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Würzburg
Kirchenaustritte in Würzburg: Warum diese 10 Menschen noch oder nicht mehr in der Kirche sind
In der Diözese Würzburg sind mehr Menschen als bisher aus der Kirche ausgetreten. Zehn Würzburgerinnen und Würzburger sagen, warum sie noch oder nicht mehr in der Kirche sind.
Zum Kirchenaustritt äußern sich zehn Menschen aus der Region Würzburg (von links):  Lukas Hirsch, Jeanette Unger, Ingo Fischer, Hannah König, Reiner Knott, Emilia Lipecki, Patrick Gebbert, Natalia Afanasänko, Lennart Falter, Laura Giffel
Foto: Silvia Gralla | Zum Kirchenaustritt äußern sich zehn Menschen aus der Region Würzburg (von links):  Lukas Hirsch, Jeanette Unger, Ingo Fischer, Hannah König, Reiner Knott, Emilia Lipecki, Patrick Gebbert, Natalia Afanasänko, ...
Franziska Jahn
 |  aktualisiert: 09.07.2023 04:47 Uhr

2022 sind mehr als 500.000 Menschen in Deutschland aus der katholischen Kirche ausgetreten. Das ist ein neuer Negativrekord. In Würzburg traten vergangenes Jahr 16.081 Menschen aus der Kirche aus - mehr als 2021 (10.567). Auslöser und Gründe für einen Kirchenaustritt sind vielfältig. Wie stehen die Würzburgerinnen und Würzburger zur Kirche?

1. Hannah König (20) aus Würzburg, studiert Wirtschaftswissenschaft: "Ich selbst bin in unserer Gemeinde aktiv und leite Gruppenstunden"

Hannah König (20) aus Würzburg, studiert Wirtschaftswissenschaft.
Foto: Silvia Gralla | Hannah König (20) aus Würzburg, studiert Wirtschaftswissenschaft.

"Ich bin noch in der Kirche. Meine Eltern haben mir das mitgegeben. Ich bin als Kind immer in die Kirche gegangen und auszutreten stand für mich nie zur Debatte – auch jetzt nicht. Ich selbst bin in unserer Pfarrei 'Unsere liebe Frau'  auch aktiv und leite Gruppenstunden oder das Zeltlager. Unsere Jugend ist da stark vertreten. Bis man 16 Jahre alt ist, ist man Gruppenkind und dann wird man zum Gruppenleiter. Die Kommunionkinder werden schon weniger in den letzten Jahren, aber im Jugendzeltlager waren wir jetzt 80 Leute. Außenrum bekomme ich schon mit, dass das alles etwas instabil ist und dass sich immer weniger Leute ehrenamtlich engagieren. Während Corona hatten wir aber die Regelung, dass alle ihre Freunde aus der Schule mitbringen durften. Das mussten dann natürlich keine katholischen Leute sein. Viele, auch von unseren Gruppenleitern, sind jetzt zum Beispiel evangelisch."

2. Ingo Fischer (60) aus Kitzingen, Professor für Chemie: "Für mich ist bis jetzt das Level des Ärgerns bis an die Grenze gekommen, aber noch nicht drüber weg"

Ingo Fischer (60) aus Kitzingen, Professor für Chemie.
Foto: Silvia Gralla | Ingo Fischer (60) aus Kitzingen, Professor für Chemie.

"Warum bin ich noch in der Kirche? Das ist eine gute Frage, die ich mir manchmal selbst auch stelle. Ich glaube, aus Tradition. Ich komme aus einer christlichen Familie und ich habe es bisher noch nicht geschafft, mich zu überwinden und auszutreten. Darüber nachgedacht habe ich allerdings schon häufiger. Ich bin in der evangelischen Kirche und die ist für mich mittlerweile ein so beamtenhafter Laden. Ich habe den Eindruck, da sitzen Leute, die keine Lust haben zu arbeiten und die auch keinerlei Spiritualität mehr besitzen. Und mit dem Glauben selbst? Glaube ich an die Auferstehung? Vermutlich eher nicht. Auf der anderen Seite tut die Kirche auch Gutes. Für mich ist bis jetzt das Level des Ärgerns bis an die Grenze gekommen, aber noch nicht drüber weg."

