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Würzburg
Mit Bus und Straba zur Arbeit: Besserer ÖPNV für Pendler in Würzburg?
Mit welchen Ideen Würzburg und die Nahverkehr Mainfranken GmbH an die Millionen aus dem Bundesverkehrsministerium kommen wollen. Und was sie damit wie verbessern wollen.
Mit Schnellbussenlinien und mehr Jobtickets soll der Pendlerverkehr auf Würzburgs Ein- und Ausfallstraßen wie hier auf der B19 bei Lengfeld verringert werden.
Foto: Thomas Obermeier | Mit Schnellbussenlinien und mehr Jobtickets soll der Pendlerverkehr auf Würzburgs Ein- und Ausfallstraßen wie hier auf der B19 bei Lengfeld verringert werden.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 12.02.2024 00:09 Uhr

Günstige Jobtickets und attraktive Schnellbuslinien für Berufspendler: Diese beiden Maßnahmen stehen im Mittelpunkt einer Projektskizze, mit der sich Würzburg und der künftige Nahverkehrsverbund Mainfranken beim Bundesverkehrsministerium um Fördermittel für ein ÖPNV-Modellprojekt beworben haben.

„Es gibt Firmen, bei denen die Bushaltestelle einfach zu weit entfernt ist."
Martin Heilig - Umweltbürgermeister

Um den ÖPNV attraktiver zu machen, stellt der Bund für zehn Modellprojekte bis Ende des Jahres 2024 insgesamt 254 Millionen Euro zur Verfügung. Antragsteller für die Fördermittel ist die Nahverkehr Mainfranken GmbH, in der sich die Städte Würzburg und Schweinfurt und sämtliche Landkreise aus Mainfranken und Main-Rhön zusammengeschlossen haben, um bis Sommer 2022 einen großen Nahverkehrsverbund für die Region zu gründen.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen müssen vor allen Dingen klimawirksam sein

Erstes Ziel der Bewerbung ist es, mit der eingereichten Projektskizze in die zweite Runde des Förderprogramms zu kommen. Dafür müssen die vorgeschlagenen Maßnahmen vor allen Dingen klimawirksam sein: „Wir sehen bei der Pendlermobilität ein großes Potenzial dafür, die Menschen vom Umstieg aus dem eigenen Auto in den ÖPNV zu motivieren“, sagt Klimabürgermeister Martin Heilig (Grüne), der den Stadtrat bereits Ende April über den Förderantrag informiert hat.

Beispiel Würzburg: Laut „Penderatlas Deutschland“, in dem allerdings nur die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erfasst werden, finden im Stadtgebiet an jedem Werktag gut 110 000 Pendlerbewegungen statt. Etwa 58 000 Pendler kommen von außerhalb in die Stadt, rund 19 000 fahren aus der Stadt zu ihrem Arbeitsplatz in der Region, und gut 33 000 Menschen bewegen sich auf dem Weg zur Arbeit innerhalb des Stadtgebiets.

Angebot und Taktung sollen verbessert, die Fahrpreise günstiger werden

Um so viele Pendler wie möglich vom ÖPNV zu überzeugen, sollen Angebot und Taktung verbessert und die Fahrpreise in Kooperation mit den Arbeitgebern günstiger werden. Eine Säule der Projektskizze ist deshalb ein Großkundentarif für Firmen, die ihren Mitarbeitenden damit ein günstiges ÖPNV-Jobticket anbieten könnten. Zumindest bei Neuansiedlungen von Unternehmen könnten im Gegenzug die Anzahl der erforderlichen PKW-Stellplätzen verringert werden.

Damit einher gehen soll eine bessere Taktung und ÖPNV-Anbindung großer Unternehmen oder von Industrie- und Gewerbegebieten. „Es gibt Firmen, bei denen die Bushaltestelle einfach zu weit entfernt ist oder der Bus erst eine Viertelstunde nach Schichtbeginn ankommt. Das wollen wir mit einem gezielten Management verbessern“, erläutert Heilig auf Nachfrage der Redaktion.

"Die Taktung der Straßenbahn wollen wir ja ohnehin verbessern“

Wo Pendler auf dem Weg in die Stadt durch Park-and-Ride-Angebote schon im Landkreis abgefangen werden könnten, wird durch eine Potenzialanalyse ermittelt. Im Falle eines erfolgreichen Antrags mit bis 80 Prozent staatlicher Förderung „könnten wir dann zwei Jahre lang Schnellbuslinien mit einem Viertelstundentakt von früh bis spät in die Stadt im Modellprojekt ausprobieren. Die Taktung der Straßenbahn wollen wir ja ohnehin verbessern“, so Heilig weiter.

