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Würzburg
Stadtrat Würzburg beschließt nächtliches Alkoholverbot in der Sanderstraße und der Juliuspromenade
Würzburger Nachtleben-Konzept ist beschlossen: Die Anwohner der Grünanlagen am Mainufer sollen spätabends mit einem Verbot von Musikanlagen vor Lärm geschützt werden.
Nachts hier draußen kein Alkohol mehr: Blick in die nächtliche Sanderstraße in Würzburg.
Foto: Silvia Gralla | Nachts hier draußen kein Alkohol mehr: Blick in die nächtliche Sanderstraße in Würzburg.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:52 Uhr

Fast drei Stunden benötigte der Würzburger Stadtrat, um sich auf konkrete Maßnahmen zu einigen, die das Nachtleben in der Stadt konfliktfreier machen sollen: Am späten Donnerstagabend wurde mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit von 32 zu 16 Stimmen beschlossen, ab 1. August in den Party-Hotspots Sanderstraße und Juliuspromenade ein nächtliches Alkoholverbot auf der Straße einzuführen. In den Grünanlagen am Mainufer darf dagegen weiterhin ohne Einschränkung Alkohol konsumiert werden, lediglich Musikanlagen sind am späteren Abend verboten.

Ziel des von der Verwaltung in Zusammenarbeit mit Polizei, Gastronomie, Stadtmarketing und Stadtratsmitgliedern ausgearbeiteten Nachtleben-Konzepts sei der Interessenausgleich zwischen feiernden Menschen und den durch nächtlichen Lärm dauerbelasteten Anwohnern der Party-Hotspots, betonte Kommunalreferent Wolfgang Kleiner zu Beginn der Debatte.

Betrieb von Musikanlagen wird eingeschränkt

Gefeiert werden darf auch nach dem Beschluss des Stadtrats weiterhin überall im öffentlichen Raum. An den nach der Schließung von Diskotheken, Clubs und Bars während der Corona-Pandemie entstandenen neuen Hotspots wird lediglich der Betrieb von Musikanlagen eingeschränkt: Am Sanderauer Mainufer soll es dadurch ab 22 Uhr, am Mainkai und in der Leonhard-Frank-Promenade ab 23 Uhr ruhiger werden.

An diesen Stellen war im Konzept der Verwaltung auch ein Alkoholverbot vorgesehen gewesen. Grüne, SPD, Linke und FDP/Bürgerforum hatten sich in einem gemeinsamen Änderungsantrag zum Nachtleben-Konzept dagegen ausgesprochen. Sie gehen davon aus, dass bestehende gesetzliche Regelungen gegen nächtliche Ruhestörungen ausreichen, wenn sie von Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst konsequent umgesetzt werden.

"Aus unserer Sicht muss ein Alkoholverbot das letzte Mittel bleiben. Vorher gilt es, präventive Konzepte auszuprobieren", erläuterte Grünen-Stadträtin Magdalena Laier. Zu den Präventionsmaßnahmen des Nachtleben-Konzepts gehört die Einführung eines "Allparteilichen Konfliktmanagements Würzburg" (AKIW). Vorbild ist ein erfolgreiches Projekt aus München, bei dem ehrenamtliche Kräfte seit zwölf Jahren an Hotspots präsent sind und bei nächtlichen Konflikten vermitteln. Unter dem Titel "Nachtbürgermeister" hatte die SPD ein ähnliches Konzept bereits vor Corona vorgeschlagen.

Aus diesem Grund war für FDP-Stadtrat Joachim Spatz und andere Unterzeichner des Antrags der Zeitpunkt für ein Alkoholverbot falsch gewählt: "Wir sollten erst die anderen Maßnahmen zwei Sommer lang ausprobieren und abwarten, ob die Zustände aus der Pandemie sich verlängern oder nicht."

Neue Partyzone am Sanderauer Mainufer

Eine weitere Maßnahme ist die Einrichtung einer Partyzone am Sanderauer Mainufer zwischen Adenauer-Brücke und Graf-Luckner-Weiher. Dort wird es kein Alkohol- und Musikanlagenverbot geben, außerdem soll der Bereich durch Sitzmöglichkeiten und Toilettenanlagen attraktiver gemacht werden.

Nicht durchsetzen konnten sich die Gegner des Alkoholverbots an zwei anderen Stellen: In der Sanderstraße und der Juliuspromenade ist der Konsum von Alkohol auf offener Straße ab 1. August zwischen 1 Uhr nachts und 6 Uhr morgens verboten. Da ist nach den Worten von Uwe Zimmermann, Leiter des städtischen Fachbereichs Allgemeine Bürgerdienste, auch ein Wunsch der Gastronomen in der Sanderstraße: "Sie werden ab 1 Uhr konsequent auf den Verkauf von To-Go-Getränken verzichten."