3. Emilia Lipecki (21) aus Würzburg, studiert Lehramt: "Ich bin noch in der Kirche, weil ich irgendwann mal kirchlich heiraten und meine Kinder taufen lassen möchte"

Emilia Lipecki (21) aus Würzburg, studiert Lehramt.
Foto: Silvia Gralla | Emilia Lipecki (21) aus Würzburg, studiert Lehramt.

"Ich bin noch in der Kirche, weil ich irgendwann mal kirchlich heiraten und meine Kinder taufen lassen möchte. Die Kirchensteuer finde ich auch nicht so hoch. Als Studentin zahle ich gerade eh nichts und als ich einen Nebenjob hatte, habe ich zwei Euro bezahlt. Ich kann aber auch verstehen, wenn Leute sich dazu entscheiden, aus der Kirche auszutreten. Mittlerweile sind so viele Skandale hochgekommen, dass ich selbst auch darüber nachdenke, weil ich das auch nicht unterstützen will, was passiert ist. Aber ich will auch kirchlich heiraten, deshalb bin ich da im Zwiespalt. Vielleicht ändert sich meine Meinung noch, wenn ich älter bin."

4. Patrick Gebbert (27) wohnt in Würzburg, Doktorand an der Uni: "Bei den ganzen Skandalen habe ich mir gedacht, dass möchte ich nicht weiterhin finanziell unterstützen"

Patrick Gebbert (27) wohnt in Würzburg, Doktorand an der Uni.
Foto: Silvia Gralla | Patrick Gebbert (27) wohnt in Würzburg, Doktorand an der Uni.

"Ich bin letztes Jahr aus der Kirche ausgetreten. Das hatte verschiedene Gründe. Der Glaube war nicht mehr so da und bei den ganzen Skandalen habe ich mir gedacht, dass möchte ich nicht weiterhin finanziell unterstützen. Auslöser für meinen Austritt war dann eine Dokumentation im Fernsehen, in der die Missbrauchsfälle aufgearbeitet wurden. Befremdlich finde ich auch, dass man dann noch bezahlen muss, um auszutreten, wobei man sich als Kind ja nie entschieden hat, einzutreten. In meiner Familie bin ich bisher der einzige, der aus der Kirche ausgetreten ist."

5. Jeanette Unger (61) aus Marktsteft, Rentnerin: "Ich bin seit 18 Jahren im Kirchenvorstand"

Jeanette Unger (61) aus Marktsteft, Rentnerin.
Foto: Silvia Gralla | Jeanette Unger (61) aus Marktsteft, Rentnerin.

"Ich bin noch in der evangelischen Kirche und auch noch sehr aktiv in der Kirche. Ich bin seit 18 Jahren im Kirchenvorstand. Austreten ist für mich absolut keine Option. Man liest immer Berichte in der Zeitung und da kann ich mir natürlich schon vorstellen, dass jemand verärgert ist oder schlechte Erfahrungen gemacht hat und dann austreten möchte. Bei uns in der Kirche treten zurzeit auch mehr Leute aus als ein. Ich denke, man könnte bei den ganz Kleinen anfangen und die wieder mehr für die Kirche begeistern mit Kinder- und Jugendarbeit, dass man alles modernisiert. Wir merken das bei uns in der Kirche, wenn besondere Gottesdienste zum Beispiel im Freien stattfinden, dann kommen sehr viel mehr Leute, wie standardmäßig am Sonntag. Diese niederschwelligen Angebote sind beliebt bei uns."

