Vier Jahre Planung und Überlegung haben Emely Übler und Miguel Angel Atencia Hernándes in ihre Idee von der spanischen Weinhandlung gesteckt. Sie sind quer durch das Urlaubsland gereist, haben sich mit lokalen Winzern getroffen und viele Weine probiert. Im Juli dieses Jahres war es dann endlich soweit: Sie konnten ihr erstes eigenes Lokal in der Textorstraße in Würzburg eröffnen.
Doch wie kommt man auf die Idee, spanischen Wein ausgerechnet in der Region anzubieten, die für die unterfränkische Variante bekannt ist? "Wenn in einer Gegend gern Wein getrunken wird, dann sind die Leute auch neugierig und wollen andere Sachen ausprobieren", sagt Übler. Mit ihrem Angebot wollen sie Abwechslung nach Würzburg bringen. Ihre Zielgruppe: Weininteressierte, egal ob jung oder alt.
Ehepaar in Würzburg will Weine auf Augenhöhe probieren lassen und verkaufen
In der "Spanish Wine Connection" sollen alle Menschen willkommen sein, egal ob Neuling oder Profi. "Wir glauben, dass jede Person, die Wein mag, sich auf Augenhöhe darüber unterhalten kann", erklärt die 41-Jährige. Dem Ehepaar ist es wichtig, zu zeigen, dass Wein nicht elitär sein muss. Atencia Hernándes hat dazu eine ganz eigene Philosophie:
Bei den Weinproben erzählt er den Leuten nicht, wonach der Wein schmeckt und welcher besser ist, als der andere ist. "Ich möchte viel lieber von den Menschen wissen, wie der Wein für sie schmeckt. So lerne ich sie besser kennen und kann ihnen weitere Weine empfehlen", erklärt der gelernte Sommelier. Er erzähle dann gern von den Winzern, die den Wein hergestellt haben. Bis zu dreimal in der Woche möchte das Ehepaar neben dem Weinhandel auch die Probe-Abende einführen - in kleiner Runde mit maximal acht Personen.
Nachhaltigkeit gilt für die Grenzen innerhalb von Europa
In den Regalen des Ehepaares stehen hauptsächlich Naturweine. Auch dahinter steckt eine Philosophie: "Sie liegen im Trend, sind nachhaltig und besser für den Körper", erklärt der 54-Jährige. Naturweine würden hauptsächlich von kleinen Winzern stammen, ohne industrielle Großproduktion. Diese würden ihre Weine genau kennen. Und die beiden Würzburger? Die kennen ihre Winzer ganz genau. Zu jedem von ihnen würden sie persönlichen Kontakt pflegen.
Weil die Menschen wieder mehr darauf achten würden, was sie kaufen und konsumieren, komme der Naturwein gut an. Dass sie die nachhaltigen Weine viele Kilometer weit transportieren müssen, um sie dann in Würzburg zu verkaufen, stehe für sie nicht im Widerspruch zur Nachhaltigkeit. "Innerhalb von Europa haben wir alles, was wir brauchen. Das ist unsere Grenze beim Thema Nachhaltigkeit", sagt Übler.
"Orange-Weine" als kleine Besonderheit in Würzburg
Ihre Winzer seien bemüht, ihre Weine in leichte Flaschen abzufüllen. "Und auch die Dose wird ein immer größeres Thema." Sie sei gut zu recyceln, leicht und perfekt geeignet, um junge Weine zu lagern. Doch ob man in der "Spanish Wine Connection" wirklich bald Wein in Dosen kaufen kann, wird die Zukunft zeigen.
Zu guter Letzt verrät der Sommelier dann noch eine Besonderheit, die das Ehepaar für echte Kenner und Genießer in ihren Regalen bereithält. "Wir haben hier auch Orange-Weine", sagt Atencia Hernándes. Also Weißweine, die mitsamt ihrer Schale gepresst und vergoren werden. In seinem Heimatland Spanien würden viele Weine so hergestellt. Auch außerhalb des Landes sei diese Art besonders bei Weinkennern sehr beliebt.
Liebe Frau Thiel,
habe ich nicht akribisch genug gelesen oder ist im Artikel nicht erwähnt, wo die Weinhandlung in der Textorstrasse zu finden ist?
die "Spanish Wine Connection" befindet sich in der Textorstraße 16/18.
Viele Grüße
Gina Thiel (Redakteurin)