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Würzburg
Nach Vermüllung und Lärmbelästigung: Stadt Würzburg sucht jetzt nächtliche Konfliktmanager
Um Lärm bei nächtlichen Partys an Würzburger Hotspots entgegen zu wirken, werden aktuell sogenannte Nacht-Mediatoren gesucht. Was sie tun sollen und was sie verdienen.
Das Sanderauer Mainufer zählt zu den sogenannten Hotspots Würzburgs. Sobald das Wetter gut ist, tummeln sich dort viele Menschen. Die Folge: nächtliche Ruhestörungen. 
Foto: Symbolbild Johannes Kiefer | Das Sanderauer Mainufer zählt zu den sogenannten Hotspots Würzburgs. Sobald das Wetter gut ist, tummeln sich dort viele Menschen. Die Folge: nächtliche Ruhestörungen. 
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:30 Uhr

Unter dem Namen "Nachtleben in Würzburg - sicherer und konfliktfreier machen!" hat die Stadt Würzburg ein Konzept entwickelt, um einem großen Problem entgegen zu wirken: Lärmstörungen und Vermüllung an sogenannten Hotspots der Stadt. Sobald das Wetter passt, strömen Menschenmassen Jahr für Jahr an verschiedene Plätze Würzburgs, wie beispielsweise an das Sanderauer Mainufer. Oftmals hinterlassen sie dabei ein Bild der Verwüstung.

Zu den Präventionsmaßnahmen des Nachtleben-Konzepts gehört auch die Einführung eines "Allparteilichen Konfliktmanagements in Würzburg" (AKIW). Das neue Projekt "Miteinander leben & feiern" sieht sich als zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, die von Konflikten im öffentlichen Raum betroffen sind beziehungsweise sich durch Personen und ihr Verhalten im öffentlichen Raum (beispielsweise Lärm, Müll und Vandalismus) gestört fühlen. Träger ist die Evangelische Jugendhilfe der Diakonie.

Vorbild ist ein Projekt aus München, bei dem ehrenamtliche Kräfte seit zwölf Jahren an Hotspots präsent sind und bei nächtlichen Konflikten vermitteln. Diese Kräfte, sogenannte Nacht-Mediatorinnen und Nacht-Mediatoren, werden nun auch für Würzburg gesucht.

Konfliktmanager sollen Konfliktanalysen erstellen

In Zweierteams sollen sie bei Feiernden und Anwohnenden für gegenseitiges Verständnis für die berechtigten Anliegen beider Seiten werben. Zudem sollen sie das Geschehen vor Ort beobachten und dokumentieren, um anschließend Konfliktanalysen zu erstellen. "Auf dieser Basis entwickeln die Konfliktmanagerinnen und -manager geeignete Maßnahmen, um das friedliche Miteinander in der Stadt zu fördern", heißt es in einer Pressemitteilung des Konfliktmanagements. In der Pilotphase von August bis Oktober 2022 steht das Sanderauer Mainufer im Fokus, weitere von der Stadt Würzburg identifizierte Hotspots in der Innenstadt sollen folgen.

Bei einem genaueren Blick auf die Stellenanzeigen wird deutlich, wen sich die Jugendhilfe und Stadt Würzburg als Nacht-Mediatorinnen und Mediatoren vorstellen: Gewünscht werden Mitarbeitende unter anderem mit der "Bereitschaft zur Arbeit zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten im öffentlichen Raum" sowie mit Konfliktfähigkeit, Offenheit, Toleranz und Flexibilität. Ein Studium im sozialen Bereich oder Berufserfahrung seien zudem von Vorteil.

Die Stellen werden auf Honorarbasis geschaffen. 30 Euro die Stunde verdienen die künftigen Streitschlichterinnen und Streitschlichter.

Sanderauer Anwohnende fühlen sich im Stich gelassen

Bei Sanderauer Anwohnerinnen und Anwohner sorgen diese indes für Kopfschütteln. "Wie soll das bitte gehen? Wenn hunderte von Menschen dort sind und eine oder vielleicht zwei Personen schlichten wollen. Das ist doch ein Witz", sagt eine Anwohnerin und Mitglied der Interessensgemeinschaft Äußere Sanderau.  

Mehrfach schon haben sich die Mitglieder an die Stadt und diese Redaktion gewandt. Die Gründe: Partys, laute Musik, Müll, Geschrei und vollurinierte Hauswände. Sie fühlen sich von der Stadt im Stich gelassen. Das vom Stadtrat beschlossene Nachtleben-Konzept sehen sie als "Schlag ins Gesicht".

Die Nacht-Mediatorinnen und Mediatoren werden zuvor geschult und ausgestattet. Bewerbungen können per E-Mail an jobs@eal-jugendhilfe.de gerichtet werden, die vollständige Ausschreibung mit weiteren Informationen findet sich unter www.eal-jugendhilfe.de/jobs/wuerzburg, auf www.facebook.com/miteinanderwuerzburg sowie auf Instagram @miteinander_wue.