6. Lukas Hirsch (23) wohnt in Würzburg, studiert Geographie und Archäologie: "Die Kirche ist für mich nur noch ein Relikt aus der Kindheit"

Lukas Hirsch (23) wohnt in Würzburg, studiert Geographie und Archäologie.
Foto: Silvia Gralla | Lukas Hirsch (23) wohnt in Würzburg, studiert Geographie und Archäologie.

"Ich bin in der Kirche, römisch-katholisch. Auch, weil ich es noch nicht geschafft habe, auszutreten. Es ist auch gar nicht so einfach auszutreten. Da muss man ja noch bezahlen, bevor man austreten kann. Ich habe auch nichts mehr mit der Kirche zu tun. Das ist nur noch ein Relikt aus der Kindheit, dass man da in der Kirche war. Kirchensteuer zu zahlen, wenn man keinen Bezug mehr zur Kirche hat, gerade als Student, wo man eh nicht so viel Geld zur Verfügung hat, finde ich nicht sinnvoll. Nur für die Hochzeit in der Kirche zu bleiben, ist für mich kein Argument. Ich will sowieso nicht kirchlich heiraten. Ich kenne viele, die schon ausgetreten sind, aber auch viele, die drinnen bleiben. Manchmal bietet es sich an, wenn man in der sozialen Arbeit tätig ist, weil es da teilweise Jobvoraussetzung ist."

7. Natalia Afanasänko (59) aus Würzburg: "Der Glaube und Kirchenbesuche sollten von Kindheit an in den Familien vermittelt werden"

Natalia Afanasänko (59) aus Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Natalia Afanasänko (59) aus Würzburg.

"Ich bin bei unserer orthodoxen Kirche hier in Würzburg. Das ist die einzige hier in Würzburg und die besuche ich sehr gern. Ich bin ein gläubiger Mensch und ich habe dort viele Freunde, viele Bekannte und das ist gut für meine Seele. Das Leben allgemein hat sich stark verändert, besonders für die jungen Leute. Die haben ganz andere Interessen. Ich denke, der Glaube und auch Kirchenbesuche sollten von Kindheit an in den Familien vermittelt werden. Ich kenne bei uns niemanden, der aus der Kirche ausgetreten ist. Wir haben eine sehr gute Gemeinde und in letzter Zeit sind besonders viele Leute sogar eingetreten. Bei uns sind deutsche Leute, ukrainische und russische Leute zusammen und wir haben keine Probleme. Wir haben eine sehr angenehme Atmosphäre und da kann jeder etwas für sich finden."

8. Lennart Falter (27) wohnt in Würzburg, studiert Mathematik: "Kirche ist für mich Tradition und hat einen kulturellen Wert"

Lennart Falter (27) wohnt in Würzburg, studiert Mathematik.
Foto: Silvia Gralla | Lennart Falter (27) wohnt in Würzburg, studiert Mathematik.

"Ich bin noch in der Kirche. Bisher habe ich mir um einen Austritt noch keine Gedanken gemacht, weil ich als Student ja nichts zahlen muss. Wenn ich was zahlen müsste, würde ich vermutlich schon austreten. Ich kann nachvollziehen, wenn andere Leute aus der Kirche austreten. Ich weiß gerade auch nicht, was mein persönlicher Profit davon ist. Physisch gehe ich sehr gerne in Kirchen, ins Käppele hier zum Beispiel. Aber ich weiß nicht, was meine Kirchenmitgliedschaft da für einen konkreten Vorteil bietet. Meine Eltern sind nicht mehr in der Kirche. Aus symbolischen Gründen bin ich aber lieber in der Kirche. Das ist auch Tradition und hat einen kulturellen Wert und ich würde mich vom Christentum per se nicht abwenden."

9. Laura Giffel (33) aus Würzburg, Sozialpädagogin: "Die Kirche müsste Verantwortung übernehmen und Tatkraft zeigen"

Laura Giffel (33) aus Würzburg, Sozialpädagogin.
Foto: Silvia Gralla | Laura Giffel (33) aus Würzburg, Sozialpädagogin.

