Die Einführung von Parktickets für die Talavera steht für die neue Klimapolitik der Stadt. Diese wird von der Mehrheit der Menschen prinzipiell gefordert, weil Veränderungen nötig sind. Gleichzeitig tut sich der Einzelne schwer, sein Verhalten zu ändern. Dass die Grünen und ihre Partner jetzt von den Menschen über deren Geldbeutel Verhaltensänderungen erzwingen, bringt ihnen heute wenig Beifall – aber vielleicht umso mehr in der Zukunft.
Natürlich war der kostenlose Parkplatz nahe der Innenstadt besonders für Berufspendlerinnen und -pendler die bequemste Lösung. Für manche ist der Beschluss sicherlich ein harter Einschnitt. Auch Autofahrerinnen und -fahrer, die sich die 60 Cent pro Stunde leisten können, empfinden das als weitere Gängelung.
Insofern hätte einiges dafür gesprochen, mit der Bewirtschaftung zu warten, bis es am Stadtrand Park & Ride-Plätze gibt, wie die CSU-Fraktion im Stadtrat gefordert hat. Alternativen zur Talavera muss es allerdings auch jetzt schon geben, nicht wenige Woche im Jahr ist der Platz ja von Volksfesten, Zirkus oder ähnlichen Veranstaltungen belegt. Und hätte das Angebot von Park & Ride den Aufschrei von Pendlern und Einkäufern wirklich verhindert?
Abwarten ist keine Lösung
Was ganz eindeutig gegen das Warten auf Park & Ride spricht: Dessen Einführung wird seit gut zehn Jahren debattiert, acht Park & Ride-Plätze hat der Stadtrat vor vier Jahren beschlossen. Bis heute ist man bei keinem einen Schritt weiter.
Mit der Einführung der Talavera-Bewirtschaftung setzt sich die Verkehrs-Koalition im Würzburger Stadtrat selbst unter Druck. Jetzt muss das Bündnis liefern: besseren ÖPNV in Stadt und Landkreis, kostenlose Parkmöglichkeiten am Stadtrand und Vorschläge für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, wie diese betroffene Angestellte jetzt unterstützen können.
Privilegien für Stadtratsmitglieder und Behördenangestellte
Eine Möglichkeit sind Jobtickets, bei denen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sich an den Kosten des Monatstickets beteiligen. Die Stadt Würzburg übernimmt zum Beispiel 25 Prozent und bietet das sowohl ihren Mitarbeitenden als auch den Mitgliedern des Stadtrats an.
Letztere können aber, genauso wie die Verwaltungsspitze, zusätzlich einen verbilligten Stellplatz in der Marktgarage bekommen. Da Parkplätze in der Innenstadt jetzt teurer und rarer werden, sollten diese Privilegien auf den Prüfstand. Zwar sind diese für das Weltklima sicher nicht ausschlaggebend, aber es geht um die Akzeptanz der nicht mehr aufschiebbaren Verkehrswende. Die steigt, wenn es Veränderungen für alle gibt.
Für dass Umland wäre es klasse, wenn manches Geschäft nicht mehr in der Innenstadt wäre.
Für viele Würzburger wird es auch mehr Lebensqualität bieten, wenn weniger Verkehr wäre - so wär es für viele eine Gewinnsituation.
Wer damit ein Problem hat sollte mal ernsthaft reflektieren, was Demokratie im Kernpunkt bedeutet.
Und nur, weil jetzt manche Gewohnheitsparker/innen mit dem Beschluss des Würzburger Stadtrates ein Problem haben ändert sich doch nix an der Sachlage.
Trotzdem und gerade deswegen kann erwartet werden, dass Berufspendler und Innen sich überlegen,
wie in Zukunft Arbeit und Fortbewegung in Einklang zu bringen sind.
Aber Hauptsache, erstmal rumgeheult.
Die Welt dreht sich weiter, egal, ob genau DU jetzt auf der Talavera parkst oder eben nicht !
Die Absicht der Talavera-Bewirtschsftungs-Koalition ist denn wohl auch, auf jene Personen einen gewissen gesellschaftlichen Druck auszuüben.
für diese deutlichen Worte! Ich hoffe, dass dies kein lediglich kurzes Aufflackern einer angebrachten Kritik an der Politik der Grünen war und auch die großen Skandale wie zuletzt die Sache mit den Corona-Boni in Ihrer Zeitung "gewürdigt" werden. Leider versteckte sich der Kleine Bericht darüber ja ganz verschämt auf Seite 3 "ganz unten". Ich möchte nicht wissen, welche Empörungsberichterstattung auch in 'Ihrem" Blatt losgetreten worden wäre, wenn solches sich führende Vertreter der Union geleistet hätten: vmtl. der Erfahrung nach ganze Seite 1, ein Kommentar auf Seite 2 und noch ein Hintergrundbericht weiter hinten.
Bleiben Sie (mir) gewogen und ausgewogen.
Apropos: Falls Ihnen ( und den Mitforisten) dieser Komm. bekannt vorkommt: Ja es stimmt, er wurde wortgleich zum heutigen Samstagsbrief abgesetzt. Um mir weitere Bemühungen zu ersparen habe ich ihn hierher "abgeschrieben"; mögl. thematische Unschärfen möge man mir großherzig verzeihen.
Ich finde, die Gesellschaft von Würzburg sollte sich nicht auf solch schlichte Erwartungen einlassen!
Stadt ist doch viel mehr als eine Konsum- oder Arbeitsstelle, die möglichst praktisch zu sein hat. Diesen Stempel der Erwartung der Landbevölkerung hat WÜ sich lange genug aufdrücken lassen.
Jetzt wird das anders und mich freuts!
Alle die das nicht verstehen und nicht mögen: Fahrt doch ins Village oder bestellt bei A~!
Meinen Sie die geköderten Splitterparteien die teilweise nicht mal 3-4 % der Wählerschaft widerspiegeln weil entweder extrem, links, ideologisiert etc?
Sie dienen Herrn Heilig und den Grünen als Stimmvieh um ihre Beschlüsse auf dem Rücken der Bürgerschaft durchzudrücken!
Nichts anderes ist es ! Und diese fühlen sich hofiert! Denn wann sonst erreicht man diese mediale Aufmerksamkeit als Hinterbänkler! (Bewusste Formulierung)
Ok, die ÖDP ist eh ein grünes Anhängsel was überall brav mitstimmt!
Grotesk, denn die Herren und Damen Stadträte haben einen TiefgarageStellplatz in der Marktgarage, da lässt es sich leicht reden.
Die Bezuschussung erfolgt durch die Stadt Würzburg .
Was dem ÖPNV noch gänzlich fehlt, sind echte Ringverbindungen. Von Hettstadt nach Veitshöchheim zu fahren ist für Berufspendler einfach nicht realistisch. Und was ist mit den Menschen, die nicht 9to5 arbeiten? Schichtdienst gibt es nicht erst seit gestern.