 
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  • C. S.
    Meine Familie gehörte zu einer der ersten, welche in die Neubauten in der äußeren Sanderau zog. Dann wurde der Steg gebaut und nach und nach kamen die Ausflügler. Man wollte den Isarauen nacheifern. Auch im Ringpark lagen plötzlich immer mehr Menschen auf den Wiesen, anfangs verbotenerweise. Dass die Feierei so ausarten muss, ist einfach traurig. In den 90er Jahren erlebte ich einmal in Amsterdam, dass die Polizei einfach Wasserwerfer einsetzte, wenn die Feiernden, nach Aufforderung zum Räumen der Plätze, nicht nachkamen. Es handelt sich beim Feiern ja nicht um eine angemeldete Demonstration, sondern um Schädigung von Allgemeingut oder Privateigentum. Die Toleranz wird von solchen Leuten ausgenutzt. Ihren Dreck lasten sie der Allgemeinheit auf. Schlechtes Benehmen, Rücksichtslosigkeit, asoziales Verhalten können zwei Konfliktmanager nicht ausräumen. Eher prügelt man sie noch. Wo sind die Fridays-for-Future-Anhänger? Die Umwelt vor der Haustür zu schonen, wäre ein wichtiger Anfang.
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  • W. S.
    @meefisch.

    Traurig aber wahr
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  • K. S.
    Da haben wir wieder so ein Problem bei der sich die Stadt windet wie ein Aal. Anstatt Nägel mit Köpfen zu machen versucht man sich seiner Verantwortung zu entziehen. Zweierteams, da lacht sich ja das Partyvolk nur krumm. Die Polizei ist ja schon in Zweierteams angetreten und mußten erkennen das man nichts ausrichten kann. Das Ordnungsamt der Stadt läßt sich, aus gegebenen Anlass, erst gar nicht sehen. Die Verfehlungen der Stadt müssen erst einmal die Anwohner ausbaden und dann die Polizei. Wer geht denn gerne, sogar öfters in einer Nacht, Lärmanzeige nach wenn man genau weiß das man nichts ausrichten kann. Die Stadt sollte doch endlich einmal an ihre Bürger denken und unbelehrbaren Feiernden die rote Karte zeigen !
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  • T. F.
    Nachtruhe?! In der heutigen Zeit kann man sie sich scheinbar nicht einmal mehr erkämpfen, wobei es eine Selbstverständlichkeit sein sollte das man irgendwann zur Ruhe kommen kann. Habe derartige Störenfriede in der unmittelbaren Nähe, Bekannte von mir auch… Ordnungsamt, Polizei-niemand fühlt sich zuständig und so artet es immer mehr aus und die Lauten gewinnen die Oberhand, Rücksicht ist ein Fremdwort… traurig die Entwicklung
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  • H. S.
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  • D. E.
    Traurig das man sowas braucht. Rücksicht für viele ein Fremdwort.
    Hoffe Konfliktmanager werden mit Schlagstock und Waffe ausgerüstet.
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  • D. H.
    @mainpostl
    ne, leider nicht. Die werden mit Wattebäuschen zum Werfen ausgerüstet. Dazu noch einen veganen Lolli (zum verschenken).
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  • R. E.
    Es wird immer abenteuerlicher, was sich Politiker alles ausdenken, um der eigenen Verantwortung auszuweichen.
    Da setzt man dann mal schnell 30,-/Stunde an, damit der "Job" attraktiv aussieht. Versieht ihn mit der Anforderung, dass die Aspiranten möglichst aus dem pädagogischen Umfeld kommen und zieht sich - siehe Satz 1 - aus der Verantwortung. Einfach nur noch beschämend, was da an sogenannten Lösungansätzen präsentiert wird!!!
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  • C. J.
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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  • R. E.
    Hallo guugelfisch. Sie haben Recht: Ausgangspunkt und Auslöser sind DIE Feiernden, die ohne Respekt und Rücksicht - hier am Main - unterwegs sind. ABER ich glaube, dass die Stadt und auch die Ordnungskräfte, und auch die Polizei, die Verantwortung haben MÜSSEN. Da sind Nacht-Mediatorinnen und - Mediatoren aus meiner Sicht keine Lösung und mehr als Alibi-Lösung konstruiert. Ob man das als beschämend bezeichnet, ist sicherlich diskutabel.
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  • K. F.
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  • W. S.
    Schade dass die jungen Leute beim Feiern nicht an die Umwelt denken. Vielleicht sollten Fridays for Future dort auch mal protestieren.
    Für die Anwohner ist dass echt heftig.
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  • M. S.
    DAS ist FFF
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  • J. B.
    Wieso sorgt die Polizei nicht für Nachtruhe, die ist bekanntlich ab 22.00 Uhr.
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    Die heutige Party- und Eventszene läßt sich von 2 Männern oder Frauen im Streifenwagen nicht mehr beeindrucken. Da bräuchte man schon eine Einsatzhundertschaft aus der Bereitschaftspolizeikaserne in der Zellerau.
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  • H. S.
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  • W. S.
    @Werner 12

    Da gebe ich dir uneingeschränkt recht. Bei einem Kickersspiel fahren sie auf ohne Ende und lassen die Muskeln spielen und bei sowas? Für was haben wir den die BePo in WÜ oder feiern die etwa mit?
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