Denkbare Standorte für Park-and-Ride-Plätze sind aus seiner Sicht das Ortsende von Randersacker mit einer Busverbindung zur Straba-Endhaltestelle in der Sanderau, im Würzburger Norden Richtung Kürnach mit einem Schnellbus zum Hauptbahnhof oder zwischen Höchberg und Eisingen mit einer Buslinie zur Straßenbahn in der Zellerau. Von Höchberg kommend gibt es jetzt bereits eine Busspur stadteinwärts, auf der Busse und Radfahrer den PKW-Stau rechts überholen können: „So etwas ist ein guter psychologischer Anreiz. Wo es geht, haben wir das auch an anderen Stellen vor.“

 
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  • J. H.
    Unternehmen könnten weniger Parkplätze genehmigt bekommen für ihre Mitarbeiter. Dann dürfte ein Unternehmen nur so viele Mitarbeiter mit Pkw einstellen wie man Parkplätze genehmigt bekommen hat, den Rest nur aus den Bewerbungen die mit Bus kommen wollen. Der Schwachsinn der zu diesem Thema beigetragen wird, wird immer schlimmer und realitätsferner. Da fahr ich halt mit E- Auto , werden immer mehr und das Problem löst sich fast von
    alleine. Beim ÖPNV hier und da Nachbesserungen und gut ist.
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  • N. W.
    Besonders die Tagestickets sind total überteuert. Beispiel: Neun Waben. Das entspricht 2x50km Auto. Macht 15,20€ die Tageskarte. Für jemand der nur gelegentlich zum Einkaufen nach Wü fährt ist das abschreckend.

    Das ganze Tarifsystem ist nicht auf die Bedürfnisse des Umlands ausgelegt.
    Beispiel die Kernzone.
    Am Automaten kann ich die nicht abwählen. Auch wenn ich zB nur in der Kaiserstraße einkaufen möchte und gar keine Staba fahren will. Noch besser bei der Heimfahrt. Der Automat zeigt mir beim Ticketverkauf nach Hause an, dass ich jetzt auch ein Kernzonenticket gekauft habe. Wenn ich allerdings am Bahnhof stehe werde ich aber in den Zug nach Hause steigen und eben nicht noch mal eine Runde Staba drehen.

    Oder Fahrradmitnahme:
    Für das Fahrrad darf ich ein Kinderticket lösen, was nat. auch die Kernzone enthält.
    Ich fahre dann also mit meinem Fahrrad neben der Staba, habe aber zweimal Kernzone bezahlt.

    Sorry aber nach diesen Erfahrungen ist das Thema WVV für mich durch!
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  • H. A.
    soso, jetzt sollen also die Arbeitgeber die Tickets mit bezahlen damit diese wieder günstiger werden. Nur mal so zur Info für alle, der VVM Tarif ist der kleinste in ganz Bayern und gleichzeitig auch der teuerste in ganz Bayern. Hier passt das ganze Verhältnis hinten wie vorne seit Jahren schon nicht zusammen. Außerhalb von Bayern kann man z.B. in Hamburg für 8 € den ganzen Tag bis gut 30 Kilometer im Gürtel umher fahren und das in einer Stadt wo man Würzburg darin verstecken könnte ohne es zu finden. Hier muss man sich schon fragen welches Märchen unsere "Provinz" Politiker den kleinen Leuten verkaufen wollen?
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  • D. T.
    Die cleveren Burschen im Stadtrat versuchen den ÖPNV besser zu machen, indem sie den Verkehr für PKW schlechter machen: Teurere Parkgebühren, Stellplatzstreichungen, absolut sinnfreie Rotphasen und abenteuerliche Verkehrsführungen sind nur einige Maßnahmen, mit denen sie den Autofahrern versuchen, das Leben zur Hölle zu machen.
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  • P. K.
    Ich bin täglich mit dem Auto in Würzburg unterwegs. Von welcher Hölle sprechen Sie?
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  • H. H.
    ...solange Sie nur unterwegs sind - @ trevor_ochmonek -

    halten sich die Probleme ja noch in Grenzen. Schon schwieriger wird es mit dem Finden eines Parkplatzes "im räumlichen Zusammenhang" mit dem Ziel. Aber das Problem kann man "Dank" der offenbar im unermüdlichen Zombie-Modus befindlichen Überwachung in WÜ durch kreatives Parken gerne auch auf dem so genannten Gehsteig lösen... oder? zwinkern
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  • T. M.
    Also ich bin seit über 35 Jahren auch in Würzburg unterwegs. Ich würde gerne wissen wann und wo Sie da fahren ohne die Hölle zu erleben. Ich kann Ihre Aussage leider nicht teilen.
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  • H. H.
    Klingt erstmal gut

    bleibt aber hoffentlich kein Stückwerk.

