Wochenlang wurde intensiv verhandelt und diskutiert, nun gibt es Gewissheit: In einer gemeinsamen Presseerklärung des Theaters Chambinzky und seiner Vermieterin, der Akademisch-Musikalischen Verbindung (AMV), verkünden die jeweiligen Vorstände, dass die Vertragsverhandlungen zur Fortführung des Betriebes am Standort in der Valentin-Becker-Straße gescheitert sind.
Mieter und Vermieter seien demnach zu dem Ergebnis gekommen, dass sich der Spielbetrieb des Theaters mit den Interessen der AMV "nicht mehr in Einklang bringen" lässt, "um einen dauerhaften Kulturbetrieb an Ort und Stelle weiterzuführen". Es habe sich herausgestellt, dass "das Konzept des jeweils anderen zu sehr das eigene Konzept einschränkt." So habe kein wirtschaftlicher sowie nutzungstechnischer Kompromiss gefunden werden können.
Ein schrittweiser Umzug soll ermöglicht werden
Um die Existenz des Theaters Chambinzky durch die zum Jahresende ausgesprochenen Kündigung nicht zu gefährden, hätten sich die Parteien auf eine Übergangsperspektive verständigt, um einen schrittweisen Umzug zu ermöglichen.
"Natürlich sind wir traurig, dass wir als musikalische Verbindung das Theater Chambinzky verlieren. Dennoch wollen wir der Kulturstätte mit einer Übergangsfrist den reibungslosen Wechsel zu seiner neuen Heimat ermöglichen. Auch in Zukunft bleiben wir dem Theater freundschaftlich verbunden und wünschen dem Theater Chambinzky auch an seiner neuen Wirkungsstätte nur das Beste", wird Markus Stengel vom Vorstand der AMV Würzburg, in der Pressemitteilung zitiert.
Auch Csaba Béke vom Vorstand des Theaters Chambinzky äußert sich. Das Theater, das aktuell sein 40-jähriges Bestehen in der Valentin-Becker-Straße feiert, habe viele Pläne für weitere Jahrzehnte am bisherigen Standort gehabt. "Durch die Kündigung und die extrem schwierigen Verhandlungen mussten wir uns letztendlich eingestehen, dass unsere Kultureinrichtung am bisherigen Standort keine vertretbare Perspektive haben wird", so Béke. "Zur Rettung unserer zwei gesunden Unternehmen - Theater und Gastronomie - müssen wir daher mutig sein und einen Neuanfang wagen."
Wie geht es nun weiter?
Bis zur Sommerpause sollen der geplante Spielbetrieb sowie alle weiteren Kulturangebote laut Pressemitteilung uneingeschränkt weitergeführt werden. Ab Herbst 2024 seien dann "schrittweise Veränderungen" geplant.
Wegen des gekündigten Mietvertrages hatte sich das Theater Chambinzky bereits im Sommer als Nachfolger für das Bockhorn im Kulturspeicher beworben. Die Stadt verkündete daraufhin als Vermieterin der Räume dort, man habe sich unter mehreren Bewerberinnen und Bewerbern dafür entschieden, mit dem Chambinkzy in Gespräche zu gehen. Ob die geplatzten Vertragsverhandlungen zwischen Theater und AMV nun die sichere Zusage für den Umzug in das Bockshorn bedeutet, ist offen.
welches Konzept und Interessen hat den die AMV, sodass kein Kompromiss möglich ist? Gibt es nur diese etwas wagen Aussagen dazu, oder ist die Perspektive für das Gebäude schon absehbar? Wäre schön wenn dies im Artikel noch erläutert wird.
ein ausführlicher Artikel wird zeitnah folgen, leider hat die AMV bislang nicht mit der Presse sprechen wollen. Ich hoffe, dass es diesmal anders ist.
Viele Grüße aus der Redaktion
Sophia Scheder
Man wird ja dann irgendwann mal sehen was diese "musikalische Verbindung" aus den Räumen macht.
Ich drücke dem Chambinzky die Daumen.