Eine Ära, die zu Ende geht – so beschreibt Würzburgs Kulturreferent Achim Könneke gegenüber dem Stadtrat am Donnerstag die Nachricht, dass das Ehepaar Repiscus das Theater Bockshorn im Kulturspeicher aufgeben wird. Mathias Repiscus und Monika Wagner-Repiscus haben das Bockshorn 39 Jahre lang betrieben – 17 Jahre lang zunächst in Sommerhausen, seit 2001 dann im Würzburger Kulturspeicher. Zum Ende des Jahres, so Könneke, ist aus Altersgründen Schluss damit.
"Das Bockshorn ist eine der wichtigsten Kabarettbühnen in Süddeutschland", sagt der Kulturreferent. Die Stadt sei bestrebt, "auch wieder eine gute weitere kulturelle Nutzung zu bekommen". In den vergangenen zwei Tagen seien Interessenten bereits über diverse Verteiler darüber informiert und aufgefordert worden, sich bei der Stadt zu melden.
In einer zweiten Ausschreibungs-Runde sollen dann konkrete Nutzungskonzepte vorgelegt werden. "Wir hoffen, dass wir noch kurz vor der Sommerpause neue Mieter fest haben, mal sehen, ob das so schnell gelingt", so Könneke in der Stadtratssitzung. "Aber das wäre natürlich gut, um dann möglichst Anfang des Jahres oder im Frühjahr den neuen Betrieb eröffnen zu können." Dabei müsse es sich nicht gezwungenermaßen wieder um eine Kabarettbühne handeln, "so viele potenzielle Betreiber gibt es ja nicht".
Einen hohen Stellenwert hatte die Talentförderung
Einen wichtigen Grundpfeiler des Bockshorn-Konzepts stellt seit seiner Gründung die Förderung junger Talente dar. Anfang November fand jährlich – außer während der Corona-Pandemie – in Zusammenarbeit mit dem Förderverein das Kabarett New Star Festival statt. Dabei stellten sich junge Talente erstmals im Bockshorn vor.
Neben der Leitung des Bockshorns gilt Mathias Repiscus auch künstlerisch als erfolgreicher Regisseur für viele Größen der deutschen Kabarett- und Kleinkunstszene - wie beispielsweise Mathias Tretter oder Gankino Circus.
Das Ehepaar Repiscus war am Donnerstag nicht für die Redaktion zu erreichen.
Ich hoffe, es bleibt dabei, dass (nicht nur) die Franken zum Lachen in den Keller gehen