
"Solche Drecksäue!", "Kein Wunder, dass das verboten wird!", "Unglaublich!" – eine Gruppe Fahrradfahrer ist sich am Sonntagmorgen einig über die zugemüllten Wiesen am Sanderauer Mainufer. Das Bild zwischen Sebastian-Kneipp-Steg und Konrad-Adenauer-Brücke ist geprägt von Scherben, Essensschachteln und leeren Alkoholflaschen.
Wie die Stadt am Mittwoch bekannt gegeben hatte, wird an diesem Wochenende der Müll in Teilbereichen der Kurt-Schumacher-Promenade und am Graf-Luckner-Weiher liegen gelassen. Damit reagiert die Stadt auf Feiern an den vergangenen Wochenenden, die dort ausgeufert sind: Mitarbeiter des Gartenamtes mussten anschließend tonnenweise den Abfall der Feiernden einsammeln. Die Grünanlagen am Alten Kranen wurden nun am Wochenende für die Öffentlichkeit von 22 bis 6 Uhr komplett gesperrt.
Kurz vor 9 Uhr schiebt am Sonntagmorgen ein Vater sein Baby im grauen Kinderwagen spazieren. Die Fahrt wird zum Slalom als er versucht, den braunen Flaschenscherben auf dem Weg auszuweichen. Für die Situation hat der Sanderauer kein Verständnis mehr: "Die Feierenden machen das mittlerweile doch aus Trotz. Mehr Mülltonnen aufzustellen bringt auch nichts." Er hoffe auf die komplette Sperrung des Areals am Abend. "Das ist das Einzige was hilft, am Alten Kranen hat es ja auch funktioniert."
Gefahr für Kinder, Radfahrer und Hunde
Auch Asa Petersson wohnt in dem Stadtteil und ist an diesem Morgen am Main unterwegs. Mit dabei: ihr drei Monate alter Labrador-Welpe Obama. Auch sie muss aufpassen, dass der junge Hund mit seinen Pfoten nicht in die Scherben tapst. "Ich finde es gut, dass die Stadt den Müll liegen lässt", sagt Petersson, die die Geschäftsführerin der Region Mainfranken GmbH ist. "Das ist ein wichtiges Signal, um zu zeigen, was die städtischen Mitarbeiter leisten."
Die Aktion sei an diesem Wochenende wichtig – aber keine Lösung für die Zukunft: "Wenn diese Demonstration der Verzweiflung nichts bringt, muss es eben zu Verboten kommen." Denn auch das Aufstellen von mehr Mülltonnen habe bisher nichts gebracht, so Petersson.

Sie selbst habe bereits im Ringpark beim Gassigehen Müll aufgesammelt, denn auch kleine Kronkorken seien für Hunde gefährlich. "Jeder kann seinen Beitrag leisten, aber die, die den Müll hinterlassen, müssen auch die Verantwortung übernehmen."
Auch eine Radfahrerin hält am Sonntagfrüh am Weg und betrachtet die Müllmengen auf der Wiese. Elvina Rafalski ist regelmäßig mit Tochter Isabella und Partner Daniel Grube hier unterwegs. Sie findet deutliche Worte: "Es ist ätzend!" Beide sind genervt von der Situation. Daniel Grube hatte sich neulich auch einen Platten geholt. Ein neuer Fahrradreifen musste her.
Und auch die achtjährige Isabella ist sauer: "Auf dem Spielplatz liegt auch Müll. Wenn die Kinder spielen und dann in die Scherben treten, ist das doch voll blöd." Rafalski findet es ebenfalls gut, dass der Müll an diesem Wochenende liegen bleibt: "Dann sieht man, was hier passiert."
Auf dem Spielplatz liegen an diesem Tag zumindest kaum Alkoholflaschen und Essensschachteln. Dafür überall verstreut einzelne Taschentücher. Der Bereich rund um das große Spielschiff scheint für die Feiernden die sanitären Anlagen ersetzt zu haben.
Anwohner zeigen Verständnis für die Aktion der Stadt
Sigrid Kuhn wohnt ebenfalls in der Sanderau und geht fast täglich am Mainufer spazieren. "Schlimm ist es am Samstag und Sonntag", sagt sie. Auch sie unterstützt die Stadt in dem Vorgehen, den Müll liegen zu lassen. "Dann ist der Protest noch größer. Es ist ja gepflegt hier und dass man dann so mit dem Allgemeingut umgeht, verstehe ich nicht."

