WÜRZBURG
OB Zimmerer: Ein gewissenhafter Nazi
Würzburgs Oberbürgermeister von 1956 bis 1968, Helmuth Zimmerer, war SA-Mitglied von Februar bis Juni 1933. Am 1. Mai 1933 trat er in die NSDAP ein. Am 1. Juni 1933 bewarb er sich um die Aufnahme in die SS, die ihn am 23. Januar 1934 als Staffel-Mann annahm. Das geht aus der SS-Stammkarte hervor, die im Bundesarchiv in Berlin liegt.
Die SS war eine paramilitärische Organisation der NSDAP, die unter anderem zuständig war die Führung der Vernichtungslager und verantwortlich für zahllose Kriegsverbrechen.
1936 promovierte Zimmerer sich an der Uni Erlangen zum Doktor der Juristerei. Der Titel seiner Dissertation lautete: „Rasse, Staatsangehörigkeit, Reichsbürgerschaft. Ein Beitrag zum völkischen Staatsbegriff“. Der Inhalt war eine 76 Seiten lange Aneinanderreihung rassistischer, antisemitischer und völkischer Ideen.
Doch keine Jugendtorheit
Im Januar 1963 veröffentlichten die Nürnberger Nachrichten Auszüge. Er erklärte seine Doktorarbeit zur „Jugendtorheit“, behielt den Doktortitel und lehnte eine Distanzierung ausdrücklich ab. Sie wäre zu billig, sagte er 1968.
Die Unterlagen aus dem Bundesarchiv zeigen, dass die Dissertation kein Ausrutscher war. Der SS-Stammkarte zufolge nahm Zimmerer jährlich, von 1933 bis 1936, an Aufmärschen teil. Am 24. August 1938 beförderte die SS ihn zum Scharführer. Besondere Auszeichnungen erwarb er sich bis 1939 nicht, weder in der SS, noch in der NSDAP.
Fragen der Redaktion zu Zimmerers Tätigkeiten zwischen 1939 und 1945 liegen beim Bundesarchiv zur Beantwortung.
Ein zuverlässiger Nazi
Zimmerer lebte in den 1930er Jahren in Bamberg. Dort füllte die NSDAP-Ortsgruppe am 12. Januar 1939 einen als „Streng vertraulich!“ gekennzeichneten „Fragebogen zur politischen Beurteilung“ Zimmerers aus.
Demnach bezog Zimmerer zumindest ein nationalsozialistisches Blatt. Er nahm regelmäßig an Kameradschafts- und Schulungsabenden teil, ebenso an Versammlungen und Kundgebungen der NSDAP. Die Frage: „Ist er gebefreudig?“ beantworteten die drei Unterzeichnenden (Zellenleiter, Blockleiter und Ortsgruppenleiter) mit „Ja“.
Zimmerer bejahe den nationalsozialistischen Staat, er habe sich nicht „im ungünstigen Sinne über ihn ausgesprochen“. Er sei in der Lage, „in erzieherischem Sinne auf seine Volksgenossen einzuwirken.
Zimmerer kaufe nicht bei Juden.
Punkt 5 des Fragebogens galt der „charakterlichen Wertung“. Die Bamberger Nazi-Chefs schrieben: „Ist ein gewissenhafter und einsatzbereiter Mensch“. Zimmerers Ruf sei in moralischer wie fachlicher Beziehung „einwandfrei“.
Unter „6. Gesamturteil“ steht: „Ist in jeder Beziehung als politisch zuverlässig zu betrachten.“
Umbenennung der Helmuth-Zimmerer-Straße steht bevor
In einer Replik auf die Offenlegung seiner Doktorarbeit erklärte Zimmerer, er sei im Entnazifizierungsverfahren als in die Gruppe der Entlasteten „in die bekanntlich nur eingereiht war, wer nach dem Maß seiner Kräfte aktiv Widerstand gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft geleistet und dadurch Nachteile erlitten hatte“.
Hinweise auf seinen Widerstand und erlittene Nachteile blieb er schuldig.
1985, ein Jahr nach Zimmerers Tod, benannte der Stadtrat eine Straße in Lengfeld nach Zimmerer. 2012 erfuhr der SPD-Stadtrat Heinrich Jüstel während der Stadtführung „Würzburger Krawalle“ von Zimmerers Geschichte. Er beantragte im Rat, die Namensgebung zu überprüfen,die Räte folgten ihm. Knapp drei Jahre später sprach sich der Ältestenrat, die Versammlung der Fraktionsvorsitzenden, für eine Umbenennung aus. Der Stadtrat soll in einer seiner nächsten Sitzungen darüber entscheiden.
Die SS war eine paramilitärische Organisation der NSDAP, die unter anderem zuständig war die Führung der Vernichtungslager und verantwortlich für zahllose Kriegsverbrechen.
1936 promovierte Zimmerer sich an der Uni Erlangen zum Doktor der Juristerei. Der Titel seiner Dissertation lautete: „Rasse, Staatsangehörigkeit, Reichsbürgerschaft. Ein Beitrag zum völkischen Staatsbegriff“. Der Inhalt war eine 76 Seiten lange Aneinanderreihung rassistischer, antisemitischer und völkischer Ideen.
Doch keine Jugendtorheit
Im Januar 1963 veröffentlichten die Nürnberger Nachrichten Auszüge. Er erklärte seine Doktorarbeit zur „Jugendtorheit“, behielt den Doktortitel und lehnte eine Distanzierung ausdrücklich ab. Sie wäre zu billig, sagte er 1968.
