Im interkommunalen Ausschuss, wo Stadt- und Kreisräte gemeinsames Vorgehen von Stadt und Landkreis Würzburg besprechen, war in der jüngsten Sitzung Mitte Dezember der Eindruck entstanden, dass diese Gemeinsamkeit beim Thema Park & Ride fehlt. Wie berichtet hätte die Stadt gerne möglichst schnell Park & Ride-Plätze im Umland, damit Pendler dort ihre Autos stehen lassen und mit dem Bus in die Stadt kommen. Die Landkreis-Vertreter erklärten, warum sie andere Prioritäten haben.
Im Gespräch mit dieser Redaktion erklären Landrat Thomas Eberth (CSU) und Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU), dass sie dieses Thema trotzdem gemeinsam weiter voran bringen wollen. "Aber erst muss geprüft werden, an welchen Einfallsstraßen Würzburgs Park & Ride-Plätze für überregionale Pendler überhaupt Sinn machen und wo es geeignete Flächen dafür gibt," betont der Landrat.
OB Schuchardt kündigt einen Workshop vor Ostern mit externen Fachleuten an, in dem Mitglieder des Kreistags und des Stadtrats sowie die Bürgermeister der für einen Standort in Frage kommenden Gemeinden geeignete Flächen definieren. "Die Stadt wird sich angemessen an der Finanzierung beteiligen." Die Gemeinden, die Park & Ride-Plätze bauen würden, hätten aber auch einen Vorteil: "Sie bekommen eine bessere Busanbindung nach Würzburg." Schuchardt erklärt, dass er zusätzlich zu Park & Ride Plätzen im Stadtgebiet auch drei bis fünf Park & Ride-Plätze im Umkreis für sinnvoll hält.
Der Landrat will dagegen keine Zahl nennen und bremst die Erwartung, dass die Suche nach geeigneten Standorten schnell gehen könnte. Frühestens in "drei bis fünf Jahren" kann er sich den Bau eines Park & Ride-Platzes im Landkreis vorstellen.
Eberth glaubt nicht, dass sich Landkreisbewohner unbedingt Park & Ride-Plätze an Einfallstraßen wünschen. Bedarf sieht er mehr bei Pendlern, die von weiter weg kommen und ihr Auto dann zum Beispiel an einer Autobahnabfahrt abstellen, um mit dem Bus nach Würzburg zu kommen.
Ausbau des ÖPNV im Landkreis beeinflusst auch den Würzburger Wohnungsmarkt
Doch wichtiger sind dem Landkreis Park & Ride mit Anbindung an die Schiene. Parkplätze an Bahnhöfen, wie sie zum Beispiel in Rottendorf, Bergtheim oder jüngst in Kirchheim entstanden sind, würden gut genutzt. "Auch beim geplanten Ausbau der Mainschleifenbahn werden große Park & Ride Plätze mitgedacht. Die Schiene ist immer die beste Alternative, weil man am Stau vorbeifährt," sagt Eberth.
Außerdem setze der Landkreis auf den weiteren Ausbau des ÖPNV, damit "Leute gar nicht erst ins Auto steigen, sondern die ganze Zeit im Bus bleiben." Schuchardt und Eberth sind sich einig, dass der ÖPNV im ländlichen Raum weiter verbessert werden muss. "Auch wenn dieser in unserem Flächenlandkreis nie den Individualverkehr komplett ersetzen wird", so Eberth.
ÖPNV-Verbesserungen im Landkreis beeinflussen nicht nur die Verkehrsbelastung Würzburgs. "Auch der Wohnungsmarkt der Stadt wird entlastet, wenn Wohngebiete weiter draußen durch bessere Anbindungen attraktiver werden", sagt Schuchardt.
Mainfränkischer Verkehrsverbund soll Busnutzung attraktiver machen
Wie gut arbeitet man hier zusammen? Laut OB und Landrat muss man beim ÖPNV über die Grenzen von Stadt und Landkreis hinaus denken. Ab 2025 wollen sich im mainfränkischen Verkehrsverbund die Städte Würzburg, Schweinfurt sowie die Landkreise Bad Kissingen, Haßberge, Kitzingen, Main-Spessart, Rhön-Grabfeld, Würzburg und Schweinfurt zusammenschließen.
Das Ziel: Ein Netz, ein Fahrschein und ein einheitlicher Tarif und eine einheitliche Ausstattung der Busse für die komplette Region Mainfranken. "Es wird für den Versbacher dann völlig egal sein, ob er in den Bus steigt, der aus Rimpar kommt oder in den, der aus Versbach startet," sagt der OB.
Wichtig bleibe die Zusammenarbeit der Nahverksunternehmen WSB (Würzburger Straßenbahn GmbH) und APG (Kommunalunternehmen des Landkreises) bei der Verbesserung der Umsteigebeziehungen. "Die Aufgabe die Schnittstellen zu verbessern läuft im Feintuning zwischen APG und WSB ab", sagt OB Schuchardt. Nach einem entsprechenden Antrag der Fraktionen der Grünen sollen diese im nächsten interkommunalen Ausschuss einen Bericht mit Lösungsansätzen vorlegen, wie die Abfahrts- und Ankunftszeiten von Busse oder Straßenbahnen besser aufeinander abgestimmt werden können.
Spannend werden laut Eberth die Auswirkungen des 49-Euro-Tickets. "Wie verändert die Einführung die Nachfrage bei uns? Wie werden die Einnahmeverluste bei den Verkehrsunternehmen ausgeglichen?" Die Antworten auf diese Fragen wisse im Moment niemand. Sie hätten aber große Auswirkungen auf die Weiterentwicklung des ÖPNV.
Na das hatte man aber schon lange prüfen können. Da stand die CSU und andere rechtskonservativen Parteien jahrelang auf dem Bremspedal.
wenn die WÜer Fraktionen längst beschlossen haben... " die Multifunktions-Halle ( Zufahrt / ZUgang über die SWer Str./ Kohlenhof kurz vor den Kreisel Berliner Platz/Ring; wird an dieser Stelle >>> dringend für mind. 7.000 Be-
sucher benötigt und wird gefördert. Ein Landtagsabgeordneter mit grünen Erkenntnissen gar schon feststellte: "mit der Wiederinbetriebnahme der "Silligmüllerbdrücke kommt auf den Berliner Ring >>> mehr Verkehr <<< hinzu. Und da steht die MfH noch gar nicht. Offenbar fuhr er früher noch gar nicht über die Silligmüller-Brücke und kennt die WÜer Verkehrsströne gar nicht. Aber offenbar nicht nur er? !
Soviel Zeit will und kann doch gar Niemand mit P &R-stress vertun. Die Folge ist doch ..... "da geht man erst gar nicht hin ! Egal wer singt und tanzt oder einen Ball wirft. Würzbrg ade ! Du schöne Heimat !! " P & R " rettet Dich nicht.
Allerdings frage ich mich, wie das zu den Aussagen der CSU-Kreisräte Lehrieder und Götz in der letzten Sitzung des interkommunalen Ausschusses passt.
Da war nämlich gegenüber unserem interfraktionellen Antrag, allen Orten im Landkreis eine Frühbusverbindung zur Verfügung zu stellen, sehr viel Ablehnung zu spüren. Herr Götz fand den Ausbau des ÖPNVs sogar "zu teuer".
Was ist denn jetzt die tatsächliche Haltung der CSU? Und wie wird Herr Eberth sich verhalten, wenn über unseren Antrag im Kreistag abgestimmt wird? Das täte mich tatsächlich sehr interessieren.
Ziel muss es sein möglichst viele Haushalte direkt mit dem Bus anzubinden, damit man auf den PKW komplett verzichten kann.
Außerdem sollten die Buslinien möglichst direkt fahren, ohne jedes kleine Dorf aufzugabeln.
Ein Bahnhof hat einen Einzugsradius für Fußgänger von etwa 1km, eine Bushaltestelle 700m.
Gerade deshalb ist es wichtig auf Nachverdichtung anstatt Neubaugebiete auf der grünen Wiese zu setzen um möglichst viele Leute in diesem 700m Radius zu versorgen.
In den USA sieht man welche Folgen die Zersiedelung hat und wir laufen die Gefahr den selben Fehler zu begehen.
Jede neue Siedlung sollte direkt mit guter ÖPNV Anbindung und Nahversorgung ausgestattet sein. P+R kann dieses Problem nicht lösen.
Die Verkehrswende ist weit mehr als ein paar Busse und Züge fahren zu lassen. Es erfordert ein neues Denken wie wir in Zukunft leben wollen.