zurück
Würzburg
Werden alle Lebensmittel teurer? So wirkt sich die Inflation auf 6 beliebte Gastro-Gerichte aus
Die Preise für viele Nahrungsmittel und Produkte sind stark gestiegen. Was das für die Zutaten von Döner, Schnitzel und fränkischen Lieblingsessen bedeutet.
Schnitzel mit Pommes, Schäufele und Blaue Zipfel, Spaghetti Bolognese, Hochzeitsessen und Döner: Viele Zutaten sind in den vergangenen zwölf Monaten deutlich teurer geworden.
Foto: MP-Montage | Schnitzel mit Pommes, Schäufele und Blaue Zipfel, Spaghetti Bolognese, Hochzeitsessen und Döner: Viele Zutaten sind in den vergangenen zwölf Monaten deutlich teurer geworden.
Jonas Keck
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:06 Uhr

Die Preise für Verbraucherinnen und Verbraucher steigen und steigen. Laut Statistischem Bundesamt allein im März um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die höhere Inflationsrate schmälert die Kaufkraft, Kundinnen und Kunden können sich für einen Euro dann weniger leisten. Was die abstrakten Zahlen im Alltag konkret bedeuten, lässt sich am Beispiel verschiedener Gerichte aufzeigen.

Beim Berechnen des Verbraucherpreisindex verwenden die Statistikämter des Bundes und der Länder einen "Warenkorb" mit Produkten und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten in Deutschland häufig gekauft werden. Auch die Preise von verschiedenen Lebensmittel in Bayern werden dafür erfasst und mit den Preisen im Vorjahresmonat verglichen. Die folgenden sechs Beispiele zeigen, wie sich der Preis der Zutaten für beliebte Gerichte im März 2022 im Vergleich zum Vorjahr verändert hat.

1. Blaue Zipfel: Brot und Bratwurst wurden teurer

Die Preise für Nahrungsmittel in Bayern stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat insgesamt um 4,8 Prozent. Diese Entwicklung macht auch vor den Blauen Zipfeln, dem Klassiker der fränkischen Küche, nicht halt. Bei der im Essigsud gegarten Bratwurst verzeichnet die Beilage die höchste Teuerungsrate, nur Zwiebeln sind günstiger geworden:

Werden alle Lebensmittel teurer? So wirkt sich die Inflation auf 6 beliebte Gastro-Gerichte aus

2. Spagetti Bolognese: Preise für Tomaten sind gestiegen

Während Zwiebeln und Knoblauch im März 2022 günstiger waren als im März 2021, zogen die Preise für Nudeln und Hackfleisch deutlich an. Da dem Bayerischen Landesamt für Statistik keine Inflationsrate für Tomatensauce vorliegt, sind hier die Preise für frische Tomaten angeführt:

Werden alle Lebensmittel teurer? So wirkt sich die Inflation auf 6 beliebte Gastro-Gerichte aus

3. Fränkisches Schäufele: Schweinebraten wurde günstiger

Für das fränkische Schäufele wird das rohe Schulterstück mit Knochen und Schwarte in einem Bräter geschmort. Auch etwas Bier in der Soße darf nicht fehlen. Die Preise für Schweinefleisch für den Braten sind im Vergleich zum Vorjahresmärz gesunken. Insgesamt müssen Verbraucherinnen und Verbraucher dem Statistischen Landesamt zufolge bei Fleischwaren in diesem Jahr 4,4 Prozent allerdings höhere Preise zahlen. Immerhin, der Preis für Sauerkraut in Dosen bliebt konstant.

Werden alle Lebensmittel teurer? So wirkt sich die Inflation auf 6 beliebte Gastro-Gerichte aus

4. Döner: Nur bei Zwiebeln sank der Preis

Spürbar nach oben entwickeln sie sich die Preise für Gemüse mit einem Plus von 9,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zubereitung des Döners werden die meisten wohl dem Imbiss um die Ecke überlassen. Doch das Beispiel des gefüllten Fladenbrotes zeigt deutlich, wie hoch die Inflationsraten inzwischen teilweise geworden sind und wie stark sie sich von Produkt zu Produkt unterscheiden.

Werden alle Lebensmittel teurer? So wirkt sich die Inflation auf 6 beliebte Gastro-Gerichte aus

5. Schnitzel Wiener Art: Alles teurer, außer das Schnitzel

Die Preise der aktuell stark nachgefragten Speisefette und Speiseöle sind im März im Vorjahresvergleich um deutliche 18,7 Prozent angestiegen. Wer beim Braten in der eigenen Küche zum Sonnenblumenöl greift, muss dafür sogar über 30 Prozent mehr bezahlen als im vergangenen Jahr. Das originale Wiener Schnitzel ist aus Kalbsfleisch. Der Preis dafür stieg um 2,0 Prozent. Für das Schnitzel Wiener Art wird Schweinefleisch verwendet, das etwas günstiger wurde.

