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Würzburg
Parken auf der Würzburger Talavera kostet bald: So kam es zur Entscheidung
Das neue Stadtrats-Verkehrsbündnis hat sich durchgesetzt: Mit 27 gegen 21 Stimmen wurden Parkgebühren für die Talavera beschlossen. Kurz zuvor gab es dagegen noch Protest.
Bald nicht mehr kostenlos: Fürs Parken auf der Würzburger Talavera fallen künftig Gebühren an.
Foto: Patty Varasano | Bald nicht mehr kostenlos: Fürs Parken auf der Würzburger Talavera fallen künftig Gebühren an.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:28 Uhr

Alle Proteste im Vorfeld waren vergebens: Der Würzburger Stadtrat hat am späten Donnerstagabend mit Mehrheit einer Neustrukturierung der Parkzonen mit Gebührenerhöhungen und der höchst umstrittenen Bewirtschaftung der Talavera zugestimmt. Ab 1. Juni werden auf dem von vielen Berufspendlerinnen und -pendlern genutzten Gr0ßparkplatz 30 Cent pro angefangener halber Stunde fällig, der Tageshöchstsatz beträgt 9 Euro.

Die Entscheidung fiel um kurz vor Mitternacht mit den 27 Stimmen der Verkehrskoalition aus Grünen, FWG, Linken, FDP/Bürgerforum, ZfW, Würzburger Liste und ÖDP/WL, die im vergangenen Jahr das Konzept "Besser leben im Bischofshut" vorgelegt hatte. Sie ließ sich auch von den knapp 9000 Unterzeichnerinnen und Unterzeichnern – gut 4000 davon aus dem Landkreis – einer Online-Petition gegen die Bewirtschaftung der Talavera ebenso wenig umstimmen wie von mehr als tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung.

Die städtischen Beschäftigten hatten Oberbürgermeister Christian Schuchardt eine Unterschriftenliste übergeben, mit der sie sich "gegen die Einführung oder Erhöhung von Parkgebühren für Langzeit-Parkmöglichkeiten im innerstädtischen Bereich" aussprachen.

Protest im Vorfeld der Stadtratssitzung

Im Vorfeld hatten sich auch die Gewerkschaft der Polizei, die Industrie- und Handelskammer und der SPD-Ortsverein Zellerau gegen eine Bewirtschaftung der Talavera zum aktuellen Zeitpunkt ausgesprochen. Vor der Sitzung des Stadtrats gingen am frühen Nachmittag vor dem Eingang des Congress Centrums rund 25 Menschen bei einer vom Einzelhandelsverband HBE organisierten Demonstration auf die Straße und kritisierten die Erhöhung der Parkgebühren unter anderem als "Abzocke".

Vor der Stadtratssitzung im CCW gab es Protest: Rund 25 Teilnehmende einer Demo von Einzelhändlern wandten sich gegen die Bewirtschaftung der Talavera.
Foto: Johannes Kiefer | Vor der Stadtratssitzung im CCW gab es Protest: Rund 25 Teilnehmende einer Demo von Einzelhändlern wandten sich gegen die Bewirtschaftung der Talavera.

Erst sehr spät am Abend begann im Gremium die Diskussion um insgesamt neun Tagesordnungspunkte aus dem Bischofshut-Konzept. Dass dabei auch mit deutlichen Mehrheiten und teilweise einstimmig Maßnahmen wie eine mittel- bis langfristige Taktverdichtung bei der Straßenbahn auf zehn Minuten und Verbesserungen für Fußgänger und Radfahrende beschlossen wurden, ging in der hitzig geführten Debatte um die Stellplätze auf der Talavera unter.

Vor allem zwischen Sebastian Roth (Linke) und Wolfgang Roth (CSU) ging es am späten Abend hoch her: "Ich bin es leid, von der CSU ständig Denkverbote vorgeworfen zu bekommen", schimpfte der Linken-Fraktionschef, worauf ihm sein Namensvetter von der CSU "Freibieranträge" vorwarf.

Auch die Tatsache, dass durch die Neustrukturierung der Parkzonen die Tarife für Stellplätze in der Innenstadt ab Juni teilweise um ein Drittel erhöht werden, spielte in den Wortbeiträgen so gut wie keine Rolle. Lediglich Alt-OB Jürgen Weber ging darauf ein und warf den Antragstellern eine "manifestierte Autofeindlichkeit unter dem Deckmantel von mehr Grün" vor.

Debattenthema war vor allem die Sozialverträglichkeit

In der Debatte um die Talavera ging es vor allem um die Sozialverträglichkeit der Parkgebühren. Während die CSU die Bewirtschaftung für unsozial hält, gab die Grünen-Fraktionsvorsitzende Sandra Vorlova zu bedenken, dass es auf dem Großparkplatz nur etwa tausend Stellplätze gibt, aber rund 57 000 Menschen werktäglich als Berufspendler in die Stadt kommen: "Was machen denn die anderen 56 000?", fragte Vorlova.