"Tatsächlich habe ich einige Freunde, die schon aus der Kirche ausgetreten sind. Ich bin noch in der Kirche, aber ich bin auch immer mal wieder am Überlegen. Bis jetzt habe ich den Schritt noch nicht gewagt. Die Schlagzeilen, die die katholische und auch die evangelische Kirche machen und das Vertrauen in die Kirche lassen mich überlegen. Ich war nie Kirchengängerin in dem Sinne, bin schon gläubig, aber an die Institution Kirche noch einen Glauben zu haben, fällt mir schwer. Das Kirchenbild ist einfach nicht das Beste, das muss man leider sagen. Die Kirche müsste Verantwortung übernehmen, Tatkraft zeigen und näher dran sein an der aktuellen Zeit."

10. Reiner Knott (68) aus Mainstockheim, Weinbautechniker: "Ich habe schon viele gute Sachen erlebt und mich dabei auf den Glauben gestützt"

Reiner Knott (68) aus Mainstockheim, Weinbautechniker.
Foto: Silvia Gralla | Reiner Knott (68) aus Mainstockheim, Weinbautechniker.

"Ich bin in der Kirche, weil der Glaube für mich von Kindheit an eine ganz wichtige Sache war und weil ich in ihm verwurzelt bin. Ich habe schon viele gute Sachen erlebt und mich dabei auf den Glauben gestützt. Der Glaube trägt mich. Ich bin auch bei uns in der evangelischen Kirche im Kirchenvorstand. Das Argument, wegen der Kirchensteuer auszutreten, kann ich nicht nachvollziehen. Die jungen Leute müssten mehr für die Kirche begeistert werden. Das ist schon immer mein Credo. Das fängt im Kindergarten bei Kindergottesdiensten an. Bei den Katholiken treten ja so viele aus, wegen der Missbrauchsfälle. Und da ist ganz klar: Das Zölibat müsste aufgehoben werden."

 
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  • T. H.
    Warum wird immer erwartet, dass es bei der Kirche alles umsonst geben soll? Die kirchlichen Einrichtungen arbeiten mit Angestellten und haben die gleichen Kosten wie jedes andere Unternehmen auch.
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  • A. K.
    Es erwartet doch niemand, dass die Kirchen Leistungen die andere abrechnen für lau gebe sollen. Es ist halt nur so, dass immer wieder von Kirchenfans behauptet wird, dass sie eben das tun. Weiter oben ist das doch so zu lesen.
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  • A. K.
    An alle, die hier wieder mit der Mähr von der großzügigen Kirche rüberkommen, die Heime, Krankenhäuser, Kindergärten etc. betreibt, sei gesagt, das alles ist nicht für lau. Nicht für Kirchenmitglieder und nicht für Nichtmitglieder. Kostenträger sind immer die Bewohner, die Kassen, die Patienten, die Kommunen und auch direkt die Leute, welche z.B. die Kinder in den Kindergarten bringen. Bei der Kirche gibt es keine Leistung für lau. Die nimmt das Geld überall wohnest geht, genau so, wie nichtkirchliche Träger. Aber wer an eine Kirche glaubt, glaubt halt auch immer noch an die Mähr von der großzügigen Kirche.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Es sind über 16000 Kirchenaustritte im Bistum Würzburg und damit eine Steigerung um über 50% im Vergleich zum Vorjahr! Bitte um Artikelkorrektur - Quelle: https://pow.bistum-wuerzburg.de/aktuelle-meldungen/detailansicht/ansicht/erstmals-zahlen-fuer-die-pastoralen-raeume/
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  • F. J.
    Danke für den Hinweis. Wir haben die Zahl korrigiert.
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  • F. J.
    Danke für den Hinweis. Wir haben die Zahl korrigiert.

    Franziska Jahn (Redaktion Würzburg)
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  • B. F.
    Crux mit dem Kreuz?

