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Landkreis Würzburg
Nach der Entscheidung über die KU-Chefin: Eva Linsenbreder und ihr Appell für Gerechtigkeit und Wahrheit im Kreistag
Die SPD-Politikerin fordert ihre Kreistags-Kollegen auf, über Parteigrenzen hinweg für die Zukunft des Landkreises Verantwortung zu übernehmen.
SPD-Kreisrätin Eva Maria Linsenbreder (Archivbild) hält es im Nachhinein für falsch, dass es im Kreistag keine Debatte zur Zukunft der KU-Chefin gegeben hat. 
Foto: Johannes Kiefer | SPD-Kreisrätin Eva Maria Linsenbreder (Archivbild) hält es im Nachhinein für falsch, dass es im Kreistag keine Debatte zur Zukunft der KU-Chefin gegeben hat. 
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 24.05.2024 02:53 Uhr

Zurück zur Tagesordnung? So als wäre nichts gewesen? SPD-Kreisrätin Eva Maria Linsenbreder wollte nach der Entscheidung des Kreistags, die Vorstandsposition für das Landkreisunternehmen (KU) neu auszuschreiben, nicht einfach zurück zur Tagesordnung. Das erklärte sie in der jüngsten Sitzung des Kreistags. 

Noch bis März 2025 ist Eva von Vietinghoff-Scheel Vorständin des Kommunalunternehmens. Ende April hat der Kreistag entschieden, den Vertrag mit ihr nicht um weitere fünf Jahre zu verlängern. Stattdessen hat sich Landrat Thomas Eberth (CSU) durchgesetzt, die Vorstandsposition neu auszuschreiben, weil sein Vertrauensverhältnis zu Vietinghoff-Scheel zerstört sei. Grüne, SPD und Teile der UWG/FW-Fraktion hatten im Kreistag eine Vertragsverlängerung beantragt, am Ende dafür aber keine Mehrheit.

Was Eva Maria Linsenbreder ärgert

Argumente für oder gegen Vietinghoff-Scheel, die das Kommunalunternehmen seit 2020 leitet (bis März 2023 zusammen mit Alexander Schraml), spielten in der Sitzung keine Rolle. Die Fraktionen hatten auf eine Diskussion im Gremium verzichtet.

"Ich ärgere mich über mich selbst, dass ich nicht aufgestanden bin, um eine echte Diskussion im Sinne von Recht, Gerechtigkeit und Wahrheit zu fordern, um zu fordern, dass vierdiente und engagierte, fachlich hervorragend aufgestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht weiterhin gedemütigt und beschädigt werden", erklärte Linsenbreder jetzt in der Mai-Sitzung des Kreistags. Dabei erinnerte sie an die Feier zum 25-jährigen Bestehen des Kommunalunternehmens, als es noch viel Lob und "warme Worte" für die Leistung der KU-Vorstände Vietinghoff-Scheel und Schraml gab. 

Warum ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen KU-Führungskräfte 

"Unser Schwur wurde nicht auf ein Parteibuch geleistet", rief sie ihren Kolleginnen und Kollegen im Kreistag zu. Sondern: "Wir sind die vom Volk gewählten politischen Vertreterinnen und Vertreter des Landkreises Würzburg. Wir tragen die Verantwortung für die Gegenwart und die Zukunft dieses Landkreises." Und sie fügte hinzu: "Zerstören Sie nicht gewachsene, feste und zukunftsfähige Strukturen." 

Nach einem Beratungsgespräch, das Landrat Eberth im Juli 2023 mit der Würzburger Staatsanwaltschaft führte, ermittelt diese nun wegen des Verdachts der Untreue gegen Vietinghoff-Scheel, Schraml und eine weitere Führungskraft des Kommunalunternehmens. Überprüft werden dabei Leistungen und Ausgleichszahlungen. Die Ermittlungen dauern weiterhin an, teilt die Staatsanwaltschaft aktuell auf Nachfrage dieser Redaktion mit. 

 
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  • Georg Ries
    Ach so, es haben nur die "Bösen" Fraktionen geschlossen abgestimmt. Die "guten" rot-grünen Kreisräte waren geschlossen dafür. Und das ohne Fraktionszwang 😂. Warum wird eigentlich nichts vom Grünen Verbandsrat geschrieben, der sich der Abstimmung entzogen haben soll? Es wird sich hoffentlich in jeder Kreistagssitzung jemand finden, der das Thema aufwärmt und einen Bericht in der MP ermöglicht 🤔
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  • Hans Vogel
    Für Sie ist das Thema vielleicht „aufgewärmt“, für die Betroffenen und das Unternehmen ist es nach wie vor aktuell und Ihre lachenden Smileys sind daher völlig deplatziert.
    Wenn sich am Ende zeigt, dass die Vorwürfe falsch und unbegründet waren, wovon man nach allem aktuell ausgehen muss, werden viele Kreisräte sich fragen, wem sie da eigentlich blind hinterhergelaufen sind. Den Beschuldigten kann ich dann nur eine ordentliche Verleumdungsklage in Richtung des Verursachers empfehlen. Dann schauen wir mal wer dann lacht…
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  • Georg Ries
    Lieber Herr Vogel, wenn das alles bereits entkräftet wäre, hätte die Mainpost bereits ganzseitig darüber berichtet. Aber da Sie anscheinend ein Insider sind, nur zu mit der Aufklärung!
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  • Hans Vogel
    Lieber Herr Ries, man muss kein Insider sein, um zu erkennen was hier abläuft. Es reicht aus, die Main-Post genau zu lesen. Dann erkennt man, welche unterschiedlichen Persönlichkeiten hier aufeinander treffen und worum es geht. Insofern war Ihre Einteilung in „gut“ und „böse“ schon ziemlich zutreffend, auch wenn es von Ihnen sicherlich anders gedacht war.
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