
Der Wiederaufbau der 2009 abgerissenen Siligmüllerbrücke ist ein großes Stück vorangekommen. Mit großer Mehrheit und gegen die Stimmen der Grünen und Teilen der SPD hat der Stadtrat die Planung für die Verbindung zwischen Innenstadt und Frauenland beschlossen.
Dafür stehen eine Million Euro sowie bislang nicht ausgegebene Planungskosten zur Verfügung, die der Stadtrat, wie berichtet, im Zuge der Haushaltsberatungen mehrheitlich genehmigt hat. Die Kosten sind auf 3,2 Millionen Euro kalkuliert, die Stadt hofft auf Zuschüsse von etwa 60 Prozent. Diese sind nach Aussage von Stadtbaurat Christian Baumgart „in Aussicht gestellt“, doch für eine Zuschusszusage bedarf es zuvor einer konkreten Planung.
Fördergeld gibt's aber nur für die Brücke als „Ersatzbauwerk“, sie soll den Verkehr während des bereits beschlossenen Neubaus der benachbarten Brücke Rottendorfer Straße aufnehmen. Dass sie als Verbindung zur Landesgartenschau am Hubland bereits 2018 zur Verfügung steht, wünscht sich neben anderen die CSU Frauenland/Keesburg. Das sei ein „Wunschkonzert“ sagte Baumgart in der Sitzung am Donnerstag. Allein die Voranmeldezeit bei der Bahn, über deren Strecke die Brücke führt, betrage 26 Monate – „und das ist nicht verhandelbar“.
Die Mittel für Projektplanung und erste Baumaßnahmen sind zudem erst im Haushalt 2019 eingestellt.
Die Diskussion im Stadtrat spiegelte die Positionen wieder, die bereits im vorberatenden Umwelt- und Planungsausschuss deutlich wurden. Vehementeste Kritiker sind die Grünen. Karin Miethaner-Vent sieht „keinen Bedarf“ für eine weitere Brücke, die mit mehr Verkehr nur die Umwelt und mit nicht unerheblichen Unterhaltskosten die Stadtkasse belaste.
Lore Koerber-Becker (SPD) sieht Probleme mit dann mehr Verkehr in der Annastraße an einer Schule und einem Kindergarten vorbei. Sie vermisst ein Verkehrskonzept, wenn nach der Sanierung der Brücke Rottendorfer Straße zwei Brücken zur Verfügung stehen.
Hierzu schlägt ZfW-Vertreter Wolfgang Baumann Einbahnregelungen vor, beispielsweise die Autos über die Siligmüllerbrücke dann nur noch stadtauswärts fahren zu lassen und über die Brücke Rottendorfer Straße eventuell nur noch stadteinwärts. An der Rottendorfer Straße sei die Verkehrsbelastung schon jetzt „unerträglich“, mit täglichen Rückstaus am Stadtring sowie in der Rottendorfer Straße. Allein schon deshalb begrüßt Baumann eine neue Siligmüllerbrücke und außerdem als „dringend erforderliche Verbindung“ zwischen Innenstadt, Frauenland und dem neuen Stadtteil Hubland.
Die wichtige Verbindung von der Innenstadt zur Uni am Hubland sieht auch ÖDP-Stadtrat Heinz Braun, allerdings nicht unbedingt nur für Auto-, sondern vor allem für Radfahrer.
In welcher Form und für welche Verkehrsteilnehmer die Siligmüllerbrücke genutzt werden soll, wenn sie als „Umleitung“ ausgedient hat – diese Entscheidung sollte sich die Stadt nach Auffassung von Stadtbaurat Baumgart offenhalten.
t zu.
Hoffentlich darf sie dann auch gebaut werden, wissen wir doch um einige Querulanten in der Stadt, die in der Vergangenheit einiges anderes verhindern wollten ...