    Das Fatale einerseits ist das Belebende andererseits. Fatal, dass charakterschwache Menschen das Priesteramt bekleiden dürfen, belebend die große Freude am Gedanken der christlichen Nächstenliebe ( Nietzsche sah in ihr eine Sklavenmoral!) und Charitas, welche das soziale Zusammenleben so ungemein bereichert. Überall da, wo Menschen versagen, und wir Menschen verkörpern nun einmal die Kirche und dei Gemeinde, ensteht viel Leid und Unrecht. Überall dort, wo Menschen in Frieden wohlgesinnt die Wohlfahrt pflegen, kann die Conditio humana wachsen, florieren und gedeihen. Die KIrche ist so ambivalent, wie der Menssch selbst. Wir sind alle janusköpfig.
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  • S. F.
    Kirche, wie sie jetzt großteils existiert: das kann weg! Das ist nicht mehr Salz, das ist nur noch fad und kraftlos! Das ist nicht Licht, dass ist Finsternis pur!

    Altenpflege, Krankenhäuser und Schulen - das können andere auch und oft auch besser.

    Fazit: Kirche kann weg. Oder?

    Wo Kirche aber das ist, was sie sein soll, Licht und Salz, da ist sie das, weil sie den auferstandenen Christus predigt und (!) lebt. Und da braucht es auch keine Kirchensteuer, weil da die Leute freiwillig geben und mehr als nur den Kirchensteuersatz.
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  • G. S.
    Von wegen was die Kirche leistet, ich verzichte gerne auf die Feiertage möchte aber im Gegenzug keinen Bischof mehr aus Steuergelder bezahlt sehen ,und die Baulast für die Gebäude wie meist üblich auch nicht.
    Auch arbeiten Caritas und Co. Nicht für Gotteslohn, und bekommen Defizite aus Steuergelder querfinanziert.
    Das alles hat nichts mit dem Glauben zu tun, ich hadere nur mit dem Bodenpersonal.
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  • I. E.
    Die Querfinanzierung der Defizite ist auch nicht mehr als recht und billig - denn die Caritas übernimmt hier Aufgaben, die zu den staatlichen Pflichtaufgaben gehören (Altenpflege - Krankenversorgung - Kindergärten)!
    Allerdings werden diese Einrichtungen (gerade was Sozialstationen oder Kindergärten angeht) von EHRENAMTLICHEN geleitet - das müsste dann in staatlicher Trägerschaft eine bezahlte Verwaltung machen!
    Wer finanziert das dann? Der Steuerzahler!
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  • E. V.
    Kindergärten von Ehrenamtlichen geleitet? Wohl kaum.
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  • T. H.
    Doch, das ist tatsächlich so. Der Träger unseres Kindergartens ist ein Verein, der von Ehrenamtlichen geleitet wird Auch die Kindergartenbeiträge werden von einem ehrenamtlichen Kassier verwaltet.
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  • L. W.
    @ Faultier

    Ja das stimmt mir der ehrenamtlichen Tätigkeit.

    Eine Verwandte hat jahrzehntelang ehrenamtlich mit ca. 20 Wochenstunden diese Verwaltungstätigkeit für einen katholischen Kindergarten und im Sekretariat der Pfarrei erbracht.

    Aber als Sie dann für Ihre goldene Hochzeit einen eigenen Gottesdienst am Samstag Morgen wollte um so mit den eingeladenen Gästen den Tag zu beginnen, bekam Sie von einem importierten Pfarrer nur den Hinweis auf die Vorabendmesse am Abend. In den könnte sie doch auch mit ihren Gästen gehen.

    Die Folge war, dass weder das Jubelpaar noch einer der Gäste an diesem Tag eine Kirche besuchte.

