
Hunderttausende Menschen treten Jahr für Jahr aus der Kirche aus – auch in Unterfranken schrumpfen die Kirchen drastisch. Warum wenden sich viele Menschen von der Kirche ab? Was passiert mit einer stark katholisch geprägten Region, wenn so viele Menschen aus der Kirche austreten? Und: Kann das Konzept Kirche überhaupt noch für die Zukunft funktionieren?
Im neuen Main-Post-Podcast "Kirche ade?" analysieren Ella Knigge und Leon Kaessmann die Lage der Kirche in Unterfranken. Ihre Reise führt sie in kleine Dorfkirchen, über einen Schweinfurter Jugendtreff bis ins Bischofshaus in Würzburg. Zusammen beleuchten sie, wie sich die hohen Kirchenaustrittszahlen auf die Menschen in der Region auswirken.
Folge 1: Ich fall' vom Glauben ab
In der ersten Folge geht es um die Ursachen der Kirchenaustritte. Hierarchische Strukturen, keine Gleichberechtigung von Frauen, sexueller Missbrauch und der Umgang damit. All diese Dinge sprechen für viele Menschen für einen Kirchenaustritt. Das hat auch die sechste Kirchenmitgliederuntersuchung ergeben. Bei vielen spielt Religion im Alltag auch einfach keine Rolle mehr.
Folge 2: Lasst die Kirche im Dorf!
In Folge zwei von "Kirche ade?" fahren Ella Knigge und Leon Kaessmann aufs unterfränkische Land und wollen herausfinden, inwiefern sich die Sparmaßnahmen des Bistums auf die gläubigen Christen auswirken. Von gleich zwei katholischen Kirchen in Euerbach kann in Zukunft wohl nur eine weiter unterhalten werden. Die beiden Gotteshäuser sind – wie alle Kirchen in Unterfranken – "kategorisiert" worden. Wie entscheidet ein gespaltenes Dorf über seine Kirchen?
Folge 3: Die Lücke im System
In der dritten Folge von "Kirche Ade?" geht es um die Kirche als sozialen Träger. Wie geht es im Bistum Würzburg weiter, wenn die katholische Kirche nicht mehr so viele soziale Aufgaben finanzieren kann? In der Gemeinde Schonungen im Landkreis Schweinfurt will die Kirche sieben von neun Kitagebäude an die Gemeinde verkaufen. Eine enorme finanzielle Belastung, doch der Bürgermeister hat keine andere Wahl, als sich auf einen Deal mit der Kirche einzulassen.
Folge 4: Kirche 2.0?
In der vierten und letzten Folge von "Kirche ade?" geht es um die Menschen, die sich in Unterfranken für Veränderungen innerhalb der Kirche einsetzen. "Kirche im Hubland e.V." kommt ganz ohne Kirchengebäude aus. Ihr Ziel: So nah dran an den Menschen sein wie möglich. Die evangelische Diakonin Stine Hassing lebt das Konzept Kirche vor Ort. Zurück zum Ursprung, zum Predigen bei den Menschen – so soll die Zukunft der Kirche hier aussehen. Geht das auf?