Dem Stadtrat lagen zu diesem Punkt auch zwei unterschiedliche Gutachten vor: Der Planungsausschuss hatte sich mit 9:8 Stimmen für das Parkkonzept ausgesprochen, der Hauptausschuss mit demselben Ergebnis dagegen.

Das Bischofshut-Bündnis hatte auf die Kritik im Vorfeld reagiert und die Gebühren für den Großparkplatz von 50 Cent auf 30 Cent pro angefangener halber Stunde und den Tageshöchstsatz von zwölf auf neun Euro reduziert. Dieser Änderungsantrag wurde mit Mehrheit angenommen, anschließend wurde das Gesamtpaket der Parktarife gegen die 21 Stimmen von CSU, SPD, AfD und Jürgen Weber beschlossen.

Ein Kompromissvorschlag von Oberbürgermeister Christian Schuchardt und SPD-Fraktionschef Alexander Kolbow hatte zuvor nur sechs Befürworter gefunden, weil die CSU komplett dagegen stimmte: Vorgeschlagen wurde darin ein Tagestarif für Pendler in Höhe von 3 Euro für neun Stunden Parkzeit auf der Talavera, ein Monatsticket für 30 Euro und ein eigener kostenfreier Bereich für Anwohnerinnen und Anwohner aus der Zellerau. "Würzburg ist auf Arbeitnehmer und Fachkräfte angewiesen, der Preis von Parktickets ist dabei ein Standortvorteil", betonte Kolbow.

Auch ein Vertagungsantrag der CSU wurde mit deutlicher Mehrheit abgelehnt: CSU-Stadträtin Nadine Lexa hatte angesichts der zahlreichen Proteste gegen die Bewirtschaftung der Talavera vorgeschlagen, vor einer Entscheidung erst eine Bürgerbeteiligung durchzuführen.

 
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  • R. R.
    9 Stunden getagt und so ein Ergebnis ist mehr wie mangelhaft,es ist Unvermögen.
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  • H. S.
    Ich kann auch sehr gut im Internet einkaufen. Innerhalb des Bischofshuts mal schnell etwas einkaufen zu wollen, ist nicht mehr möglich. Das ist ein Projekt das man langfristig planen muss.
    Aber wie sieht es mit den vielen städtischen Bediensteten aus, die im Umland wohnen, und irgendwie auf die Arbeit kommen müssen: Denen empfehle ich, sich einen neuen Job bei einem nicht-staatlichen Unternehmen zu suchen: Denn die zahlen deutlich besser, und die stellen ihren Mitarbeitern auch ausreichend Parkplätze zur Verfügung.
    Zuerst hätte man das Nahverkehrskonzept verbessern müssen, bevor man die letzten Parkplätze in Würzburg unerschwinglich macht. Das Ergebnis wird sein: Niemand will mehr in der Stadt einkaufen, weil es einfach zu teuer und zu kompliziert wird. Und das geht auch bald gar nicht mehr, weil da auch keiner mehr arbeiten will... Wann soll jemand, der im Umland wohnt, aber in der Stadt arbeitet, denn aufstehen, dass er noch rechtzeitig am Arbeitsplatz in der Stadtmitte sein kann?
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  • E. S.
    Zum Glück muss ich nicht nach Würzburg...... ca. 200 Euro pro Monat fürs Parken...... hoffentlich entscheidet Kitzingen doch noch für eine richtige Einkaufsgalerie...... wäre eine Aufwertung nachdem würzbu
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  • H. G.
    Seid des Volkes Stimme nah sonst seit ihr nicht mehr lange da. Die Grünen sind besonders gut, bevorzugt ist der Übermut. Ihr könnt schon in den Nächsten Jahren besonders viel für die Grünen Sparen. Kommt herbei ihr Hexenmeister die Grünen bezahlen alle Geister, nur wenn sie gehen sollen ist es vorbei dann zahlt der Bürger die Hexerei.
    So dumm kann doch kein Franke sein, die paar grünen können es nicht sein.

    Ob 1-3-9 bis 30€ im Monat der Anfang macht die Lohneinbuße, einfach unsozial für Soziale Parteien in Demokratie und Grundrechte. Leben und Leben lassen, schaut was in zwei Jahren gelaufen ist. Der Bürger muss sich erst erholen. Wir bitten um Verständnis im Namen des Volkes.
    Danke
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  • P. S.
    Ich freue mich sehr, dass die Beschlussvorlage der Verkehrskoalition aus Grünen, FWG, Linken, FDP/Bürgerforum, ZfW, Würzburger Liste und ÖDP/WL im Stadtrat eine Mehrheit gefunden hat.

    Denn wer Straßen und kostenlose Parkplätze sät, wird noch mehr Verkehr ernten.

