Anfang April hat die Stadt Würzburg ein neues Sicherheitskonzept vorgestellt. Unter dem Namen "Nachtleben in Würzburg – sicherer und konfliktfreier machen!" soll vor allem nächtlichen Lärmstörungen entgegengewirkt werden. Dabei soll Würzburg jedoch "lebens- und liebenswert bleiben", hieß es im Beschluss. Anfang Mai hat der Stadtrat das Konzept schließlich abgewandelt beschlossen.
Ab August wird das Konzept umgesetzt. Doch was gilt nun eigentlich? Die wichtigsten Bausteine erläuterten bei einem Pressetermin Kommunalreferent Wolfgang Kleiner, Uwe Zimmermann, Fachbereichsleiter Allgemeine Bürgerdienste, und Jürgen Keller, Koordinator des Allparteilichen Konfliktmanagement Würzburgs.
"Miteinander leben & feiern" - Allparteiliches Konfliktmanagement in Würzburg
Zu den Präventionsmaßnahmen des Nachtleben-Konzepts gehört auch die Einführung eines "Allparteilichen Konfliktmanagements Würzburg" (AKIW). Vorbild ist ein Projekt aus München, bei dem ehrenamtliche Kräfte seit zwölf Jahren an Hotspots präsent sind und bei nächtlichen Konflikten vermitteln. Das neue Projekt "Miteinander leben & feiern" sieht sich als zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, die von Konflikten im öffentlichen Raum betroffen sind beziehungsweise sich durch Personen und ihr Verhalten im öffentlichen Raum (beispielsweise Lärm, Müll und Vandalismus) gestört fühlen. Träger ist die Evangelische Jugendhilfe der Diakonie.
"Es geht um das Zusammenführen", erläutert Jürgen Keller. "Jeder kann sich an uns wenden, um Konflikte zu melden." Dies gilt jedoch ausschließlich um Konflikte im öffentlichen Raum – in Gastronomien oder zu Hause werden die Konfliktmanager nicht tätig, betont er.
Ein wesentlicher Aspekt: Respekt. "Anwohner haben den Respekt der Nachtruhe verdient, andererseits haben die Feiernden den Respekt verdient, feiern zu dürfen." Die Konfliktmanager seien zum einen da, um Anrufe entgegen zu nehmen, und zum anderen, um Lösungsansätze zu entwickeln. Keller macht jedoch deutlich: "Keiner erwartet, dass nach 15 Tagen alles gut läuft, hier gilt es zuerst einmal Erfahrungen zu sammeln."
Neben den Konfliktmanagern gibt es zudem noch die sogenannten Nacht-Mediatorinnen und Mediatoren. Diese sollen in Zweierteams ab dem 5. August am Wochenende zwischen 21 und 2 Uhr bei Feiernden und Anwohnenden für gegenseitiges Verständnis für die berechtigten Anliegen beider Seiten werben. Vier Personen konnten bereits gefunden werden, weitere Bewerbungen nimmt das Konfliktmanagement entgegen. Ziel sei, so Keller, um die 15 Nacht-Mediatorinnen und Mediatoren zu finden.
In der Pilotphase von August bis Oktober steht das Sanderauer Mainufer im Fokus. "Hier ist es wichtig, dass wir rechtzeitig starten. Zum Einen muss es noch hell sein, die Menschen müssen uns sehen und erkennen können. Zum Anderen muss noch eine gewisse Nüchternheit herrschen", erklärt Keller.
Nächtliches Alkoholverbot in Sanderstraße und Juliuspromenade
Ab 1. August gilt in den Party-Hotspots Sanderstraße und Juliuspromenade ein nächtliches Alkoholverbot. Demnach wird der Konsum von Alkohol auf offener Straße zwischen 1 Uhr nachts und 6 Uhr morgens verboten sein. Das ist nach den Worten von Wolfgang Kleiner auch ein Wunsch der örtlichen Gastronomen: "Unisono wurde das Konzept begrüßt."
