Ein moderner neuer Bus steht vor dem Kürnacher Edeka-Markt, auf dem Fahrersitz sitzen staunende Kinder. "Unsere Nachwuchsbusfahrer", scherzt Alexander Schraml, der das Kommunalunternehmen des Landkreises Würzburg leitet. Vor dem Bus gibt es ein Glücksrad, bei dem vor allem Freifahrtscheine begehrt sind. Der Grund für diese Aktionen: Die APG informierte die Besucher über die Verbesserungen auf den Linien 430, 440 und 460.
30-Minuten-Takt am Samstag
"Die Linie 430 haben wir am Nachmittag entzerrt, wo bisher ein Bus gefahren ist, fahren jetzt zwei", erklärt Dominik Stiller, Betriebsleiter der APG. Damit habe man auf Wünsche der Bürger und Gemeinden reagiert. In Estenfeld ist zukünftig eine bessere Anbindung des Wohngebietes Triebweg und des Gewerbegebiets gewährleistet.
Außerdem gibt es für Kürnach und Estenfeld zukünftig Verbindungen im 30-Minuten-Takt am Samstagnachmittag und eine zusätzliche Nachtfahrt am Wochenende um 1.30 Uhr. Die Kürnacher dürfen sich wochentags auf einen stündlichen Schnellbus ohne Halt in Estenfeld und eine bessere Anbindung der Gewerbegebiete Wachtelberg und Industriepark freuen.
Vernetzung von Bus und Bahn
Während es auf der Linie 440 nur kleinere Fahrplananpassungen gibt, erhält die Linie 460 eine gravierende Änderung. In Zukunft fahren die Busse sonn- und feiertags nicht mehr direkt nach Würzburg. Stattdessen gibt es laut Stiller eine konsequente Anbindung an den Bergtheimer Bahnhof. Von dort aus steigen die Fahrgäste nach Würzburg zukünftig in den Zug um.
Gleiches gilt für die Rückfahrt aus Würzburg: Auch dort steigen die Fahrgäste zunächst in den Zug nach Bergtheim, dort wartet ein Anschlussbus. "Damit konnten wir die Fahrtaktung deutlich erhöhen", so Stiller. Samstags fahren auf der Linie 460 zukünftig Schnellbusse ohne Halt in Estenfeld und Kürnach.
Ist das Busfahren zu teuer?
Über diese Frage sind sich die Besucher uneinig: für einige ja, für andere nicht. Der Estenfelder Werner Köhler ist sowohl mit dem Preis als auch mit der Taktung zufrieden. Auch das Seniorenabo findet er super, für ihn persönlich rentiert es sich aber nicht, da er dafür zu selten Bus fahre. "Der Monatsbetrag summiert sich ganz schön auf", berichtet der Kürnacher Silvio Schmitt. Der junge Erwachsene würde sich die Einführung des 365-Euro-Tickets wünschen.
Wünsche für den ÖPNV hören Schraml und Stiller – nicht nur an diesem Tag – viele. Man müsse jedoch immer schauen, was realisierbar ist, erklärt Schraml. Das Service-Taxi, dessen Zuschüsse erst kürzlich erhöht wurden, sei etwa sinnvoller als nachts einen fast leeren Bus fahren zu lassen. "Das Tolle ist, dass wir uns seit Jahren kontinuierlich verbessern", resümiert Schraml.
Zu spät für Berufstätige?
Während der Großteil der Befragten aus Kürnach und Estenfeld mit der Taktung zufrieden ist, gilt das für die befragten Nutzer der Linie 460 nicht unbedingt. Eine Frau aus Unterpleichfeld beklagt, dass der erste Bus nach Würzburg wochentags, aber auch samstags nie pünktlich in der Stadt sei. "Warum fahren die Leute früh um sechs? Ja, weil sie arbeiten müssen", berichtet sie. Sie und ihre Mitfahrerinnen würden dann oft ihre Anschlüsse verpassen. "Warum fährt der Bus nicht einfach früher los?", frage sie sich.
Außerdem beklagt sie vormittags eine Lücke von zweieinhalb Stunden. Wenn ihre Schicht erst um 13 Uhr beginnt, müsse sie einen Bus nehmen, der schon um 10.44 Uhr in Würzburg ist und sich dann die Zeit vertreiben. Am meisten ärgert sie, dass große Veränderungen angekündigt wurden und jetzt nur wenig passiert sei.
Die vollständigen Fahrpläne gibt es unter www.vvm-info.de.