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Mit ihren Schilderungen der Zustände in beiden Straßenzügen konnten Zimmermann und Polizeichef Matthias Weber auch einige Unterzeichner des Änderungsantrags davon überzeugen, dem Alkoholverbot zuzustimmen. Das Gesamtkonzept wurde anschließend mit großer Mehrheit von 41 zu 7 Stimmen verabschiedet.

 
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  • pelo
    Liebe Party- Fans...sauft daheim, das ist billiger u. ihr nervt höchstens Eure Mitbewohner.
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Schlicht und einfach

    Alkohol ist zu billig (wie so viele Sachen, die - wenn man es recht überlegt - zu Dumpingpreisen angeboten werden).

    Verbote bringen wenig bis gar nichts, das müsste mMn über den Preis geregelt werden. Geht in Skandinavien schließlich auch.
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  • klafie
    ich glaube, dass es so manchen jugendlich egal ist, wieviel geld sie für ihren "spritt" abgeben, hauptsache benebelt und besoffen. wenn man z. b. samstags um 6.30 beim brandstetter im laden unten beim cafe einkauft, so ist meistens das cafe mit 20-25 jungen leuten besetzt, die mit rausch und achtlos ihren cafe schlürfen und alles mögliche verspeisen, da kommen auch schon mal 50 euro von einem "gast" rübergeflattert. die bedienung sagt das ist der schlimmste tag in der woche, wenn ich nachtschicht von freitag auf samstag hab. aber für brandstetter ist es ja wieder gut, denke mal die herrschaften lassen oftmals mehr geld in der einen nacht dort, wie an schwachen zahltagen während der woche. aber, die verteureung der getränke denke ich wäre den meisten jugendlichen scheiß egal, hauptsache die volle dröhnung!
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Mag sein dass es Leute gibt die das nicht kratzt - @ klafie -