Das bestätigt auch Michael Schwägerl, Bezirksgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga). "Die Gastronomen spielen mit. Die Bereitschaft, das Konzept mitzutragen, ist da." Er hoffe jedoch, dass das Alkoholverbot zu keiner Verlagerung in die Seitenstraßen führen werde.
Stadtterrassen sollen neuer Party-Hotspot werden
Die sogenannten Stadtterrassen setzen in Würzburg neue Maßstäbe – so zumindest die Worte von Kommunalreferent Wolfgang Kleiner. So sollen die Feiernden künftig verlagert werden: Vom Sanderauer Mainufer in der Nähe von Anwohnenden zum Mainufer zwischen Konrad-Adenauer-Brücke und Grillplatz am Graf-Luckner-Weiher. "Wir versuchen, einen Ausgleich zu schaffen zwischen Feiernden und Anwohnern", sagt er und betont zugleich, dass der Weiher selber Vereinsgelände ist und nicht zu der Partyzone gehört.
Mit neuen Sitzgarnituren und Servicepoints mit mobilen Toilettenanlagen (auch für Menschen mit Behinderung zugänglich) sowie mit mobilen Müllbehältern möchte die Stadt an den Stadtterrassen die Attraktivität zum Feiern steigern. Zusätzliche Schilder in den Grünanlagen sollen zudem die Menschen motivieren, Rücksicht zu nehmen und erklären, was erlaubt und was verboten ist. In der sogenannten Partyzone wird es kein Musikanlagenverbot geben. Im vorderen Bereich des Sanderauer Mainufers werden Musikanlagen hingegen ab 22 Uhr verboten sein, am Mainkai und in der Leonhard-Frank-Promenade ab 23 Uhr.
"Natürlich wird die Welt ab dem ersten Wochenende nicht anders aussehen, aber wir sehen das Konzept auch nicht als Projekt Sommer 22, sondern als ein Projekt für die Zukunft", verdeutlicht Uwe Zimmermann.
Das Gartenamt freut sich über das Konzept
Besonders das Gartenamt freut sich über das städtische Konzept, schließlich ist es für die Reinhaltung der städtischen Grünanlagen und somit für das Entfernen des Mülls verantwortlich. Denn neben den Lärmbeschwerden gab es in den letzten Jahren vermehrt wütende Stimmen wegen des zunehmenden Müllaufkommens.
Ob leere Pizzakartons, Plastiktüten, Flaschen oder Becher – die Feiernden am Main hinterließen oft ein Bild der Verwüstung. "Wir waren in den letzten Jahren mehr mit dem Wegräumen des Mülls beschäftigt als mit der Pflege der Grünanlagen", sagt Bernd Rausch vom Gartenamt. Durch das Konzept schöpft er nun Hoffnung für eine Entlastung.
Bewerbungen als Nacht-Mediatorin oder Mediator können per E-Mail an jobs@eal-jugendhilfe.de gerichtet werden, die vollständige Ausschreibung mit weiteren Informationen findet sich unter www.eal-jugendhilfe.de/jobs/wuerzburg, auf www.facebook.com/miteinanderwuerzburg sowie auf Instagram @miteinander_wue.
Meine Frage: Gibt es diese Anwohnenden auch im Singular, also als einzeln seiende?
Heißt es dann wieder Anwohnender, oder Anwohnende, oder Anwohnendes oder "jemand/in der/die/das (?) anwohnt" bzw. falls Ihnen lieber ist "anwohnend seiend"???
Nur damit ich
"Anwohnende" - das Wort gibt es nicht mal im Duden 🤣🤣🤣
Einfach nur noch peinlich was hier mit der deutschen Sprache gemacht wird.
Wie sagte Dieter Hallervorden: Das Gendern ist eine Vergewaltigung der Sprache.
Aber dank der feministischen Berichterstattung von Frau Scheder zum Thema Layla habe ich die Mainpost sowieso gekündigt. Oder um es auf den Punkt zu bringen - dank Frau Scheder habe ich gekündigt.
Mannomann, es geht mir echt auf den Sender, immer wieder das gleiche Gemecker lesen zu müssen. Wenns euch nicht passt, dann lest doch die Bild oder was ähnliches und verschont das Forum hier!