Werden alle Lebensmittel teurer? So wirkt sich die Inflation auf 6 beliebte Gastro-Gerichte aus

6. Fränkisches Hochzeitsessen: Nudel, Fleisch und Meerrettich kosten mehr

Auch die Statistik kennt ihre Grenzen. Der Preis für Preiselbeeren wird vom Bayerischen Landesamt nicht erfasst. Beim fränkischen Hochzeitsessen wird Tafelspitz verwendet, der hier unter Rinderlende aufgeführt wird. Im Allgemeinen stieg der Preis für Rindfleisch um 13,3 Prozent. Und auch die Nudeln wurden erheblich teurer.

Werden alle Lebensmittel teurer? So wirkt sich die Inflation auf 6 beliebte Gastro-Gerichte aus

Ein Ende des Anstiegs der Lebensmittelpreise ist vorerst nicht in Sicht. So kündigten jüngst verschiedene Einzelhandelsketten und Discounter weitere Preiserhöhungen für bestimmte Produkte an. Es werde an der Supermarktkasse erst einmal keine anhaltende Abwärtsbewegung mehr geben, meint auch Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbands Deutschland.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Schweinfurt
Jonas Keck
Lebensmittelpreise
Preise
Schweinebraten
Statistisches Bundesamt
Tomatensauce
Wiener Schnitzel
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • F. H.
    Zu einem echten Wiener Schnitzel werden keine Pommes frites serviert. Und es wird auch nicht in Sonnenblumenöl gebraten. Es wäre realistischer gewesen, als Beispiel das Schnitzel nach Wiener Art zu nehmen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • B. H.
    Hier in Italien sind die Preise für Lebensmittel auch gestiegen. Im Schnitt etwa 3-4 Prozent, eben was die Weltmarktpreise vorgeben. Alles andere ist von Grünen nur hausgemacht in D. Energieabgaben, Fleisch muss teuer sein (Özdemir), Spritbesteuerung, Mindestlohn, Panik, Hirten, Rationierung, GürtelengerParolen. Wir spinnen. Es ist total überzogen. Kein Döner muss nun 7.30 Eur kosten, wenn man schaut, wie gering der Wareneinsatz im Grunde ist. Er kostete vor 5 Jahren 3,50 Eur. Wer gewinnt und wofür?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. S.
    Nur ca. 25% der deutschen Bevölkerung steht in einem Job, in dem auch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge bezahlt werden.
    Wer ständig nach Preisbremsen, Unterstützungen, und was weiß ich was alles ruft, was das Leben billiger und angenehmer macht, sollte sich mal die Frage stellen, wo dieses Geld denn eigentlich herkommen soll?
    Diese 25% der Bevölkerung gehen jeden Tag arbeiten, und finanzieren damit den "Rest" von ca. 75% unserer Bevölkerung.
    Das Leben wird aus verschiedenen Gründen immer teurer: Klimawandel, Ukraine-Krieg, Folgen der Corona-Krise, etc.
    Die Idee, dass man diesen 25% immer mehr Geld wegnehmen will, nur dass die restlichen 75% es besser haben, finde ich absurd! Jetzt muss halt jeder seinen Gürtel enger schnallen, und nicht nur die, die das Geld verdienen das da lustig verteilt wird!!!
    Ich bekomme als Single nur noch knapp über 40% meines Bruttogehalts ausbezahlt...
    Hier läuft irgendwas gewaltig schief...
    Dafür sehe ich es bald nicht mehr ein, zu arbeiten...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. K.
    @Oreus.Da verdienst du eine Wahnsinnskohle
    Selbst bei 50000.-pro Monat bleiben über50% Netto Mit KiSt.
    Bei 100000/Monat reisst du die 50% Grenze Netto 49,95%
    Das ist aber alles ohne Steuererstattung
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. Z.
    Aber vermutlich ohne Berücksichtigung der Sozialversicherung. Oder?

    (Ich habe es nicht nachgerechnet.)
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • F. H.
    Und fast 25 Prozent der Hartz4-Empfänger arbeiten. Das große Problem heißt Steuervermeidung.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • U. K.
    Sehr gut gemachter und anschaulicher Bericht. Bitte öfters so.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • S. K.
    Dann kommen halt jetzt mehr Zwiebeln auf den Döner statt Fleisch.die sind ja billiger geworden 😀
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • W. S.
    Es kommt auch der Mindestlohn dazu beim Essen gehen. Gleichzeitig Energiekosten, die sich auch in den Preisen niederschlagen. Wir werden uns auch in Zukunft auf diese Preise einstellen müssen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • P. K.
    Wer für's Hochzeitsessen Rinderlende sieden lässt hat eh ein Luxusproblem, da schaden +20,4% nicht.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • D. P.
    Die Preise bei Lebensmittel sind seit Januar um bis zu 40% gestiegen. Wo bleibt die Preisbremse für Lebensmittel? Ach, stimmt. Das wäre ja Politik für die „echten“ Armen. Das will man ja nicht.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • W. V.
    Gefällt mir nicht!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten