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Würzburg
Nun ist es offiziell: Das Theater Chambinzky wird in die Räume des ehemaligen Bockshorns in Würzburg ziehen
Intensiv wurde über die Nachnutzung der Räume des Bockshorns diskutiert. Der Stadtrat entschied sich nun endgültig für das Chambinzky. Warum es vorerst zwei Spielstätten geben wird.
Das Theater Chambinzky befindet sich bislang in der Valentin-Becker-Straße in Würzburg. Nach der Sommerpause wird es in das bisherige Bockshorn im Kulturspeicher ziehen. 
Foto: Obermeier/Vollmond | Das Theater Chambinzky befindet sich bislang in der Valentin-Becker-Straße in Würzburg. Nach der Sommerpause wird es in das bisherige Bockshorn im Kulturspeicher ziehen. 
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 18.03.2024 02:42 Uhr

Es waren beides Themen, die Kulturschaffende und Kulturfreunde in Würzburg über Monate hinweg beschäftigten: zum einen das Ende der Kabarettbühne Bockshorn im Kulturspeicher, zum anderen die Kündigung der Räumlichkeiten des Theaters Chambinzky in der Valentin-Becker-Straße. 

Vor allem die Frage der Nachnutzung der Räumlichkeiten des Bockshorns hatte große mediale Aufmerksamkeit erfahren. Nun hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 7. März offiziell beschlossen, die Räumlichkeiten künftig an das Theater Chambinzky zu vermieten.

Viel Hin und Her um das Theater Chambinzky

Nach monatelangen Verhandlungen und viel Hin und Her hatte das Würzburger Theater Chambinzky Mitte Dezember in einer gemeinsamen Presseerklärung mit seiner Vermieterin, der Akademisch-Musikalischen Verbindung (AMV), verkündet, dass die Vertragsverhandlungen zur Fortführung des Betriebes gescheitert seien. Nach über 40 Jahren muss das Theater also aus der Valentin-Becker-Straße ausziehen.

Deshalb hatte sich das Theater bereits im Sommer als Nachfolger für das Bockhorn im Kulturspeicher beworben. Das bisherige Betreiber-Ehepaar Repiscus hat die Bühne aus Altersgründen aufgegeben. Die Stadt verkündete daraufhin als Vermieterin der dortigen Räume, man habe sich unter mehreren Bewerberinnen und Bewerbern dafür entschieden, mit dem Chambinkzy in Gespräche zu gehen. Diese Gespräche scheinen nun erfolgreich beendet worden zu sein. 

Spielbetrieb soll nach der Sommerpause dieses Jahres beginnen

"Damit hat das seit 40 Jahren etablierte Chambinzky, die größte und vielfältigste freie Kultureinrichtung Würzburgs, eine Perspektive der Weiterexistenz und zugleich wird das Kulturquartier im Alten Hafen um eine lebendige und engagierte Institution reicher", wird Kulturreferent Achim Könneke in einer Pressemitteilung der Stadt zitiert. Nach Umbauarbeiten soll der Spielbetrieb am neuen Standort nach der Sommerpause beginnen.

Die Stadt als Vermieter hatte die Nachnutzung des Bockshorns ausgeschrieben, sechs Betriebskonzepte seien eingereicht und von einem breit aufgestellten Bewertungsgremium begutachtet worden. Einstimmig sei das Konzept des Chambinzky als das überzeugendste ausgewählt und dem Stadtrat empfohlen worden, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Es sei beschlossen worden, mit dem Chambinzky Mietvertragsverhandlungen aufzunehmen. Parallel habe das Theater Chambinzky versucht, bis in den Winter hinein mit seinem privaten Vermieter einen neuen Vertrag auszuhandeln, um zu versuchen, das Fortbestehen am aktuellen Standort zu sichern. Im Ergebnis sei jedoch nur erreicht worden, dass der Auszug nicht schon zum Jahreswechsel 2024, sondern sukzessive erfolgen kann, sodass das Theater mit KulturKlub und eigenständiger Gastronomie die Chance bekommt, am neuen Standort neu starten kann.

Zwei Spielstätten für Chambinzky bis Ende 2026

Die frei gewordene Theaterbühne im Kulturspeicher soll nun dem Theater Chambinzky "eine hervorragende und langfristige Zukunftsperspektive" bieten, so die Pressestelle der Stadt Würzburg.

Zunächst werde der Spielbetrieb in der Valentin-Becker-Straße befristet bis Ende 2026 weitergehen können. Nach der Sanierung und Umgestaltung der Räume im ehemaligen Bockshorn ist vorgesehen, ab Herbst dieses Jahres im Alten Hafen mit Theater und einem Barbetrieb zu starten – bis Ende 2026 wird es also zwei Chambinzky-Spielstätten geben.

 
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  • Heribert Mennig
    Ich habe den Eindruck, es stand von vornherein fest, dem "Bockshorn", das einen deutschlandweit guten Ruf hatte, keine Chance mit einem neuen Pächter mehr zu geben! Das Chambinzky kann einen solchen Bekanntheitsgrad nicht erreichen. Allenfalls im Landkreis WÜ. Die Entscheidungsträger im Kulturreferat haben an einer vielfältigen Kultur in WÜ offensichtlich kein Interesse. Warum auch immer! Vor Jahren wurde dem "blauen Adler" wegen angeblicher Lärmbelästigung untersagt, dort Musikgruppen auftreten zu lassen. Dem damaligen Pächter wurde mit fadenscheinigen Begründungen die Existenz zerstört! Für die "Posthalle" gibt es immer noch keine Lösung für die Zukunft. Meine Besuche im Champinzky gehören ab sofort der Vergangenheit an. Mein Vorschlag an die Stadt WÜ: Das Kulturamt auflösen und damit Geld sparen!
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  • Ulrich Wilhelm Kretzer
    Super! Einfach die beste Lösung.
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  • Marion Vogt
    Ja für das Theater sicherlich die beste Lösung. Leider gibt ist damit das Kabarett in Würzburg gestorben. Eine Ungerechtigkeit.
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  • Michael Kreißig
    Freue mich auf den Herbst. Vorteil sind die Parkplätze rund um den Kulturspeicher.
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  • Christian Hörner
    Gratulation. Ich freue mich sehr für das Chambinzky, dass sie trotz sukzessive Abschied aus den alten Räumen nun eine planbare Perspektive für die Zukunft bekommen haben, und fiebere mit Neugier auf die Eröffnung der zunächst Zweit- und dann Hauptspielstätte hin.
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