    aber die WHO ist vor ein paar Jahren schon zu dem Schluss gekommen, dass eine spürbare Verteuerung von Alkoholika der günstigste Weg zur Verhinderung von Todesfällen durch Alkohol wäre: https://www.euro.who.int/en/health-topics/disease-prevention/alcohol-use/news/news/2018/08/research-demonstrates-higher-alcohol-taxes-help-reduce-alcohol-consumption
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  • letsgo101
    Es ist ja so das heute Leute, meist U30, so ausgefallen feiern (Saufen und Grölen) und das zu Zeiten in denen der Gesetzgeber schon Ruhezeiten (22:00 bis 06:00 ) festgelegt hat. Es kann mir niemand erzählen das dies nicht bekannt ist. Wenn dann doch, regelmäßig, dagegen verstossen wird ist das Absicht und Provokation ! Man fühlt sich stark und lotet aus wie weit man gehen kann bis etwas dagegen unternommen wird. Wenn dann Maßnahmen wie Alkoholverbot oder Lärmverbot erlassen werden dann ist das Gejammer groß und die U30-Gesellschaft fühlt sich in ihrer "Freiheit" beschränkt. Ich kann nur sagen, Ihr seit selbst daran Schuld wenn solche Maßnahmen durchgezogen werden, Ihr hättet ja auch Rücksicht auf die anderen Bürger nehmen können !
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  • klafie
    aber rücksichtsnahme von seitens der jugendlichen war da auch oftmals fehl am platz,
    leere bierflaschen udgl. wurden auch des öfteren auf der straße oder in den naheliegenden anwesen des veranstaltungsortes gefunden. wie gesagt, die zeiten ändern sich, aber leider zum schlechteren hin. hauptsache erst ich, dann lange gar nichts.
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  • schneiderassa
    Ruhestörung gilt ab 22:00 Uhr. Man will 30 Km/h in der Dreikronenstraße wegen Lärmschutz einführen !
    Auf der Leonhard-Frank-Promenade gilt das absolute Alkoholverbot seit dem 01.11.2021 wieder in vollem Umfang.
    Einhaltung der 22:00 Uhr gesetzlichen Regelung Ruhestörung auch für die Dreikronenstraße und Leonhard -Frank-Promenade. Bürger der Zellerstraße haben nicht mehr Rechte als die Bewohner der Dreikronenstraße. Die Einbahnregelung der zellerstraße wird mit Lärmschutz begründet. Was kostet der Nachtbürgermeister, wie soll er erreichbar sein? Wie erreicht man den KOD Würzburg ???????
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  • Presse@Lramsp.de
    Leider steht Ihnen die Kommentarfunktion auf mainpost.de nicht zur Verfügung. Deshalb werden wir Ihren Kommentar nicht veröffentlichen.
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  • ammi187@gmail.com
    Ich denke der Stadtrat Würzburg ist erst dann zufrieden wenn alle 80 Jahre alt werden und mit einem Gehstock ruhig und gelassen die Julius Promenade und Sanderstraße entlang schlendern. In Würzburg und auch deutschlandweit wird mittlerweile jeder Spaß genommen.
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  • Frankonius22
    Wenn der - übermäßige - Alkohol weg ist, ist der Spaß weg? Hmmm. Und was ist mit dem "Spaß" der Anwohner?
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  • lanalando
    Bringt nix . Nicht umsetzbar und weiter so mit dem absitzen der Probleme von gegeißelten Bürgern von Würzburg. Ein Normales wohnen is nicht mehr möglich in Würzburg obwohl man ein wenig mehr Lärm natürlich in Städten erwarten und dulden muss.
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  • klafie
    problem bei der jugend, so kenne ich es bei uns auf dem flachen land, wenn z. b. im festzelt oder in der halle mal ein beatabend stattfindet, dann sind die sääle bis 23.00 gähnend leer, da die herrschaften ja nicht vor 23.00 aus den startlöchern kommen, oder sonst wo sich aufhalten. mit der sperrstunde ist 1.00 schon eine berechtigte uhrzeit, da ja in der sanderstraße bestimmt auch ältere herrschaften wohnen, die ihren schlaf brauchen. ich freu mich schon wieder auf unser 1. fest nach 2 jahren pandemie, wenn es am freitag so ab 21.30 mit dem bumbumbum der beatkapelle los geht, meistens fangen diese ja erst gegen 22.00 mt dem spielen an, weil es sich vorher nicht lohnt. dann wird wieder bis um 2.30-3.00 volle lautstärke gedröhnt, dass das ganze dorf die "musik" live auch im garten oder bei offenen fenstern im haus mitbekommt. auch wir waren mal jung und feierten genügend, aber da ging es um 20.00 uhr los und die bänke waren voll besetzt und um 1.00 war dann auch mit musik schluss.
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  • Ironic
    Wie oft ist denn bei Ihnen ein Fest mit Beatabend?
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  • klafie
    liebe gert-raud, wir hatten schon jahre, letzten beide war ja pandemiebedingt gar nichts,
    aber da hatten wir am festplatz wo ein zelt mit 2 500 leute hineinpassen, oftmals 4-5 wochen im mai/juni stiftungsfeste irgendwelcher vereine, da wir ein florierendes vereinsleben haben, mit über 10 örtlichen vereinen, da gibt es halt alle jahre mal einige wochen, wo freitag, samstag jeweils remidemi für die jugendstattfindet, finde ich auch unter normalen umständen gut. wenn sich aber die lautstärke im festzelt bis samstag oder sonntag morgen bis 3 uhr in der frühe und dann die nachbarschaft mit abfahrenden autos bis um 5.00 zugeht, dann ist das schon nicht so angenehm. wir haben in der früheren turnhalle auch reglemäßig freitags oder samstags beatabende, wo oftmals zwischen 500 und 1000 leute da waren, und das ging bestimmt über 25 jahre lang so. die geduld der anwohner war schon sehr großmütig, dass sie dies so lange zeit ohne murren aushielten. gut, wenn was für die jugend gemacht wird, aber
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  • stahl01@t-online.de
    Nicht nur ältere - auch Leute die am nächsten Tag wieder auf die Arbeit müssen oder kleine Kinder haben wären gerne ausgeschlafen.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Von 1 Uhr bis 6 Uhr soll also Ruhe herrschen, das sind konservativ gerechnet genau 5 Stunden.
    Der erwachsene Mensch braucht aber 7 bis 9 Stunden Schlaf meint man im verschlafenen Österreich. Zahlen für D fand ich nicht schnell.
    https://www.sozialministerium.at/dam/jcr:4ca9ae10-d78c-4cad-a421-749874122b70/broschuere_gesund_schlafen.pdf
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  • Mementomori
    Und wenn Ich um 4 aufstehen muss,
    Habe ich ganze 3 Ruhestunden???
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  • kej0018@aol.com
    Diese Lösung erinnert mich an den Spruch "Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht nass". Als Bewohner der Problemzonen würde ich mich ziemlich ver*rscht fühlen.
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  • reutjo
    3... (drei) Stunden Überlegung"

    brauch ich da nicht, um festzustellen, dass die Funkstreife der Polizei mit zwei (2) Mann , bei der Order: "Überwachen Sie die " Alkohol-Verbotsmeilen der Innenstadt WÜ ; entsprechend der städt. Vorgaben!! " ; den UNDANKbarsten Auftrag ihrer nächtlichen Streifenfahrt hat.

    Zwei .... gegen vielleicht 50-100 " vorgeglühten braven jungen Menschen in nächtlicher Feierlaune.....!
    Das kann nur schiefgehen.........
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  • marent1@hotmail.de
    Alkoholkonsum ab 1 Uhr verboten, das ist doch kaum eine Einschränkung!? Bis dahin kann man doch schon richtig viel verkonsumieren oder man geht halt rein, wenn es da noch was zu trinken gibt....Aber ein Zeichen an die Anwohner, dass man ihnen auch zuhört und sie nicht ignoriert...
    Hoffentlich hilfts...
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