Das Problem sprach Hans-Jürgen Beck vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) vor kurzem deutlich an: "Für die Radfahrenden ist die Löwenbrücke das Übel Nummer eins in Würzburg." Zur Lösung der kritischen Situation auf der Brücke, die sich Radfahrer derzeit mit Fußgängern, Autos, Bussen und Straßenbahnen teilen, liegt nun der vierte Vorschlag vor.
Was ist an diesem Vorschlag jetzt neu?
Der kommt von der Wählergemeinschaft Zukunft für Würzburg (ZfW). Stadtrat Wolfgang Baumann stellte ihn gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Michael Kraus bei einem Rundgang an der Mainlände der Öffentlichkeit vor: "Wir brauchen eine Radfahrer- und Fußgängerbrücke, kombiniert mit einer Seilbahn zur Festung." Für beide Gruppen würde sich die Lage verbessern, könnten sie nördlich der Löwenbrücke auf einer eigenen Brücke den Main überqueren.
Dem Vorschlag nach überspannt sie den Fluss und auch die Saalgasse, wodurch laut Kraus in alle Richtungen ein ampel- und kreuzungsfreier Verkehrsfluss möglich wäre. Nördlich der Löwenbrücke sei ein mit dem Stadtbild verträglicher Übergang möglich, zudem befindet sich die Anlegestelle der Kreuzfahrtschiffe in direkter Nähe. "Es ist eine große Chance, dass man mit einer neuen Brücke gleich allen Bedürfnissen gerecht werden kann", findet Baumann.
Wie sehen die bisherigen Vorschläge aus?
Zuvor hatte die CSU-Stadtratsfraktion eine eigene Brücke für Radfahrer und Fußgänger nahe der Löwenbrücke vorgeschlagen. Die SPD brachte daraufhin als Alternative einen an der Brücke angehängten Steg ins Gespräch, wonach von der ÖdP-Fraktion der Vorschlag kam, die Anzahl der Fahrstreifen auf der Löwenbrücke von drei auf zwei zu verringern und die Straßenbahngleise zu verlegen, um mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen.
Die bisherigen Vorschläge würden den ebenso kritischen Kreuzungsbereich von Leistenstraße und Löwenbrücke ignorieren. "Alle drei Ideen beziehen sich lediglich auf die Löwenbrücke und missachten das Problem dieser Kreuzung", findet Kraus. Der von der ZfW vorgeschlagene Brückenschlag würde diesen verkehrstechnisch sensiblen Bereich umgehen.
Was hat die Brücke mit der Seilbahn zu tun?
Eine Seilbahn schwebt zwar noch nicht über den Köpfen der Würzburger, doch seit einiger Zeit wieder in ihren Köpfen. Eine Nutzung von Seilbahnen im ÖPNV kehrte als Thema zurück, da der Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss Anfang April beschlossen hatte, einen entsprechenden Antrag von Stadtrat Wolfgang Roth (CSU) weiterhin zu verfolgen. Nicht nur zur Entlastung des städtischen Verkehrs, sondern auch als bequeme Möglichkeit, die Festung Marienberg und das neue Fränkische Landesmuseum zu erreichen, ist eine Seilbahn im Gespräch.
Warum soll die Seilbahn zur Festung fahren?
Spätestens seit den Plänen zur Sanierung und Umgestaltung der Festung, die sich der Freistaat rund 100 Millionen Euro kosten lässt, steht eine einfachere Erreichbarkeit des Areals zur Debatte. In seinen Plänen nennt Kraus die Seilbahn hinauf zur Festung "das i-Tüpfelchen". Die Talstation könnte sich an die Brücke anschließen und neben ihr auf der Grünfläche zwischen Saalgasse und Main stehen. Die Bergstation stellt er sich in der Bastei St. Johann Baptist im Festungsring vor.
- Lesen Sie auch: Engstelle Löwenbrücke: Drei Varianten zur Problemlösung
- Lesen Sie auch: Kommt jetzt eine eigene Fahrradbrücke neben der Löwenbrücke?
"Eine Seilbahn müsste so ausgerichtet sein, dass man aus der Gondel auf die Stadt schauen kann", führt Baumann als Argument für den Standort an. Als Beispiel nennt er die Koblenzer Seilbahn. Die ZfW sieht ihren Vorschlag als einen Diskussionsbeitrag zur Lösung der beengten Verkehrssituation an und auf der Löwenbrücke. Auf Details verzichtet Kraus bewusst: "Wir haben uns ein paar Gedanken dazu gemacht, die genaue Ausarbeitung müssten Planer übernehmen."
Anstatt einer Brücke über den Main einfach einen 6 spurigen Fahrradtunnel unter dem Main bauen, 3 Spuren je Richtung.
Zum einen beeinträchtigt er dass Stadtbild nicht und zum anderen bekommen Baumann, Kraus & Co bekommen endlich ihren lang ersehnten Tunnel!
Und sie würden sogar noch einen zweiten Tunnel bekommen, wenn man eine Standseilbahn unterirdisch zur Festung bauen würde, ähnlich der Bahn am Kitzsteinhorn in Österreich.
Was wollen die also mehr?
(Achtung: Ironie!!!!!)
Da gehen jetzt die "Tunnel-Sektierer", die ja gegen die jetzige A 3 Trasse waren, auch weil die noch in Bau befindliche Talbrücke Heidingsfeld angeblich das Stadtbild von Würzburg beeinträchtigen würde, und wollen eine neue Brücke über den Main inklusive einer Seilbahn!?
Ja was beeinträchtigt dass Stadtbild denn eher?
Die Talbrücke Heidingsfeld oder eine neue Brücke über den Main inklusive einer Seilbahn!?
Da wäre ich doch glatt für einen Bürgerentscheid, der diesen Irrsinn der "Tunnel-Sektierer" hoffentlich verhindert!
Ich bin einer neuen Brücke nicht abgeneigt. Wobei ich finde, dass auf den bestehenden Brücken mehr als genug Raum für den pkw Verkehr vorhanden ist, der schlicht umverteilt werden sollte zugunsten des Fuß - und Radverkehrs.