zurück
WÜRZBURG
Siligmüllerbrücke vor Comeback?
Rückkehr an dieser Stelle? Einst verband die Siligmüllerbrücke hier die Siligmüller- mit der Salvator- und der Waltherstraße (Stadtring). Möglicherweise erlebt sie ihre seit Jahren immer wieder geforderte Wiederauferstehung.
Foto: Thomas Obermeier | Rückkehr an dieser Stelle? Einst verband die Siligmüllerbrücke hier die Siligmüller- mit der Salvator- und der Waltherstraße (Stadtring).
Holger Welsch
 |  aktualisiert: 27.11.2015 03:33 Uhr

Fast 14 Jahre war sie wegen Baufälligkeit gesperrt, vor sechs Jahren wurde sie abgerissen, ihr Wiederaufbau wurde immer wieder gefordert und 2007 auch grundsätzlich beschlossen. Jetzt stehen die Chancen tatsächlich gut für ein Comeback der Siligmüllerbrücke. Mit der Verbindung zwischen Innenstadt und Frauenland über den Bahngleisen beschäftigen sich an diesem Dienstag die Stadträte im Umwelt- und Planungsausschuss.

Dass der Wiederaufbau der Siligmüllerbrücke, der im Stadtrat immer wieder mal diskutiert, aber nie stärker forciert wurde, nun offenbar konkretere Formen annimmt, ist einer anderen Brückenbaustelle zu verdanken. Die Brücke Rottendorfer Straße, südliche Nachbarverbindung über die Bahn, muss wegen zahlreicher Mängel und Schäden erneuert werden. Das ist allein wegen der darunterliegenden Bahnstrecke und der beengten Platzverhältnisse eine „extrem aufwändige Baudurchführung“, wie die Fachabteilung Tiefbau im städtischen Baureferat feststellt.

Drei Varianten hat man für die Bauzeit in der Rottendorfer Straße schon durchgespielt: unter anderem die Vollsperrung für die Autos, die Beibehaltung eines oder zweier Fahrstreifen. Und am Ende der Untersuchung kam man zu dem Ergebnis, dass der Neubau der Siligmüllerbrücke als „Ersatzbauwerk“ vor der Erneuerung der Brücke Rottendorfer Straße die beste Alternative sei: Während deren Abriss und Neubau kann der Umleitungsverkehr über die dann neue Siligmüllerbrücke fließen.

Diese Lösung hat – laut Sitzungsvorlage für die Stadträte – mehrere Vorteile: Es würden zahlreiche Behinderungen bei der Brücke Rottendorfer Straße vermieden, die ansonsten Zeit und Geld kosten. Hier könne man mit der Alternative Siligmüllerbrücke bis zu einer halben Million Euro einsparen. Zudem würden die Verkehrsverhältnisse in diesem Bereich verbessert, so dass auch mit Fördergeldern für die Wiederauferstehung der Siligmüllerbrücke zu rechnen sei. Und letztlich entstehe eine dauerhafte Anbindung des oberen Frauenlands zur Innenstadt.

Die Baukosten für die Siligmüllerbrücke schätzt das Baureferat auf etwa 2,3 Millionen Euro, die Gesamtkosten einschließlich Bodenentsorgung, Straßenbau, Bahn-Leistungen und Baunebenkosten auf rund 3,2 Millionen Euro. Entsprechende Zuschüsse vorausgesetzt, müsste die Stadt aus eigener Tasche voraussichtlich etwa 1,5 Millionen Euro beisteuern.

Einen Zeitplan gibt es in der Vorlage der Ausschusssitzung noch nicht. Doch Anfang des Jahres hat Tiefbauamtschef Jörg Roth gegenüber der Main-Post geäußert, dass die Brücke Rottendorfer Straße, noch bis 2018 halten müsse: Für den Verkehr zur Landesgartenschau am Hubland werde sie dringend gebraucht. Ein Abriss und Neubau der Brücke, der mit sechs Fahrspuren auch größer ausfallen soll, sei in dieser Zeit nicht mehr zu schaffen.

Und als „Zukunft für Würzburg“-Stadtrat Wolfgang Baumann bei den letztjährigen Haushaltsberatungen eine neue Siligmüllerbrücke als weitere Verbindung zur Landesgartenschau forderte, hieß es seitens der Verwaltung, dass dies auf keinen Fall mehr zu schaffen sei.

