Wenn das Bockshorn schließt und am angestammten Platz künftig wohl kaum noch Kleinkunst auf die Bühne kommt, dann ist das zweifellos ein tiefer Einschnitt ins Würzburgs Kulturleben. Und diese Zäsur betrifft nicht nur Würzburg: Das Kabarett im Kulturspeicher hatte Strahlkraft weit über die Grenzen der Stadt hinaus.
Damit wird zum Ende des Jahres Schluss sein. So weit, so bedauerlich. Und auch wenn das bisherige Bockshorn mit einem Einzug des Theaters Chambinzky als Kulturbühne erhalten bliebe, wird das die Freunde des Kabaretts über den Verlust ihrer Bühne kaum hinwegtrösten können. Sie hatten mit einem Offenen Brief, einer Petition und einem Dringlichkeitsantrag fürs Bockshorn gekämpft.
Der Stadt fehlt es an geeigneten Räumen für Kultur
Dennoch empfiehlt sich ein nüchterner Blick auf die Lage der Dinge. Die Aufgabe des Bockshorns ist eine Entscheidung des Ehepaars Repiscus gewesen, der Mietvertrag wurde eigenständig zum Jahresende gekündigt. Und so liegt es nun einzig in der Verantwortung der Stadt als Vermieterin, einen Nachfolger für die Räume zu finden. Da ist es allen Interessenten gegenüber nur fair, die Nachfolge offiziell auszuschreiben.
Wenn nun möglicherweise das Theater Chambinzky, dem der Mietvertrag in der Valentin-Becker-Straße gekündigt wurde, am alten Bockshorn-Standort einzieht, dann wird zumindest eine von zwei Würzburger Bühnen gerettet – wenn auch mehr schlecht als recht. Das Chambinzky wird mit der Verkleinerung seiner Räumlichkeiten viele Abstriche machen müssen. Doch Kabarett- gegen Theaterbühne auszuspielen, ist falsch – und lenkt vom eigentlichen Problem ab. Denn die Debatte ums Bockshorn zeigt doch vor allem eines: Der Stadt Würzburg fehlt es an geeigneten Räumen für Kultur. Dieses Thema gehört auf eine ganz andere Bühne. Sie steht im Würzburger Rathaus.
Wie die Vergabe dann aussieht und an wen vergeben wird, entscheidet der Vermieter oder dessen Bevollmächtigte. Da dem Hr. Könneke anscheinend nichts recht ist, lässt er es im Sand verlaufen und nimmt dann irgendwas. Warum der Stadtrat da nicht einschreitet, müssen die selbst erklären. Der Herr ist kein Alleinherrscher, er muss sich Mehrheiten beugen. Da er diese nicht zulässt, scheint was im Argen zu liegen.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Ich bin der Meinung, dass Herr Könneke kein Kabarett mag. Hier liegt das Problem.
Schade für Würzburg!
Die Stadt Würzburg hätte trotzdem eine Ausschreibung zwecks Nachmieter machen können, was im Ergebnis aber nichts an der empfohlenen Nachfolge von Herrn Repiscus
geändert hätte, wenn die Stadt Würzburg inclusive Herrn Könneke sich für den Vorschlag
von Herrn Repiscus
Es ist auch durchaus üblich, dass ein Mieter für den Vermieter einen geeigneten Nachmieter sucht. Habe das selbst mehrfach so praktiziert, das alles ist eine Frage der Kommunikation (!).