Auch ein Mitarbeiter vom städtischen Tiefbauamt ist in der Früh unterwegs, um sich ein Bild zu machen. Er fotografiert die Zustände und kontrolliert, ob die Beschilderungen der Stadt noch stehen. "Das ist unschön", sagt er zur Situation. Am Montag ab 6 Uhr werde der Müll wieder weggeräumt. "Wir hatten dies letztes Jahr auch schon, aber so extrem ist es normalerweise nicht." Er habe die Hoffnung, dass sich die Situation bessere, wenn die Diskotheken und Clubs wieder offen haben.
Ein zweijähriger Junge flitzt mit seinem Bobbycar samt Anhänger den Weg entlang. Seine Eltern müssen aufpassen, wohin die rasante Fahrt geht. "Es sieht immer so schlimm aus die letzten Wochen", sagt sein Vater Daniel Waidelich. Er sehe auch den guten Willen der Feiernden, da manchmal auch volle Müllsäcke neben den Abfalleimern stünden. Aber optimal sei dies nicht. Und auch Waidelich und seine Partnerin Brigitte Ursprung finden die Aktion der Stadt gut: "Aber man bestraft nicht die, die feiern, sondern die Familien die den Tag am Main nutzen wollen. Den Feiernden ist es ja wurscht, wie es hier aussieht."
Nur: Der Müll auf dem Bild neben der vollen Tonne würde noch 3 Tonnen füllen.
Wo sollten die Feiernden mit dem Müll hin? Die Hausmülltonnen quellen in Corona Zeiten ja auch über.
Zu den Mainwiesen gibt es 6,8 Zugänge.
Wieso stellt die Stadt an diesen Zugängen am Wochenende keine großen Container auf, der Aufwand dafür wäre wesentlich geringer als das Einsammeln.
Wenn das keinen Erfolg bringt, gehört hart durchgegriffen und das Gelände um 22 Uhr geräumt und gesperrt.
Denn da gibt es bestimmt auch junge Leute, die Ihren Müll hinterher wegräumen, anstatt auf der Wiese liegen zu lassen. Man kann am Mainufer sehr schön feiern, ohne die gesamte Nachbarschaft die ganze Nacht lang zu belästigen, und auch ohne da am nächsten Tag einen Müllberg zu hinterlassen...
Sind die aufgestellten Mülleimer zu klein, kann man den Müll auch einfach daneben ablegen. Das wäre ein deutliches Signal an die Stadt, dass die Mülleimer halt wirklich einfach zu klein sind...
Doch Glas-Flaschen auf einem Kinderspielplatz irgendwohin zu klatschen, und die Scherben dann liegen zu lassen, geht absolut gar nicht! Den Müll, da, wo er anfällt, einfach liegenzulassen geht auch gar nicht.
Alle loben diese Fridays-For-Future Generation! Doch viele junge Leute Würzburgs gehen vielleicht auf solche Demos, aber hinterher hinterlassen die dann so einen unglaublichen Saustall...
Die jungen Leute müssen da einen eigenen Kodex finden...
https://m.focus.de/regional/hamburg/nicht-problematisch-hamburg-fast-2000-jugendliche-in-park-polizei-kommt-ohne-grosseinsatz-aus_id_13391793.html
Den Müll liegen zu lassen ist keine gute Lösung. Das geht zu Lasten der Anwohner,
deren Kinder und Haustiere sowie des Images der Stadt.
Und am meisten freuen sich die Ratten!
wäre bestimmt ne gute Idee . . . aber ich denke das würde die Anwohner mehr treffen/bestrafen als die Verursacher, weil die Verursacher kommen nicht mehr aber die Anwohner . . . tja die müssen halt da bleiben. Und die Gülle würde man bestimmt auch in der ganzen Sanderau und Zellerau als unangenehm empflinden.
Eine leere Flasche ist doch leichter als eine volle. Dort auch noch Pizzaessen. Und so weiter und so fort. Die Anwohner füllen sich gestört. Was hilft´s?
Per Erlass Schilder aufstellen, auf denen steht:
"Essen und Trinken in diesem Bereich nicht gestattet"
Dann haben auch die Ordnungsbehörden eine ganz andere Handhabe.
Und seht Euch diese riesen Schweinerei an, die Teenis und Stadt hier veranstalten!