
Die Preise für viele Lebensmittel sind erneut gestiegen. Laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik betrug der Anstieg im Februar 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Eine höhere Inflationsrate schmälert die Kaufkraft, Kundinnen und Kunden erhalten für einen Euro weniger als noch vor einem Jahr. Anders gesagt, sie können sich weniger leisten. Aber: Manche Produkte sind inzwischen deutlich günstiger geworden.
Die folgenden sechs Beispiele zeigen, wie sich der Preis der Zutaten für beliebte Gerichte im Vergleich zu Februar 2023 verändert hat:
1. Schnitzel Wiener Art: Kalb- und Schweinefleisch wurden teurer
Das originale Wiener Schnitzel ist aus Kalbfleisch. Der Preis dafür ist innerhalb eines Jahres um 8,8 Prozent gestiegen. Für das Schnitzel Wiener Art wird Schweinefleisch verwendet, das ebenfalls teurer wurde. Die Preise für Paniermehl werden vom Landesamt für Statistik nicht erfasst. Tiefer in die Tasche greifen als noch im Februar 2023 müssen Verbraucherinnen und Verbraucher vor allem bei Kartoffeln. Sie wurden um 10,5 Prozent teurer. Der Preis für tiefgefrorenen Pommes frites blieb hingegen relativ konstant.

Günstiger wurde das Braten und Frittieren: Die Preise für Speisefett und Speiseöl sind innerhalb von zwölf Monaten um 24,3 Prozent zurückgegangen. Die Zitronen für die Garnitur sind um 9,4 Prozent günstiger als Anfang 2023. Das entspricht nicht der allgemeinen Preisentwicklung bei Früchten: Insgesamt zogen die Preise für Obst nämlich mit einem Plus von 3,5 Prozent an.
2. Döner: Zwiebeln kosten deutlich mehr
Die Zubereitung des Döners werden die meisten wohl dem Imbiss um die Ecke überlassen. Doch das Beispiel des gefüllten Fladenbrotes zeigt deutlich, wie unterschiedlich die Inflationsraten von Produkt zu Produkt sind. Während Rotkohl nur geringfügig teurer wurde, stieg der Preis für Zwiebeln innerhalb eines Jahres deutlich.

Die Inflationsraten des Statistischen Landesamtes für die aufgelisteten Zutaten beziehen sich auf die Preise, die Kundinnen und Kunden im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt bezahlen. Die Preise in der Gastronomie werden separat erfasst und sind in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen. Speisen und Getränke in Restaurants, Cafés und Bars wurden 7,7 Prozent teurer. Bei Fastfood-Läden stiegen die Preise zwischen Februar 2023 und 2024 im Durchschnitt um 3,9 Prozent.
3. Blaue Zipfel: Bratwurst-Preise sind gestiegen
Bratwürste sind im Vergleich zum Februar 2023 um 5,2 Protzen teurer geworden. Weißbrot kostet jetzt 0,7 Prozent mehr, Roggenbrot 1,0 Prozent. Die Preisentwicklung für Essig erfasst das Statistische Landesamt gemeinsam mit Soßen und anderen Würzmitteln, der Preis dafür stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 Prozent.

4. Pizza Margherita: Tomaten sind wieder deutlich günstiger
Mehl, Käse, vor allem Tomaten: Bei fast allen Zutaten des italienischen Klassikers sind die Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher gesunken. Angezogen hat im Vergleich zum Februar 2023 nur der Hefe-Preis, der jedoch kaum ins Gewicht fällt. Die Kosten für das Backtriebmittel erfasst das Landesamt für Statistik zusammen mit anderen Backzutaten wie Vanillezucker und Backpulver.

5. Schäufele: Der Preis fürs Schweinefleisch stieg
Für das fränkische Schäufele wird das rohe Schulterstück mit Knochen und Schwarte in einem Bräter geschmort. Die Preise für Schweinefleisch sind im Vergleich zum Vorjahresfebruar um 5,1 Prozent gestiegen. Die Preisentwicklung für Kartoffelkloßmehl und Kartoffelpüree wird vom Bayerischen Landesamt für Statistik gemeinsam erfasst: Der Preis stieg um 6,7 Prozent an. Fertige Kartoffelknödel sind um 0,7 Prozent günstiger geworden.

6. Spaghetti Bolognese: Konstante Kosten fürs Hack
Während der Preis für gemischtes Hackfleisch um 2,1 Prozent gestiegen ist, blieb der Preis für Rinderhackfleisch relativ konstant. Da beim Bayerischen Landesamt für Statistik keine Inflationsrate für Tomatensoße vorliegt, sind hier die Preise für frische Tomaten angeführt. Diese wurden im Vergleich zum Februar 2023 um 24,8 Prozent günstiger.

Im vergangenen Jahr fiel vor allem der hohe Gemüse-Preis auf: "Damals haben sich einige Gemüsearten kräftig verteuert", sagt Marktanalystin Judith Dittrich von der Agrarmarkt-Informationsgesellschaft. Ein Wintereinbruch im Süden Europas hatte 2023 zu einem begrenzten Angebot geführt, die Preise für Paprika, Salat, Blumenkohl und Brokkoli stiegen kräftig. "In diesem Jahr liegt dagegen eine normale Angebotslage vor und damit eine deutlich bessere als im Vorjahr", ordnet Dittrich ein. Letztlich sei die "extreme Situation im Februar 2023" dafür ausschlaggebend, dass die Preise jetzt so deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen.