
Günstige Jobtickets und attraktive Schnellbuslinien für Berufspendler: Diese beiden Maßnahmen stehen im Mittelpunkt einer Projektskizze, mit der sich Würzburg und der künftige Nahverkehrsverbund Mainfranken beim Bundesverkehrsministerium um Fördermittel für ein ÖPNV-Modellprojekt beworben haben.
Um den ÖPNV attraktiver zu machen, stellt der Bund für zehn Modellprojekte bis Ende des Jahres 2024 insgesamt 254 Millionen Euro zur Verfügung. Antragsteller für die Fördermittel ist die Nahverkehr Mainfranken GmbH, in der sich die Städte Würzburg und Schweinfurt und sämtliche Landkreise aus Mainfranken und Main-Rhön zusammengeschlossen haben, um bis Sommer 2022 einen großen Nahverkehrsverbund für die Region zu gründen.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen müssen vor allen Dingen klimawirksam sein
Erstes Ziel der Bewerbung ist es, mit der eingereichten Projektskizze in die zweite Runde des Förderprogramms zu kommen. Dafür müssen die vorgeschlagenen Maßnahmen vor allen Dingen klimawirksam sein: „Wir sehen bei der Pendlermobilität ein großes Potenzial dafür, die Menschen vom Umstieg aus dem eigenen Auto in den ÖPNV zu motivieren“, sagt Klimabürgermeister Martin Heilig (Grüne), der den Stadtrat bereits Ende April über den Förderantrag informiert hat.
Beispiel Würzburg: Laut „Penderatlas Deutschland“, in dem allerdings nur die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erfasst werden, finden im Stadtgebiet an jedem Werktag gut 110 000 Pendlerbewegungen statt. Etwa 58 000 Pendler kommen von außerhalb in die Stadt, rund 19 000 fahren aus der Stadt zu ihrem Arbeitsplatz in der Region, und gut 33 000 Menschen bewegen sich auf dem Weg zur Arbeit innerhalb des Stadtgebiets.
Angebot und Taktung sollen verbessert, die Fahrpreise günstiger werden
Um so viele Pendler wie möglich vom ÖPNV zu überzeugen, sollen Angebot und Taktung verbessert und die Fahrpreise in Kooperation mit den Arbeitgebern günstiger werden. Eine Säule der Projektskizze ist deshalb ein Großkundentarif für Firmen, die ihren Mitarbeitenden damit ein günstiges ÖPNV-Jobticket anbieten könnten. Zumindest bei Neuansiedlungen von Unternehmen könnten im Gegenzug die Anzahl der erforderlichen PKW-Stellplätzen verringert werden.
Damit einher gehen soll eine bessere Taktung und ÖPNV-Anbindung großer Unternehmen oder von Industrie- und Gewerbegebieten. „Es gibt Firmen, bei denen die Bushaltestelle einfach zu weit entfernt ist oder der Bus erst eine Viertelstunde nach Schichtbeginn ankommt. Das wollen wir mit einem gezielten Management verbessern“, erläutert Heilig auf Nachfrage der Redaktion.
"Die Taktung der Straßenbahn wollen wir ja ohnehin verbessern“
Wo Pendler auf dem Weg in die Stadt durch Park-and-Ride-Angebote schon im Landkreis abgefangen werden könnten, wird durch eine Potenzialanalyse ermittelt. Im Falle eines erfolgreichen Antrags mit bis 80 Prozent staatlicher Förderung „könnten wir dann zwei Jahre lang Schnellbuslinien mit einem Viertelstundentakt von früh bis spät in die Stadt im Modellprojekt ausprobieren. Die Taktung der Straßenbahn wollen wir ja ohnehin verbessern“, so Heilig weiter.
Denkbare Standorte für Park-and-Ride-Plätze sind aus seiner Sicht das Ortsende von Randersacker mit einer Busverbindung zur Straba-Endhaltestelle in der Sanderau, im Würzburger Norden Richtung Kürnach mit einem Schnellbus zum Hauptbahnhof oder zwischen Höchberg und Eisingen mit einer Buslinie zur Straßenbahn in der Zellerau. Von Höchberg kommend gibt es jetzt bereits eine Busspur stadteinwärts, auf der Busse und Radfahrer den PKW-Stau rechts überholen können: „So etwas ist ein guter psychologischer Anreiz. Wo es geht, haben wir das auch an anderen Stellen vor.“
alleine. Beim ÖPNV hier und da Nachbesserungen und gut ist.
Das ganze Tarifsystem ist nicht auf die Bedürfnisse des Umlands ausgelegt.
Beispiel die Kernzone.