Total neu ist die Lösung eine Siligmüllerbrücke als Ersatz während der Bauzeit der Brücke Rottendorfer Straße indes nicht. Dieses Szenario wurde bei der Stadt schon vor fünf Jahren durchgespielt. Damals hieß es allerdings, der Neubau habe wenig Chancen auf eine staatliche Förderung.

Siligmüllerbrücke       -  So sah sie aus: die alte Siligmüllerbrücke. Vor sechs Jahren wurde sie wegen Baufälligkeit abgerissen.
Foto: Norbert Schwarzott | So sah sie aus: die alte Siligmüllerbrücke. Vor sechs Jahren wurde sie wegen Baufälligkeit abgerissen.
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Holger Welsch
Umwelt
Wiederaufbau
Wolfgang Baumann
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • terrain
    Viel spricht für den Neubau der Brücke. Das neueste Mosaiksteinchen wäre danach der Abriss des Hauptanschlussess über die Schweinfurter Straße ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Sollte plötzlich im Rathaus der Stein der Weisen angekommen sein? Wir alle haben wohl in den letzten 20 Jahren völlig geschlafen. Das ist die Lösung der Verkehrsprobleme!!!
    Und dann auch noch soooo günstig. Wo doch mittlerweile ein Klohäuschen schon mindestens 250.000 € kostet.
    Hat sich da am Ende das Konzept einer Büttenrede zum Fasching ins Rathaus verirrt?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • meeviertel
    Die Stadt mit dem vermutlich langweiligsten Stadtrat Deutschlands, bewegt sich erst dann, wenn wahrlich nichts mehr geht. Den Bürgern wird ständiger Stillstand zugemutet und mäßig durchdachte "Ideen", wie Straßenbahn zum Hubland, offeriert. Man baut die Silligmüllerbrücke, weil man die Brücke Rottendorfer Straße sanieren muss. Nein, man hätte sie längst aufbauen müssen, damit die Bürger das Frauenland besser erreichen. Beweg Euch endlich und werdet im Stadtrat eurem Auftrag gerecht!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • peterlesbub
    New York : Bob Hope, Stevie Wonder, Jonny Cash und
    Würzburg: No hope, no wonder and no cash
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Ich möchte die Main-Post ja ungerne korrigieren, muss aber dennoch tun:

    Aufgrund einer Familienfeier war ich Mitte November 1995 für ein paar Tage nicht in Würzburg.

    Als ich damals weg gefahren bin, war die Siligmüllerbrücke noch für den Verkehr geöffnet, als ich 1 Woche später wieder nach Würzburg zurück gefahren bin, war sie schon für den Verkehr gesperrt.

    Von daher ist die Siligmüllerbrücke mittlerweile schon seit 20 Jahren nicht mehr für den Individualverkehr verfügbar.

    Eigentlich ein Trauerspiel ...

    traurig traurig traurig
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Amiga-Freak
    Ja, passt doch alles zusammen.
    Da steht ja nicht daß sie VOR 14 Jahre gesperrt wurde. Sondern da steht die Brücke war 14 Jahre lang gesperrt (von 1995 bis 2009) und wurde vor 6 Jahren abgerissen (also 2009).
    Ich würde sagen der Artikel deckt sich mit dem was Sie erzählen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Im Artikel steht ja (zumindest jetzt)

    "Fast 14 Jahre war sie wegen Baufälligkeit gesperrt, vor sechs Jahren wurde sie abgerissen"

    14 Jahre Sperrung + 6 Jahre weg = 20 Jahre nicht nutzbar
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Mainheini
    Neu ist das Scenario wirkluich nicht. Es wurde schon Mitte der 90er publiziert bei der damaligen Sperrung. Seinerzeit sollte der Neubau 4 Mill. DM kosten, Geld das derr Kämmerer angeblich nicht hatte. Das Schreckgespenst Schließung der Rottendorfer Brücke wurde verjagt "die hält ewig". Dabei ist sie bautechnisch genau im gleichen Zustand. Die geschätzten Baukosten sind aber wohl eine vorweihnachtliche Beschönigung.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten