
Einen Tag nach der Erklärung des Vatikans, die nun offiziell die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare zumindest unter bestimmten Bedingungen erlaubt, meldete sich der Würzburger Bischof Franz Jung zu Wort. "Die überraschend veröffentlichte Erklärung 'Fiducia Supplicans' nimmt den Wunsch von Paaren in irregulären Situationen und von gleichgeschlechtlichen Paaren nach dem Segen der Kirche ernst", schrieb Jung am Dienstag. Zugleich versuche sie einen Spagat zwischen den Erfordernissen seelsorglicher Praxis und der offiziellen Lehre der Kirche, ohne diese zu verändern.
Wunibald Müller: Papst Franziskus ist für Überraschungen gut
Mit "irregulären Situationen" sind nicht verheiratete Paare oder nach einer Scheidung wiederverheiratete Paare gemeint. Erklärend fügt der Bischof weiter hinzu, dass Segenshandlungen als Hilfe für ein besseres Leben betrachtet werden, "um die Werte des Evangeliums mit größerer Treue leben zu können". Und mit Skepsis schließt er seine Stellungnahme: "Ob die Segenshandlungen innerhalb des Rahmens, den die Erklärung absteckt, der Erreichung dieses Ziels dienen, wird sich zeigen müssen."
Für den Würzburger Theologen, Psychotherapeuten und Autor Wunibald Müller grenzt die Erklärung aus Rom unterdessen "an ein kleines Wunder". Papst Franziskus sei, "obwohl man es ihm fast nicht mehr zugetraut hätte, für Überraschungen gut", so Müller, bis 2016 Leiter des Recollectio-Hauses in Münsterschwarzach (Lkr. Kitzingen).
Burkard Hose: diskriminierende Lehre bleibt
Positiv ist für ihn, dass die Erklärung zeige: In der katholischen Kirche bewege sich doch noch etwas, und die fortschrittlichen Kräfte in ihr hätten ein Gewicht. Das lässt Wunibald Müller hoffen, was weitere Veränderungen in der Kirche betrifft: die Abschaffung des Pflichtzölibats und die Zulassung von Frauen zum Priesteramt.
"Meine Begeisterung hält sich in Grenzen", sagt dagegen der Würzburger Hochschulpfarrer Burkhard Hose auf Nachfrage. "Ich sehe einerseits, dass der Papst den Hardlinern in der katholischen Kirche eine Absage erteilt. Aber er löst das Problem der Diskriminierung nicht auf der Ebene, auf der es gelöst werden muss." Die diskriminierende Lehre bleibe unverändert, so Burkhard Hose, der sich vor zwei Jahren zusammen mit dem damaligen Diözesanjugendseelsorger Stephan Schwab der Initiative "#OutInChurch – für eine Kirche ohne Angst" angeschlossen hat.
"Wir sind Kirche": ein kleiner Schritt in die richtige Richtung
Er erläutert, der Papst verlagere das Thema der Anerkennung queeren Lebens rein in den Bereich der seelsorglichen Begegnung. "Das ist freundlich, substanziell verändert sich damit aber nichts." Die vielen Einschränkungen, die mit dem Segen verbunden sind, machen laut Hose deutlich: "Queere Menschen bleiben auch mit dieser Erklärung mit ihrem Leben und ihren Beziehungen Menschen zweiter Klasse."
Grundsätzlich begrüßt die Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" die Erklärung. Es sei ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, der gleichgeschlechtlichen Paaren in ähnlicher Weise wie wiederverheirateten Paaren eine Segnung nun zugestehe.
Christian Weisner und Lioba Hochstrat vom Bundesteam üben jedoch ebenfalls Kritik: Für "Wir sind Kirche" zeige sich, "dass sich in der Haltung und dem Verständnis der römisch-katholischen Kirchenspitze in Bezug auf die Lebensrealität homosexueller wie auch wiederverheirateter Paare nicht wirklich etwas verändert hat".
Diözesanrat im Bistum Würzburg: "Homosexualität ist keine Sünde!"
