mehr wiegen.
Ich könnte aus dem Stehgreif von drei verschieden Herstellen einen Vergleich von Familien-VAN zu SUV aufzeigen, wo jeweils VAN und SUV auf der selben Fahrzeugplattform gebaut wurden, ähnliche Ausmaße, Motorleitung und Verbrauch haben - aber beim Neidfaktor ist VAN gut und SUV böse! Bitte lasst diese Bildzeitungsbetrachtung, es geht doch um die Probleme!
Ich befürworte grundsätzlich diese Diskussion, aber der Umweltaspekt wird mir zu wenig gewürdigt. Wir wollen CO2freie Elektromobilität. Und da ist ein PHEV und EV nun mal schwerer.
Und egal was dabei rauskommt, die Gewerbefahrzeuge und da fallen halt bei den Handwerken inzwischen die riesigen Pick-ups mit 5 Litermaschinen darunter, werden bei uns NIE und NIMMER dabei bedacht!
bei uns würde so eine Regelung mit so vielen Ausnahmen eh von der EU gekippt (siehe PKW-Autobahnmaut).
Wie gesagt bei uns, weil wir Deutschland sind.
Es war schon ziemlich bescheuert, in jedem ereichbaren Bierzelt von der Ausländermaut zu schwärmen und zu versprechen, kein Deutscher würde mehr zahlen. Und dann der EU erklären zu wollen, es ginge gar nie nicht gegen Ausländer ...
Laut der ganzen Parkplatzlogik hier müsste ein A6 Kombi auch mehr bezahlen als ein Kleinwagen. Für die hiesigen Kommentatoren habe ich mal den Gockel bemüht! Folgendes kam dabei heraus:
Maße A6: 4.939 mm L x 1.886 mm B
Maße Q5: 4.682 mm L x 1.893 mm B
Übersetzt heißt das: beide unter 5 Meter lang, der Kombi ist auch noch länger und der Q5 ist ja immerhin ganze 7mm !!! breiter!
Wow 😳😳😳😳😳😳😳
kommt gleich auch wieder die Talavera auf den Tisch. Irgendwann werden wohl in Würzburg nur noch Fahrräder unterwegs sein und die Stadt wohl weniger Einkäufer haben, wie jetzt schon.
Aber wie es viele Andere hier schon angesprochen haben: Die Gegebenheiten in Paris unterscheiden sich eben von denen in Würzburg. Und genau danach zu fragen, war Sinn dieses Artikels.
Ich könnte aus dem Stehgreif von drei verschieden Herstellen einen Vergleich von Familien-VAN zu SUV aufzeigen, wo jeweils VAN und SUV auf der selben Fahrzeugplattform gebaut wurden, ähnliche Länge, Breit, Höhe, Motorleitung und Verbrauch haben - aber beim Neidfaktor ist VAN gut und SUV böse! Bitte lassen Sie dies Bildzeitungsbetrachtung, es geht doch um die wirklichen Probleme!