    Undank ist also in der katholischen Kirche der Lohn.
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  • T. H.
    Ich engagiere mich auch seit vielen Jahren in der Pfarrgemeinde. Ich würde nie auf die Idee kommen, für mich einen eigenen Gottesdienst zu einzufordern. In unserer Großpfarrei gibt es meines Wissens 40.000 Gläubige. Wie soll da der Pfarrer auf jeden einzelnen Wunsch eingehen? An der Stelle Ihrer Tante hätte ich auf die nächste Sonntagsmesse gewartet und da hätte man auch mit dem Verwandten feiern können.
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  • L. W.
    @ Faultier

    Meine Verwandte war nicht irgendein Gemeindemitglied.

    Ohne diese jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit hätte es vieles in ihrer Gemeinde nicht gegeben. Ich fand den Wunsch schon angemessen und nur den importierten Pfarrer mit der kalten Abfuhr reichlich unverschämt.

    Er hat in keinster Weise den ehrenamtlichen vielfältigen Einsatz gewürdigt. Er hat nicht einmal nachgefragt wie viel sie bereits an Lebenszeit für die Kirche aufgewandt hat.

    Nun ja, sie hat sich die Abfuhr gemerkt. Ihr Engagement deutlich reduziert.

    Und noch was, ein Großteil der Gäste war von weiter weg angereist oder hätte am Sonntag nicht kommen können.

    Dass in der römisch katholischen Kirche mittlerweile so wenige Pfarrer zur Verfügung stehen war lange absehbar und hätte bei vernünftigem Verhalten vermieden werden können.

    Aber jetzt Pfarrer importieren bringt überhaupt nichts. Die haben eben auch keine Dankbarkeit für die vielen langjährigen Ehrenamtlichen.
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  • I. E.
    Hm - nicht irgendein Gemeindemitglied - da fällt mir dann der Satz ein: Alle sind gleich - und manche aber dann doch gleicher? So nach dem Motto: Ich hab viel gemacht in der Gemeinde - also hab ich mehr Rechte?
    Seltsame Einstellung! Entweder ich mach das für die Gemeinde, weil ich das will - oder ich lass es!
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  • L. W.
    @ steigerwälder

    Natürlich hatte meine Verwandte es ohne Hintergedanken für die Gemeinde geleistet und all ihr Engagement eigentlich für die Kirche als selbstverständlich angesehen.

    In früheren Jahrzehnten wäre aber auch der gewünschte Gottesdienst für eine goldene Hochzeit von jedem Pfarrer erfüllt worden, auch bei Menschen, die deutlich weniger engagiert in der Kirche waren.
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  • I. E.
    Richtig, wie Sie sagen: in früheren Jahren, wo jedes Dorf seinen Pfarrer hatte!
    Heute gibt es einen Priester für X Gemeinden (Pfarreiengemeinschaft Rauhenebrach - 15 Gemeinden - 1 Pfarrer) - (Pfarreiengemeinschaft Baunach-Mürsbach, 7 Pfarreien in einer Ausdehnung von Nord nach Süd von etwa 30 Kilometern) - usw.!
    Und dann wird über die "importierten" Pfarrer geschimpft - die sicher nicht immer Idealbesetzung sind, aber ohne die gäbe es noch viel weniger Priester!)
    Diese Liste ließe sich lange fortsetzen!
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  • A. K.
    20 Wochenstunden für die Verwaltung eines Kindergartens! Das ist schon mehr als ineffektiv. So einen Zeitaufwand für diese Tätigkeit - Verwaltung eines einzigen Kindergartens - wird es wohl bei einer nichtehrenamtlichen Tätigkeit niemals geben. Das ist ja völlig außerhalb jeglichen Rahmens.
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  • L. W.
    @ ak24

    Wenn Sie den ganzen Kommentar gelesen und verstanden hätten, dann hätten Sie sich auch Ihre beleidigende Anmerkung sparen können.

    Meine Verwandte hat neben dem Kindergarten auch im Pfarrbüro und darüber hinaus in der Pfarrei alle möglichen Aufgaben übernommen.
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