Nicht als kleinen, sondern "als zaghaften Schritt in die richtige Richtung" bezeichnen die Vorsitzenden des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg die Erklärung aus Rom. "Eine Kurskorrektur im Blick auf die kirchliche Lehre ist sie jedoch nicht." Für die Vorsitzenden Michael Wolf, Anja Mantel und Ralf Sauer kann die Erklärung "nur ein Anfang hin zu einer für uns notwendigen Gleichberechtigung homosexueller und wiederverheirateter Paare sein."
Sie betonen: "Homosexualität ist für uns keine Sünde!" Außerdem fordern Wolf, Mantel und Sauer von allen Bischöfen, "dass sie sich für eine längst überfällige Weiterentwicklung der kirchlichen Lehre einsetzen, um die wissenschaftlichen Erkenntnisse endlich wahr- und anzunehmen".
Für homosexuelles Paar aus Veitshöchheim ist Erklärung kein Durchbruch
Für Katholiken sei die Erklärung wohl ein Durchbruch, sagt Sigrid Kohm aus Veitshöchheim (Lkr. Würzburg), "für uns jedoch nicht". Kohm und ihre katholisch aufgewachsene Partnerin Gabriele Richter gehörten zu den ersten Frauen in Unterfranken, die sich offiziell das Jawort geben konnten. Das war im Mai 2002, möglich war dies erst seit August 2001.
Die Erklärung aus Rom erlaubt lediglich die Segnung eines gleichgeschlechtlichen Paares, jedoch nicht im Kontext einer Eheschließung. Deshalb hat sich durch die aktuelle Erklärung aus Rom nicht viel geändert, sagen beide. Die Frauen haben sich 2002 von einem evangelischen Pfarrer segnen lassen. "Wir mussten allerdings Stillschweigen bewahren, damit er keinen Ärger bekommt. Er konnte es nur im Rahmen seiner seelsorgerischen Tätigkeit."
Martin Dobat
Aber gerade die Buchstabenreiter suchen sich aus diesem Buch gerne Phrasen raus, um ihr eigenes Weltbild zu zementieren.
Was definitiv nicht mit den Lehren Jesu' in Einklang zu bringen ist: Hass, Ausgrenzung und Beleidigungen.
Außerdem könnten gewisse Leute in verschiedenen monotheistischen Religionen auch endlich damit aufhören, Gott Fehler bei seiner Schöpfung zu unterstellen.
Und ob man jetzt Menschen als fehlgeleitet und nicht segnungsfähig betrachtet wie Teile der chistlichen Weltanschauungen, oder gleich aufhängt wie in Teilen der islamischen Welt; mit Akzeptieren hat beides sehr wenig zu tun.
Egal wie sie heissen, denken und vorschreiben wie zu leben sein soll.
Diese Faktoren betreffen alle Glaubensströmungen, ob Katholen , Evaangolen, Islamisten, Hindus, Buddhas oder wie sie alle heissen.
Alle haben die schönsten und teuersten Immobilien und Standorte, erwirtschaftet mit dem Blut anderer.
Finde den Fehler…
Kirchengegnern wie Ihnen!
Ich geh mich zu anderen Zeiten erholen.
der nächste wichtige Ansatz. In der evangelischen Kirche gibt es schon seit 100en von Jahren
Frauen am Altar. Mir egal ob Mann oder Frau den Gottesdienst zelebrieren, Hauptsache er spricht die Menschen an, die kommen. Zulassung von Sakramenten von Wiederverheirateten
Gläubigen. Man weiß ja nicht, was Menschen bewogen hat, ihre erste Ehe scheiden zu lassen, wenn sie nun mit einem neuen Partner ihr Glück gefunden haben, warum schließt man diese
dann von den sakramenten aus? Wenn Gott so kleinlich wäre wie unsere Kirche, dann Gute Nacht. Da säßen nicht viele Päpste vom Altertum als Heilige im Himmel!!
Wer sagt denn, dass da viele Päpste sitzen? Der Heizungskeller des Himmels dürfte allerdings voll von ihnen sein.