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Würzburg
Siligmüllerbrücke: Wie es um den Neubau steht
25 Jahre ist es her, dass die Siligmüllerbrücke im Frauenland wegen Baumängeln gesperrt wurde. 2009 wurde sie abgerissen. Wann beginnt der 2015 beschlossene Ersatzbau?
So nah und doch (noch) so fern. Blick von der Salvatorstaße über die Bahn  zur Siligmüllerstraße. Die Vorbereitungen für einen Neubau der Siligmüllerbrücke haben begonnen.
Foto: Thomas Obermeier | So nah und doch (noch) so fern. Blick von der Salvatorstaße über die Bahn  zur Siligmüllerstraße. Die Vorbereitungen für einen Neubau der Siligmüllerbrücke haben begonnen.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:04 Uhr

Sie zählte zu den wichtigsten Verbindungslinien über den Mittleren Ring zwischen der Altstadt und dem Frauenland: Die Siligmüllerbrücke. 1995 war sie wegen Baufälligkeit gesperrt worden, der Abriss folgte 2009. Jetzt künden bereits Änderungen der Verkehrsführung am Stadtring davon: die  Vorbereitungen für einen Neubau haben begonnen. Einfach wird der Bau nicht, er muss sorgfältig in den Fahrplan der Bahn eingetaktet werden, denn wenn Züge die Baustelle passieren, darf nicht gebaut werden.

Veranschlagte Bauzeit: Rund zwei Jahre bis Ende 2022. Kosten soll das neue Bauwerk etwa 9,9 Millionen Euro. Aber weil damit eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse erzielt werden kann, erwarte man bei der Stadt Zuschüsse der öffentlichen Hand von rund fünf Millionen Euro, sagt  Rathaussprecher Christian Weiß auf Anfrage.

Die einstige Brücken-Zufahrt wird durch einen Rad- und Fußweg ersetzt

Im Vorfeld war im vergangenen Jahr bereits die Brückenrampe der Johann-Sperl-Straße wegen massiver Schäden an der Bausubstanz abgerissen worden. Eine Instandsetzung des sogenannten Beton-Hohlkastens hätte geschätzte 2,9 Millionen Euro gekostet. Die einstige Brücken-Zufahrt wird durch einen Rad- und Fußweg ersetzt, nachdem sie verkehrstechnisch schon länger keine große Rolle mehr spielte. Kalkulierte Kosten für den Abbruch samt Wegeneubau: rund 1,5 Millionen Euro.

Planungen zur Siligmüllerbrücke.
Foto: Grafik: Leon Fröhlich | Planungen zur Siligmüllerbrücke.

"Mit dem Neubau setzen wir auch ein Zeichen pro Radverkehr. Durch die Umwandlung der versiegelten Bauwerksflächen in eine Grünanlage mit Geh- und Radweg wird die Ökobilanz um 5000 Quadratmeter verbessert", hatte Stadtbaurat Benjamin Schneider zu Beginn der Abbrucharbeiten erklärt. Auch ein neuer Eingang zum Hauptfriedhof samt 16 nahegelegenen Stellplätzen wird dort angelegt

Benannt wurde die Brücke nach dem Würzburger Sektfabrikanten Franz Siligmüller

Gebaut worden war die Siligmüllerbrücke im Jahr 1969, um den Verkehr von der Schweinfurter Straße zum Frauenland aufzunehmen. Benannt worden war sie nach dem früheren Würzburger Sektfabrikanten Franz Siligmüller. Nach dem Bau des Greinbergknotens 1993 ließ die Bedeutung der Brücke zwar nach, aber immer noch nahm sie viel direkten Verkehr zwischen dem Berliner Ring und dem Frauenland auf. 

Anzeige für den Anbieter Google Maps über den Consent-Anbieter verweigert

1995 die böse Überraschung: Nach einer Überprüfung ihrer Tragfähigkeit wurde die Brücke über die Bahnlinie von heute auf morgen für jeglichen Verkehr gesperrt, nicht einmal mehr Fußgänger durften sie benutzen. 2007 drohte ihr im Rahmen der Diskussion um den Abriss des maroden Bauwerks dasselbe Schicksal wie der Conradibrücke zwischen der Keesburgstraße und der Conradistraße in der Sanderau. Diese war 1981 wegen Baufälligkeit abgebrochen und 1985 lediglich durch einen Fußgängergsteg ersetzt worden.

Schon 2007 zeichnete sich ein Abzug der Amerikaner vom Leighton-Areal ab

Doch schon 2007 zeichnete sich ein Abzug der Amerikaner vom Leighton-Areal ab, so dass es nicht sinnvoll erschien, die Auto-Verbindung zum voraussichtlich neuen Stadtteil voreilig zu kappen. Schon im Sommer desselben Jahres wurden daher erste Varianten für einen Neubau präsentiert.