Am Automaten kann ich die nicht abwählen. Auch wenn ich zB nur in der Kaiserstraße einkaufen möchte und gar keine Staba fahren will. Noch besser bei der Heimfahrt. Der Automat zeigt mir beim Ticketverkauf nach Hause an, dass ich jetzt auch ein Kernzonenticket gekauft habe. Wenn ich allerdings am Bahnhof stehe werde ich aber in den Zug nach Hause steigen und eben nicht noch mal eine Runde Staba drehen.
Oder Fahrradmitnahme:
Für das Fahrrad darf ich ein Kinderticket lösen, was nat. auch die Kernzone enthält.
Ich fahre dann also mit meinem Fahrrad neben der Staba, habe aber zweimal Kernzone bezahlt.
Sorry aber nach diesen Erfahrungen ist das Thema WVV für mich durch!
halten sich die Probleme ja noch in Grenzen. Schon schwieriger wird es mit dem Finden eines Parkplatzes "im räumlichen Zusammenhang" mit dem Ziel. Aber das Problem kann man "Dank" der offenbar im unermüdlichen Zombie-Modus befindlichen Überwachung in WÜ durch kreatives Parken gerne auch auf dem so genannten Gehsteig lösen... oder?
bleibt aber hoffentlich kein Stückwerk.
Wichtig ist mMn die Kontinuität und die Abdeckung des Gesamtraums. Wenn z.B. nach zwei Jahren Versuchsdauer der eine oder andere Ort wieder rausfliegt, leistet das dem Klimaschutzgedanken keinen Vorschub.
Wichtig wären außerdem hinreichende P+R-Parkplätze mit vernünftiger Infrastruktur und Anbindung - wenn Besucher/innen vom Parkplatz 10 Minuten zur Bushaltestelle laufen müssen, wo sich bei Regen Dutzende in ein Wartehäuschen quetschen, von dem alle halbe Stunde ein gerasselt voller Bus abfährt, kann man das knicken.
Und an die Preise für Familien müsste man unbedingt mal ran!!!
Danke, dass Sie mir wieder einmal die Augen geöffnet haben!
Das wäre kein Verkehrsverbund, der ein EINHEITLICHES SYSTEM im GANZEN, dann vergrößerten Verbundraum braucht, von Mellrichstadt bis Kitzingen und von Marktheidenfeld bis Ebern. Wenn da jeder wieder sein eigenes Süppchen kocht und nicht über den Tellerrand hinaussieht, kann man den Verbund vergessen. Der dürfte den Namen "Verbund" dann auch gar nicht mehr tragen, sonst wäre es Etikettenschwindel.
"Denkbare Standorte für Park-and-Ride-Plätze sind aus seiner Sicht das Ortsende von Randersacker mit einer Busverbindung zur Straba-Endhaltestelle in der Sanderau".
Das wiederum ist totaler Blödsinn. Kein Mensch fährt erst als Pendler mit dem Auto ans Ortsende (ist wohl das Gelände an der A3 Auffahrt gemeint) nach Randersacker um von da nach WÜ zur Straßenbahnhaltestelle zu fahren. Da wieder umzusteigen und dann vielleicht noch mehrere Male umzusteigen.
Die Kosten in Würzburg für den ÖPNV sind einfach extrem hoch. Wenn man schaut wie weit man mit einem Tagesticket z. B. in München fahren kann. S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn, Bus dann ist eine Tageskarte dazu in Würzburg extrem Wucher dagegen mit den paar wenigen Linien.
Das ist gut, aber ohne einen großen Wurf nur Aktionismus.
Der dann flächen-zweitgrößte bay. Verkehrsverbund braucht für EXPRESSLINIEN DIE SCHIENE, sonst funktioniert er nicht!
Personenverkehr auf der elektrifizierten Werntalbahn und der Steigerwaldbahn, als integrale Regio-Straßenbahn nach vorgeschlagenem Karlsruher Modell, mit Wasserstoffantrieb, vom Bf. KT zu SW Hbf und durch die SWer City brächten, zusammen mit bestehenden Linien der Erfurter Bahn für den Raum SW ein gutes Schienensystem, von SW Hbf in 6 Richtungen. Hier müsste der Raum WÜ nachlegen, damit ein Schienensystem den ganzen Verbund abdeckt, an das dann Busse angetaktet werden.
Thüringen hat ein dichtes Nebenbahnen-Netz, ab 2022 mit Wasserstoffantrieb - wir verlieren den Anschluss!
ist SW der neue Nabel Deutschlands ?
Steigerwaldbahn, Werntalbahn, Erfurter Bahn.
Kommt da noch ein ICE Bahnhof?