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ROTTENDORF
Rottendorf soll ÖPNV-Knoten werden
Für eine bessere ÖPNV-Anbindung des Würzburger Ostens: (von links) Karl Loritz (Gerbrunn), Reiner Back, Ulrike Ernst-Schwertberger, Horst Müller und Folker Fehn (Rottendorf).
Foto: Steffen Standke | Für eine bessere ÖPNV-Anbindung des Würzburger Ostens: (von links) Karl Loritz (Gerbrunn), Reiner Back, Ulrike Ernst-Schwertberger, Horst Müller und Folker Fehn (Rottendorf).
(st)
 |  aktualisiert: 28.09.2010 14:44 Uhr

Im Osten des Landkreises klafft eine Bedienungslücke beim Öffentlichen Personennahverkehr. Dieser Meinung sind zumindest Vertreter der Agenda 21 von Stadt und Landkreis Würzburg und aus Gerbrunn. Gemeinsam haben sie ein Positionspapier verfasst und es an Politiker und andere Verantwortliche geschickt. Sie sollen bis Ende September zu den Problemen des ÖPNV im Würzburger Osten Stellung nehmen.

Wer von außerhalb mit der Bahn kommt und ins Frauenland, zum Galgenberg oder ans neue Hubland (ehemals Leighton Barracks) kommen will, muss eine kleine Odyssee hinter sich bringen. Er wird zum Würzburger Hauptbahnhof geleitet, von wo aus ihn städtische Buslinien (Würzburger Straßenbahn GmbH) in die genannten Stadtteile bringen.

Umgekehrt müssen Bewohner und Beschäftigte von dort und aus Gerbrunn und Randersacker, die nach Kitzingen oder Schweinfurt wollen, mit Bus oder Straßenbahn umständlich zum Hauptbahnhof fahren, um ihre Ziele zu erreichen. Das gilt auch für viele der mehr als 4000 Beschäftigten des Rottendorfer Gewerbegebiets.

„Dadurch nimmt man einen Umweg von 35 Minuten in Kauf“, hat Horst Müller von der Rottendorfer Agenda 21 ausgerechnet. Zeit, die viele nicht aufbringen wollen. Sie nehmen das Auto – zumal im Würzburger Osten die Straßenverbindungen mit B 8, B 22, A 3 und kleineren Kreisstraßen recht gut sind.

Die Folge des immensen Individualverkehrs für die betroffenen Stadtteile: mehr Lärm, mehr Kohlendioxid, schlechte Straßen und weniger Parkraum. Auch die Wohnqualität leidet.

Das alles müsste nicht sein, sagen die Agenda-Mitglieder. Ihr Vorschlag: Rottendorf mit seinem DB-Bahnhof als Knotenpunkt für den ÖPNV ausbauen. Denn in der Stadtrandgemeinde liefen die Bahnlinien aus Nürnberg und Schweinfurt zusammen. Es gebe einen ausbaufähigen Park-und-Ride-Platz. Die Gemeinde liege nicht allzu weit von Frauen- und Hubland entfernt.

Die angedachte Funktion als Knotenpunkt hat die Stadtrandgemeinde allerdings noch nicht. Es führt keine direkte Buslinie (der WSB) aus der Stadt dorthin. Rottendorf wird wie viele Orte an Bahnlinien von Bussen der Omnibusverkehr Franken GmbH bedient. Die fahren nur in Ausnahmefällen ins Hubland.

Der Bummelzug aus Nürnberg hält zwar in Rottendorf, nicht aber der Regionalexpress aus und nach Schweinfurt.

Bestrebungen der Gemeinde, diese beiden Lücken zu schließen, waren bisher vergebens. Für die WSB passt die Verlängerung ihrer Buslinie 34 nach Rottendorf nicht in ihren Umlauf. Und auch die Bahn erteilte einem Halt des Schweinfurter Regionalexpresses direkt gegenüber des Rottendorfer Gewerbegebietes eine Absage.

Dabei versprechen sich die Agenda-Leute von dem Halt und einer direkten Busverbindung vom Bahnhof Rottendorf über Gerbrunn ins Hub- und Frauenland viel: bessere Anbindungen für ÖPNV-Nutzer aus dem Würzburger Osten, mehr Fahrgäste für die Betreiber, Verkehrsentlastung für Würzburg und die genannten Stadtteile. Nicht zuletzt eine bessere Wohn- und Lebensqualität mit weniger Staub und Lärm sowie eine entspanntere Parkplatzsituation. Und die chronisch überlastete Buslinie 14 nach Gerbrunn würde durch bessere Verteilung der Fahrgastströme entlastet.

Die verschiedenen Agenda-Gruppen haben eine Arge ÖPNV Hubland gegründet. Das darin erarbeitete Positionspapier haben sie an Verkehrsbetriebe, Politiker, aber auch an Wirtschaftsvertreter wie die IHK geschickt. Bis Ende September erhoffen sie sich Antworten: „Die Leute kennen unsere Vorstellungen. Jetzt sollen sie Vorschläge machen“, sagte Horst Müller.

Sein Agenda-Kollege Reiner Back ergänzte, jeder höre beim ÖPNV an seiner Grenze auf, zu denken. Ulrike Ernst-Schwertberger (Agenda 21, Stadt und Landkreis Würzburg) forderte ein umfassendes Nahverkehrskonzept. Mit der Erschließung des neuen Hubland-Stadtteils und der anstehenden Landesgartenschau dränge die Zeit.

 
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