Die Unterlagen aus dem Bundesarchiv zeigen, dass die Dissertation kein Ausrutscher war. Der SS-Stammkarte zufolge nahm Zimmerer jährlich, von 1933 bis 1936, an Aufmärschen teil. Am 24. August 1938 beförderte die SS ihn zum Scharführer. Besondere Auszeichnungen erwarb er sich bis 1939 nicht, weder in der SS, noch in der NSDAP.
Fragen der Redaktion zu Zimmerers Tätigkeiten zwischen 1939 und 1945 liegen beim Bundesarchiv zur Beantwortung.
Ein zuverlässiger Nazi
Zimmerer lebte in den 1930er Jahren in Bamberg. Dort füllte die NSDAP-Ortsgruppe am 12. Januar 1939 einen als „Streng vertraulich!“ gekennzeichneten „Fragebogen zur politischen Beurteilung“ Zimmerers aus.
Demnach bezog Zimmerer zumindest ein nationalsozialistisches Blatt. Er nahm regelmäßig an Kameradschafts- und Schulungsabenden teil, ebenso an Versammlungen und Kundgebungen der NSDAP. Die Frage: „Ist er gebefreudig?“ beantworteten die drei Unterzeichnenden (Zellenleiter, Blockleiter und Ortsgruppenleiter) mit „Ja“.
Zimmerer bejahe den nationalsozialistischen Staat, er habe sich nicht „im ungünstigen Sinne über ihn ausgesprochen“. Er sei in der Lage, „in erzieherischem Sinne auf seine Volksgenossen einzuwirken.
Zimmerer kaufe nicht bei Juden.
Punkt 5 des Fragebogens galt der „charakterlichen Wertung“. Die Bamberger Nazi-Chefs schrieben: „Ist ein gewissenhafter und einsatzbereiter Mensch“. Zimmerers Ruf sei in moralischer wie fachlicher Beziehung „einwandfrei“.
Unter „6. Gesamturteil“ steht: „Ist in jeder Beziehung als politisch zuverlässig zu betrachten.“
Umbenennung der Helmuth-Zimmerer-Straße steht bevor
In einer Replik auf die Offenlegung seiner Doktorarbeit erklärte Zimmerer, er sei im Entnazifizierungsverfahren als in die Gruppe der Entlasteten „in die bekanntlich nur eingereiht war, wer nach dem Maß seiner Kräfte aktiv Widerstand gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft geleistet und dadurch Nachteile erlitten hatte“.
Hinweise auf seinen Widerstand und erlittene Nachteile blieb er schuldig.
1985, ein Jahr nach Zimmerers Tod, benannte der Stadtrat eine Straße in Lengfeld nach Zimmerer. 2012 erfuhr der SPD-Stadtrat Heinrich Jüstel während der Stadtführung „Würzburger Krawalle“ von Zimmerers Geschichte. Er beantragte im Rat, die Namensgebung zu überprüfen,die Räte folgten ihm. Knapp drei Jahre später sprach sich der Ältestenrat, die Versammlung der Fraktionsvorsitzenden, für eine Umbenennung aus. Der Stadtrat soll in einer seiner nächsten Sitzungen darüber entscheiden.
Themen & Autoren / Autorinnen
Es scheint das Hobby aller „Jung-Journalisten“ zu sein in den Archiven des III. Reiches nach „ungelösten“ Fällen zu graben. Zuerst Carl Diem, dann Richard Rother aus Kitzingen, jetzt der Ex-OB Hellmuth Zimmerer. Mein Rat: Befasst euch mal lieber mit der „echten Vergangenheit“. So wurde die NSDAP von der IG-Farben an die Macht gehoben und dementsprechend gefördert. Die SS bekam ihren Sold nicht vom Staat, sondern von der IG-Farben, einem Firmenkonsortium aus BASF, BAYER und HÖCHST. Von dieser „Firma“ wurde alles produziert, was für den Krieg notwendig war. Die IG Auschwitz war das größte Chemiewerk der Welt und deckten den Bedarf an Arbeitskräften aus dem benachbarten KZ. Auch Zyklon-B stammte aus der IG-Farben-Produktion und vieles andere mehr. Ohne die IG-Farben wäre der II. Weltkrieg nicht möglich gewesen, so der Chefankläger General Telford Taylor. Das sollten nur einige „Denkanstösse“ sein.
Alle damals in diesen Werken Verantwortlichen, es waren 24, wurden 1947 bis 1948 in den Nürnberger Prozessen angeklagt und bekamen im 6. Prozess kleine Freiheitsstrafen und waren spätestens 1954 wieder alle auf freiem Fuß, bzw. wieder in ihren alten Bereichen tätig. Dann fangt mal mit Walter Hallstein: Prominenter Nazi-Rechtsanwalt - und wichtigster Begründer der Brüsseler EU an. Dagegen sind die oben genannten „kleine Lichter“. Nachzulesen unter profit-over-life.com., aber das wisst ihr ja alle. Über Fritz ter Meer und Carl Wurster zu Helmut Kohl und weiter zur Frau Merkel.
Noch zu nennen wäre hier Wernher von Braun. Dieser junge Forscher war ein „Besessener“. was sein Raketenprogramm betraf.