    Wichtig ist mMn die Kontinuität und die Abdeckung des Gesamtraums. Wenn z.B. nach zwei Jahren Versuchsdauer der eine oder andere Ort wieder rausfliegt, leistet das dem Klimaschutzgedanken keinen Vorschub.

    Wichtig wären außerdem hinreichende P+R-Parkplätze mit vernünftiger Infrastruktur und Anbindung - wenn Besucher/innen vom Parkplatz 10 Minuten zur Bushaltestelle laufen müssen, wo sich bei Regen Dutzende in ein Wartehäuschen quetschen, von dem alle halbe Stunde ein gerasselt voller Bus abfährt, kann man das knicken.

    Und an die Preise für Familien müsste man unbedingt mal ran!!!
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  • B. L.
    Wir brauchen keinen Bus und Straba. Für was haben wir ein Auto.
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  • P. K.
    Gääääähn...
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  • P. K.
    Und ich dachte tatsächlich die ganze Zeit, es gibt auch Menschen, die kein Auto besitzen und somit auf den ÖPNV angewiesen sind.
    Danke, dass Sie mir wieder einmal die Augen geöffnet haben!
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  • F. R.
    "Günstige Jobtickets" nur für den Raum Würzburg?

    Das wäre kein Verkehrsverbund, der ein EINHEITLICHES SYSTEM im GANZEN, dann vergrößerten Verbundraum braucht, von Mellrichstadt bis Kitzingen und von Marktheidenfeld bis Ebern. Wenn da jeder wieder sein eigenes Süppchen kocht und nicht über den Tellerrand hinaussieht, kann man den Verbund vergessen. Der dürfte den Namen "Verbund" dann auch gar nicht mehr tragen, sonst wäre es Etikettenschwindel.
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  • M. F.
    Wie wärs mit Straßenbahnlinien nach Zell, Veitshöchheim, Höchberg, Gerbrunn, Estenfeld, Rottendorf, Randersacker?

    "Denkbare Standorte für Park-and-Ride-Plätze sind aus seiner Sicht das Ortsende von Randersacker mit einer Busverbindung zur Straba-Endhaltestelle in der Sanderau".

    Das wiederum ist totaler Blödsinn. Kein Mensch fährt erst als Pendler mit dem Auto ans Ortsende (ist wohl das Gelände an der A3 Auffahrt gemeint) nach Randersacker um von da nach WÜ zur Straßenbahnhaltestelle zu fahren. Da wieder umzusteigen und dann vielleicht noch mehrere Male umzusteigen.

    Die Kosten in Würzburg für den ÖPNV sind einfach extrem hoch. Wenn man schaut wie weit man mit einem Tagesticket z. B. in München fahren kann. S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn, Bus dann ist eine Tageskarte dazu in Würzburg extrem Wucher dagegen mit den paar wenigen Linien.
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  • F. R.
    "Günstige Jobtickets und attraktive Schnellbuslinien für Berufspendler [...] mit der sich Würzburg und der künftige Nahverkehrsverbund Mainfranken beim Bundesverkehrsministerium um Fördermittel für ein ÖPNV-Modellprojekt beworben haben."

    Das ist gut, aber ohne einen großen Wurf nur Aktionismus.

    Der dann flächen-zweitgrößte bay. Verkehrsverbund braucht für EXPRESSLINIEN DIE SCHIENE, sonst funktioniert er nicht!
    Personenverkehr auf der elektrifizierten Werntalbahn und der Steigerwaldbahn, als integrale Regio-Straßenbahn nach vorgeschlagenem Karlsruher Modell, mit Wasserstoffantrieb, vom Bf. KT zu SW Hbf und durch die SWer City brächten, zusammen mit bestehenden Linien der Erfurter Bahn für den Raum SW ein gutes Schienensystem, von SW Hbf in 6 Richtungen. Hier müsste der Raum WÜ nachlegen, damit ein Schienensystem den ganzen Verbund abdeckt, an das dann Busse angetaktet werden.

    Thüringen hat ein dichtes Nebenbahnen-Netz, ab 2022 mit Wasserstoffantrieb - wir verlieren den Anschluss!
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  • H. S.
    Hallo Andy 25

    ist SW der neue Nabel Deutschlands ?
    Steigerwaldbahn, Werntalbahn, Erfurter Bahn.
    Kommt da noch ein ICE Bahnhof?
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  • M. F.
    Eine Tageskarte 1 €. Und eine Jahreskarte 365 € egal ob für Privat, Schüler, Arbeitnehmer, Rentner. Dann wird das schon.
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