    Es wird höchste Zeit, dass sich der Autoverkehr in der Stadt Würzburg reduziert!!!
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  • R. Ö.
    Es wäre an der Zeit, das die Stadt Würzburg "Wolkenkuckucksheime" auf den Anhöhen rings um die Stadt für solche Menschen errichtet, welchen die Luft in der Stadt zu schmutzig ist!!!🤦‍♂️😆
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  • A. S.
    Was für eine armselige „Verkehrspolitik“! Was muss man für ein Brett vorm Kopf haben, um Petitionen und Gegenstimmen UND einen vernünftigen Kompromiss von OB und SPD-Fraktion einfach zu ignorieren?! - Leisten können muss man sich den grünen Schwachsinn, oder es tangiert die eigene Lebensführung nullkommanull.
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  • J. G.
    Die Stadtbediensteten können ja dafür öftes mal krank machen, dann sparen die sich auch Parkgebühren zwinkern
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  • W. S.
    Schade, aber die Arbeitnehmer aus dem Umkreis sind in dieser Rechnung nicht so bedeutend.
    Auch die Stellplätze in der Stadt - Würzburg ist eben für Menschen die nicht soviel verdienen dann nicht leistbar. Für Gutverdiener wohl nicht so problematisch.
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  • M. Z.
    Es wäre schön, wenn auch über die 8 anderen Punkte berichtet würde. Mich persönlich würden speziell die Verbesserungen für Fußgänger interessieren.
    (Radfahrverbot in den Fußgängerzonen und -zönchen wird es wohl nicht sein ...)
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  • B. L.
    Würzburg ade, das hat man den Wählern der Grünen zu verdanken.
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    Dass ausgerechnet CSU-Roth "Freibieranträge" vorwirft ist schon ein Treppenwitz. Das Parken auf der Talavera war ja nie kostenlos, nur bisher haben halt nicht die Nutzer:innen gezahlt, sondern die Allgemeinheit. Autofahren (und Parken) wird großteils von der Allgemeinheit subventioniert, die Autofahrer zahlen bei weitem nicht die gesellschaftlichen Kosten ihres Verkehrsmittels. Wenn jetzt die CSU sich jetzt populistisch vor die aufstampfenden Kleinkinder stellt, deren Parolen nichts anderes sind als ein egoistischs "ich will aber nichts fürs Parken zahlen", kann sie das natürlich machen. Anderen dann aber ausgerechnet "Freibieranträge" vorzuwerfen ist schon ziemlich schräg.
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  • G. G.
    Ob man Berufspendler als „aufstampfende Kleinkinder” diskreditieren muss?
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  • B. H.
    Wieder eine weitere dreiste Abzocke unter dem grünen Deckmäntelchen. Damit fährt kein einziger PKW weniger in die Stadt. Der Suchverkehr nimmt im Gegenteil zu. Genauso verlogen wie die horrende, völlig unnötig steigende CO2 Besteuerung oder die Rettet die Bienen Aktion im Angesicht des von den Grünen geplanten Massenneubaus von insektenschreddernden Windrädern (Spiegel 2017, nachlesbar). Grüner Lug und Trug. Das arbeitende, frei entscheidende Individuum soll für die grünen Phantasien vom Glück des Kollektivs aufkommen. Wie auch immer, wo auch immer. Demnächst bitte konsequenterweise auch Steuern aufs Atmen erheben.
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  • H. L.
    Grün wählen muss man sich halt leisten können.
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  • D. E.
    Unterschiede sind marginal.

    "FDP und Grüne (89 Prozent), gefolgt von der Union (88 Prozent), wurden besonders von Menschen gewählt, die ihre wirtschaftliche Situation als gut einstufen. Auch SPD-Wähler sind eher wirtschaftlich gut aufgestellt (85 Prozent), während unter den Wählern der Linken und der AfD mit 22 beziehungsweise 25 Prozent auch einige Menschen waren, die mit ihrer wirtschaftlichen Lage unzufrieden sind."
    https://www.focus.de/politik/deutschland/bundestagswahl/analyse-der-bevoelkerungsgruppen-wer-waehlte-wie-akademiker-und-reiche-waehlen-gruen-renter-spd_id_24280744.html

    Eher junge, gebildete wählen Grüne.
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  • J. R.
    tschüß Wübu
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  • M. F.
    Von mir aus kann die Stadt auch 10,00 €uro die Stunde Parkgebühren nehmen oder die Straßenbahneinzelkarte 20,00 € kosten. Waren kann man im Internet (hauptsächlich bei Amazon) bestellen und sich liefern lassen. Ganz ohne Parkgebühren oder Straßenbahnkosten. Und für die wenige male wo man zum Arzt in die Stadt müsste kann man auch hinlaufen oder das Fahrrad nehmen.
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  • C. W.
    Genau,sie möchte ich sehen wenn sie von hettstadt mit dem Rad zum Arzt fahren müssten und wieder zurück.
    Am besten noch bei regen und Schnee und im betagten Alter
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