Die alte Siligmüllerbrücke, die 2009 abgerissen worden war.
Foto: Archiv/Norbert Schwarzott | Die alte Siligmüllerbrücke, die 2009 abgerissen worden war.

2009 schließlich wurde erst einmal die alte Brücke abgerissen. Eine Sanierung schied aufgrund der erheblichen Bauschäden aus, wenngleich keine akute Einsturzgefahr bestand. Ein gute Millon Euro kostete der Rückbau, auch er musste wie der jetzt anstehende Neubau in den Fahrplan der Bahn eingetaktet werden.

Nach ihrer Fertigstellung wird die Brücke der Rottendorfer Straße neu gebaut

2015 schließlich erteilte der Stadtrat der Verwaltung mit großer Mehrheit, aber gegen die Stimmen der Grünen und von Teilen der SPD den Auftrag zur Neuplanung der Siligmüllerbrücke. Für eine Nutzung als Zufahrt zur Landesgartenschau 2018 am Hubland war es damit aber schon zu spät. Jetzt galt der Gesichtspunkt, dass die neue Brücke den Verkehr ins nördliche Frauenland und zum Hubland aufnehmen soll, wenn nach ihrer Fertigstellung, wie bereits 2013 vom Stadtrat beschlossen, die ebenfalls marode Brücke der Rottendorfer Straße über die Bahnlinie abgerissen und neu gebaut wird. 

 
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  • Mainheini
    Na endlich beginnt der Bau!!! Die Brücke wird seit 1995 schmerzlich vermisst. Dass der Radfahrer VCD sie nicht vermisst, kann ich nachvollziehen, denn er hat ja nie die Zeit mit Brücke erlebt. Darüber hinaus wird sie nach Fertigstellung jahrelang den Umleitungsverkehr Rottendorfer Brücke aufnehmen müssen, die schon lange auf ihren Abriss wartet.
    Nebenbei: 1996 wurde im Kommunalwahlkampf der Neubau diskutiert. Die Baukosten (Schätzung) lagen seinerzeit bei 4 Mill. DM. Ich habe den Zeitungsartikel heute noch. Hätte man sie damals gleich gebaut (ohne den unnötigen Abriss vom Trog) wäre sie schon lange bezahlt und die jahrelangen Staus in der Rottendorfer Str. wären uns erspart geblieben.
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  • renitent
    Über 10 Millionen für eine überflüssige Brücke - ein Schildbürgerstreich. Wäre da nicht auch noch Lärm für Friedhof und Wohngebiet sowie zusätzliche Gefahren für Schule und Kindergarten. Irrwitzig... Und wenn die Straßenbahn ins Frauenland kommt gibt es dann zwei Brücken mit der selben Funktion: Zufahrt zum Berliner Ring. Wozu?
    Übrigens: Die alte Brücke war nach Sperrung für PKW noch jahrelang für Fußgänger und Radfahrer geöffnet.
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  • Mainheini
    @renitent: Sie sollten mal den Stadtplan anschauen. Was hat die Siligmüller- mit der Straba 6 zu tun? Die fährt, wenn sie denn mal fahren sollte, in der Zeppelinstr. unter der Eisenbahn durch. Und wo ist denn die zweite Brücke zur Innenstadt? Die Brücke Rottendorfer Str. wird für viele Jahr entfallen. Aber das interessiert ja keinen...
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  • Joha69
    Verkehrsplanung in Wü eine einzige Katastrophe. Andere Städte versuchen den Verkehr aus der Stadt raus zu bekommen. Wü handelt da wohl leider antizyklisch! Siligmüllerstraße, Annastraße sollen bei Sanierung der Rottendorfer Brücke als Bedarfsumleitung dienen. Das sollte man sich mal aktuell vor Ort ansehen. Schön am Hauptfriedhof, Maria Ward Schule und dem Kindergarten vorbei. Klasse Lösung!
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  • info@softrie.de
    Was ist das denn für eine Argumentation? Natürlich hat die Brücke keinen Radweg, Fahrräder haben auf einer Bundesstraße nichts zu suchen. Für Fahrräder gibts ein paar Meter weiter eine eigene Brücke. Manchmal vermisse ich hier ein wenig Sachverstand.
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  • kej0018@aol.com
    @vcd
    das ist aber nur der eine Teil... Die Brücke wird dann sehr notwendig sein, wenn die Schwesterbrücke Rottendorferstrasse mal saniert werden muß Und ich wette, das wird bald der Fall sein.
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  • aljoscha.labeille@vcd-bayern.de
    10 Millionen für eine Brücke die 25 Jahre lang keiner vermisst hat: Es ist völlig aus der Zeit gefallen, jetzt noch neue Brücken und Straßen zu bauen. Wir brauchen eine Verkehrswende und nicht den Weiterbau der autogerechten Stadt. "Fun fact": Die geplante Brücke hat noch nichteinmal einen Radweg.
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